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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Wolf?
    Sadie drückte die Kamera ihres Vaters an die Brust und lachte laut.
    Sie stand im Begriff überzuschnappen, und es kümmerte sie nicht.
    »Danke, mein Großer«, sagte sie und schwenkte die Kamera. »Ich weiß nicht, wo du das Zeug gefunden hast und woher du wusstest, dass du es mir bringen sollst, aber danke aus ganzem Herzen.«
    Sie wischte die Tränen fort, die ihr plötzlich in die Augen schossen. Die Kamera ihres Vaters. Sie hatte sie wieder.
    Sadie ging in die Hütte und kramte in den Vorräten auf dem Tisch. Sie fand die Tüte mit Trockenfleisch, die sie am Morgen bei Eric gekauft hatte, riss sie auf und nahm eine Handvoll Fleischchips heraus. Dann lief sie hinaus und die Stufen hinunter zum Wolf.
    »Das verstößt zwar gegen meine Grundsätze, die Fütterung wilder Tiere betreffend, du großer, schöner Wolf, doch bin ich noch nie jemandem begegnet, der eine Belohnung mehr verdient hätte als du. Hier«, sagte sie und warf das Fleisch vor ihm auf den Boden. »Ich verspreche, dass es noch mehr davon gibt. Wenn ich nächstes Mal in die Stadt fahre, kaufe ich die größte Tüte im Laden.«
    Faol beschnüffelte das Zeug zu seinen Füßen, ohne es richtig zu berühren. Er hob den Kopf und schaute sie an.
    »He, das ist nicht der billige Kram«, erklärte Sadie ihm. »Das ist erstklassiges Rindfleisch.«
    Plötzlich hob er die Schnauze in die Luft und stieß ein langes, klagendes Geheul aus, ehe er sich umdrehte und loslief, um im Wald zu verschwinden.
    Sadie lief es eiskalt über den Rücken, als der letzte Nachhall des Klagegeheuls verklang. Sie starrte zu der Stelle hin, wo Faol verschwunden war. Er hatte nicht wissen können, dass der Sack ihr gehörte. Er war nur ein Tier, das etwas im Wald gefunden und gebracht hatte, ähnlich wie Ping, wenn sie vor Sadie mit ihrer Jagdbeute angab.
    So musste es sein. Faol mochte das Fleisch nicht, weil es mit menschlichem Geruch behaftet war. Er hatte den Sack einfach gefunden, und da er ihren Geruch daran gewittert hatte, hatte er ihn ihr gebracht.
    Ja. Das war die völlig logische Erklärung.
     
    Morgan zwang mehr Kraft in seine müden Muskeln und schob seinen überhitzten Körper durch das ruhige Wasser des kalten Sees. Es war heute schon seine zweite Durchquerung des Sees, und noch immer hatte er den Gefühlen, die seine Gedanken beherrschten, nicht davonschwimmen können.
    Mercedes Quill. Sie war an seinen Gefühlen an diesem Abend schuld. Den ganzen Tag über hatte er an sie gedacht. Es schien unwichtig zu sein, dass sie unabhängig war, zuweilen stachlig bis zur Unhöflichkeit, und entschlossen, dieses Tal für Menschenmassen zugänglich zu machen, die Naturparks benötigten, um primitives Leben zu spielen.
    Mercedes war schön.
    Intelligent auf herausfordernde Weise.
    Er war am Abend zuvor von ihrer Veranda heruntergestiegen, frustriert bis zur Schmerzgrenze und entschlossen, dass er sie bekommen würde – egal zu welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln.
    Mercedes Quill war sein. Morgan hatte in den späten Stunden der letzten Nacht im nebelumwallten Mondlicht über dem Wasserfall stehend verkündet, dass sie ihm gehörte. Er hatte es Gott verkündet, dem Wald und jedem, der ihn hören konnte, dass die blauäugige Frau, die dieses Tal durchstreifte, sein war.
    Morgan stemmte sich auf den Felsen in der Mitte der Bucht und ließ seinen Körper von der untergehenden Sonne bescheinen. Er schloss die Faust um das von seinem Hals hängende Holzstück mit dem Astknoten und beobachtete das strahlende Farbenspiel am Himmel, dessen Spektrum von weichem Blau bis zu warmem, vibrierendem Rot reichte.
    Und irgendwo mittendrin sah er Mercedes.
    Ja. Nach dem vergangenen Abend auf der Veranda hatten ihre von seinen Küssen erregten Augen in dem gleichen tiefen Blau gestrahlt wie jetzt der Himmel. Und in diesem Moment schwor sich Morgan, dass er diese Farbe, entflammt von der Leidenschaft ihrer Liebe, wieder sehen würde.
    Aber erst musste er einen Weg finden, wie er Mercedes erklären könnte, dass sie in die Welt eines uralten und sehr besitzergreifenden Mannes eingedrungen war, als sie in dieses Tal kam und ihre erste Markierung anbrachte.
    In eine Welt, die sie nie wieder verlassen würde.
    Ein leises Bellen schwebte über das Wasser hin zu ihm. Morgan drehte sich nach dem Geräusch um und sah Faol am Ufer stehen. Das Tier starrte zu ihm herüber.
    »Verschwinde, verdammtes Biest«, sagte Morgan und drehte dem Wolf den Rücken zu. »Ich bin nicht in Stimmung für

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