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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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studierte die östliche Bergkette.
    Morgan MacKeage hatte sein Haus auf halber Höhe des Fraser Mountain errichtet, wie er ihr am letzten Abend erzählt hatte. Er besaß dort ein ansehnliches Stück Land, das sich bis hinunter an den Prospect River erstreckte.
    Das bedeutete, dass ihm die südöstliche Ecke des projektierten Naturparks gehörte.
    Sadie suchte die Landkarte heraus, die sie an dem Tag bekommen hatte, als sie ihren Job antrat. Sie breitete sie auf dem Modell aus und studierte sie zum wiederholten Mal. Die mit einem hellgrünen Marker nachgezogenen Grenzen umschlossen ganz eindeutig den Westhang des Fraser Mountain. Es handelte sich um fünftausend Morgen – ein kleiner Teil des Parks, aber ein sehr wichtiger, da die südliche Zufahrtsstraße über MacKeage-Land verlaufen würde und Erholungsuchende über Pine Creek in den Naturpark gelangen konnten.
    Sadie richtete sich plötzlich auf, strich ihr Haar hinter die Ohren und horchte. Sie hörte es wieder, ein leises, kaum hörbares Blaffen.
    Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. Verdammt. Sie hatte gehofft, der Wolf würde sich inzwischen getrollt haben. Hatte er sich hier drei ganze Tage herumgetrieben und auf ihre Rückkehr gewartet?
    Und wollte er jetzt, dass sie hinausginge und ihn begrüßte?
    Sadie ging ans Fenster und spähte hinaus. Und da war er, er saß am Waldrand, und starrte zur Hütte. Mit einem leisen Aufschrei lief Sadie zur Tür und riss sie auf.
    Das Tier hielt ihren alten Rucksack im Maul.
    Den, den sie verloren hatte.
    Und er sah voll aus.
    Faol stand auf und ging schweifwedelnd ein paar Schritte vorwärts. Sadie ging langsam die Stufen hinunter und blieb gut zehn Schritte vor dem Wolf stehen, als dieser wieder ein gedämpftes »Wuff« hören ließ.
    »Was bringst du denn da, mein Großer?«, fragte sie. »Wo hast du das gefunden?«
    Mit leisem Jaulen kam er einen Schritt näher.
    Sadie wich einen Schritt zurück.
    Sofort ließ Faol sich nieder und deponierte den Rucksack behutsam auf dem Boden zu seinen Füßen. Er hob den Kopf, und diesmal war sein Bellen stärker, fast fordernd.
    Nicht um Plums gesamten Goldschatz wäre Sadie auch nur ein Zoll näher an das große, mächtig wirkende Tier herangegangen. Sie bückte sich nicht nach dem Rucksack, weil sie dazu ihr Gesicht bis auf wenige Zoll Faols Fängen hätte nähern müssen.
    Er wedelte mit dem Schweif, während er dasaß und sie anstarrte und eine Atemwolke aufsteigen ließ. Wieder jaulte er, stand auf und ging ein paar Schritte zurück.
    Einen Abstand von zehn Schritten haltend, bewegte Sadie sich vorwärts und passte sich seinem Rückzug an. Plötzlich aber blieb er stehen, nur wenige Fuß vom Rucksack entfernt.
    Sie warf einen Blick darauf und hätte vor Erleichterung fast aufgeschrien, als sie das Objektiv der Kamera aus dem Reißverschluss lugen sah. Sadie blickte zu dem Wolf hin. Seine Zunge hing ihm seitlich aus dem Maul, seine Augen – von kühlem irisierenden Grün – waren rund und scharf, als er wieder leise aufjaulte und von ihr zum Rucksack und wieder zurück schaute.
    Sadie machte einen weiteren vorsichtigen Schritt vorwärts, wartete und beobachtete ihn. Er hob eine Pfote und machte sich daran, diese mit der Zunge zu säubern.
    Wieder wagte sie sich einen Schritt vor.
    Er gähnte und bewegte dann seine Vorderläufe vorwärts, bis er flach dalag, ganz so, als kümmere ihn ihre Anwesenheit nicht im Geringsten.
    Faol legte den Kopf auf die Pfoten.
    Nun lag der Rucksack direkt vor ihr, und Sadie beugte die Knie und tastete blind nach dem Riemen, packte ihn und richtete sich langsam auf. Mit dem Rücken zur Hütte, den Blick noch immer auf den ruhenden Wolf gerichtet, zog Sadie sich zurück, bis sie spürte, dass ihre Schenkel die Veranda berührten. Nun setzte sie sich, zog den Reißverschluss auf und warf einen Blick in den Rucksack, nicht ohne den Wolf wachsam im Auge zu behalten.
    Der Wolf war völlig vergessen, als Sadie den Inhalt des Rucksacks anstarrte. Sie hob die Kamera ihres Vaters heraus und ließ den Rest auf die Veranda fallen.
    Alles war da: GPS-Gerät, Handy, Markierungsbänder, Messer, Wasserflasche, sogar das zerfetzte Klebeband, mit dem sie gefesselt worden war.
    Alles vorhanden.
    Und alles trocken.
    Sadie sah zu Faol hinüber. Aufrecht dasitzend, starrte er sie mit hängender Zunge unverwandt an, den Kopf schiefgelegt, als erwarte er, dass sie etwas sagte.
    Was sollte sie sagen? Danke, dass du mir die Sachen zurückgebracht hast,

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