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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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arroganten Typen würden sie angrinsen.
    Ohne die männliche Prozession zu beachten, die ihr schweigend folgte, ging sie zu ihrem Wagen. Sie stieg ein, doch ehe sie die Tür schließen konnte, hatte Morgan eine Hand aufs Dach gelegt und einen Arm ins Fenster, so dass sie nicht losfahren konnte.
    Sadie sah ihn unfreundlich an.
    Er grinste. »Bis später, gràineag«, sagte er leise und schloss die Wagentür.
    Sie ließ das Fenster herunter. »Was heißt das?«, rief sie seinem Rücken nach, der sich entfernte.
    Er blieb stehen, drehte aber nur den Kopf und blinzelte ihr zu. »Das ist ein Kosename, Mädchen. Einer, der dir viel besser passt als der Handschuh an deiner Rechten.«
    Mit dieser Antwort, die keine war, verschwand er im Wald. Faol lief ihm nach, doch hielt der Wolf inne, ehe er in den Wald eindrang. Er warf ihr einen Blick zu und stieß einen Heulton aus. Dann drehte er sich um und verschmolz mit dem Dickicht.
    Nun hörte Sadie Hufschlag aus dem Wald, und sie horchte, bis nurmehr ein schwaches Echo in der Luft hing. Morgan MacKeage und seine sonderbaren tierischen Gefährten waren so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen waren.
    Sadie drehte sich um und starrte durch die Windschutzscheibe hinaus auf den Weg vor ihr. »Ein Kosename also?«, flüsterte sie vor sich hin. »Ich werde mir für dich einige ausdenken, MacKeage. Und ich bezweifle sehr, dass sie dir besser gefallen werden, als mir deiner gefällt.«
    Kaum hatte sie dies gesagt, als sie den Zündschlüssel umdrehte und den Gang einlegte. Auch ihr Ziel war das große Waldgebiet, und sie hoffte, dass dieses Tal genug Platz bot, um den Dolan-Brüdern, ihrem Boss, dem Wolf und Morgan MacKeage auszuweichen, während sie nach Jedediahs Gold suchte.

11. KAPITEL
    F ür Sadie lag das Problem mit der Lust darin begründet, dass Hormone, die verrücktspielten, keinerlei Unterscheidungsvermögen an den Tag legten. Sie gaben sich mit dem erstbesten gut aussehenden Mannsbild – ob passend oder nicht – zufrieden, das das zweifelhafte Glück hatte, ihnen über den Weg zu laufen. Und genau diese Leichtfertigkeit war es, die nun Sadie so große Sorgen bereitete.
    Weil ihre Hormone ganz entschieden Gefallen an Morgan MacKeage gefunden hatten.
    Sadie warf gedankenverloren noch ein Stück Holz in das niedergebrannte Feuer. Und trank einen Schluck Kamillentee, während sie zusah, wie das Holz Feuer fing und aufloderte. Da die Luft schwer von sommerlich tropischer Feuchtigkeit und geschwängert von der Verheißung aufziehender Gewitter war, hatte sie ihr Lager in gebührender Entfernung vom Fluss und seinem eventuell steigenden Pegelstand aufgeschlagen, entfernt auch von hohen, Blitze anziehenden Bäumen und einem Hang, über den plötzlich und ohne Vorwarnung Felsgeröll vom Fraser Mountain herunterkollern konnte.
    So wie ihr Herz vielleicht plötzlich und ebenso ohne Vorwarnung über dem Zauber von Morgans unvergesslich tiefen, bannenden, waldgrünen Augen in Absturzgefahr geraten würde.
    Und dies war das Problem. Wie konnte sie Morgan beiläufig zu verstehen geben, dass sie nicht Freundschaft wollte und dass eine lustvolle Affäre mehr nach ihrem Geschmack war? Und wie konnte sie das bewerkstelligen, ohne sich ihrer Kleidung zu entledigen?
    Ihre Hormone schienen nicht zur Kenntnis zu nehmen, dass sie sich nicht einfach ausziehen und ins Bett hüpfen konnte – wenn sie nicht wollte, dass Morgan auf der Stelle wieder hinaushüpfte und erschrocken Reißaus nahm.
    Sadie stellte ihren Teebecher auf einen Stein neben dem Feuer und zog langsam den Handschuh von ihrer rechten Hand. Sie bewegte die Finger, drehte die Handfläche nach oben und starrte das Gewirr von Narben an, das die glatte Haut wie weiße Spinnweblinien überzog.
    Immer wenn sie ihre Narben unbeteiligt zu betrachten versuchte, konnte Sadie sich fast einreden, sie wären gar nicht so hässlich, sehr gut verheilte Hautschäden eben.
    Sie konnte ihre Hand gebrauchen. Die Haut, wenn auch gespannt und ledriger als früher, war voll funktionsfähig als Schutz für Knochen, Muskeln und Knorpel.
    Sadie spreizte die Finger weit auseinander. Ihre gefühlsbetonte Sicht von sich selbst war es, die sie veranlasste, allmorgendlich einen Handschuh anzuziehen, immer einen Body und lange Ärmel zu tragen, und die sie zuweilen wünschen ließ, ihr Vater hätte sie nicht gerettet.
    »Trägst du so oft Handschuhe, dass du vergisst, wie deine eigene Hand aussieht?«
    Sadie fiel von dem umgestürzten Baumstamm, auf dem

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