Mit der Liebe eines Highlanders
überlegte, wo ich suchen soll. Und die Frage ist, Eric, wenn du dachtest, ich wäre auf Goldsuche, was suchst du dann hier?«
Ihre Worte und ihre Haltung ließen ihn abrupt innehalten. »Ich … hm, ich bringe die Luftaufnahmen, die du haben wolltest«, sagte er, hob seine leeren Hände und starrte sie an. Er drehte sich um und ging wieder zu seinem Auto.
»Ich war heute Morgen in Augusta«, sagte er über die Schulter. Er öffnete die Fahrzeugtür, holte eine Pappröhre heraus und ging wieder zu ihr. »Ich wollte nicht warten, bis ich sie mit der Post geschickt bekäme. Nachdem du gestern in meinem Laden warst und sagtest, welche Abschnitte du brauchst, hielt ich es für günstiger, einfach zu dir zu fahren.« Er hielt ihr die Röhre hin. »Da sind sie. Ich wollte sie dir in der Hütte hinterlegen.«
Sadie, die sich ein wenig albern vorkam, weil sie ihn so angefahren hatte, nahm die Röhre, zog die Aufnahmen heraus und entrollte sie auf der Deckfläche ihres Kajaks.
»Gib schön Acht darauf«, sagte Eric, der ihr über die Schulter blickte. »Sie haben ein kleines Vermögen gekostet.«
Sadie drehte sich erstaunt um. »Hast du in Augusta nicht gesagt, dass sie für den Park bestimmt sind? Man hätte dir keinen Penny berechnen dürfen.«
Eric schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Quill. Noch muss das Konsortium alles aus eigener Tasche berappen. Erst wenn der Park genehmigt wird, übernimmt der Bundesstaat die Kosten. Deswegen musst du Jedediahs Gold bald finden, damit wir finanziell die Beine auf den Boden bekommen.«
»Das Gold existiert vielleicht gar nicht«, schoss sie unwirsch zurück. Was er da andeutete, gefiel ihr gar nicht. »Verdammt, Hellman, kein Mensch hat mir gesagt, dass das Konsortium mit dem Gold als Kapitalgrundlage rechnet.«
»Wie stellst du dir dann vor, dass wir die Grundstückskäufe tätigen sollen? Hast du eine Ahnung, was anholzungsreifer Wald kostet?«
Sadie stemmte die Hände wieder in die Hüften und sah Eric aus zusammengekniffenen Augen ruhig an. »Willst du damit sagen, dass eine Gruppe gewiefter Geschäftsleute das Geld für dieses Projekt tatsächlich aufgrund einer alten Goldgräberlegende aufbringen will?«
»Jedediah Plum ist keine Legende«, konterte Eric, der nun auch wütend wurde. »Der Mann hat das Tal an die sechzig Jahre durchstreift. Er kannte jede Handbreit davon. Und er hat Gold gefunden. Mein Urgroßvater hat selbst erlebt, wie der alte Goldsucher ins Städtchen kam und den ganzen Sommer über Lokalrunden spendierte.«
Plötzlich seufzte Eric. Er setzte sich auf den Picknicktisch und sah zu ihr auf. »Und die Pläne für den Park sind echt, Sadie. Er wird der ganzen Gegend in mancherlei Hinsicht Vorteile bringen. Und wir werden das Geld zusammenbekommen, das wir für die Landkäufe brauchen. Aber wenn wir Jedediahs Gold finden, wird alles viel rascher gehen.«
»Und wenn wir tatsächlich eine Goldader finden? Wir können nicht einfach hingehen und sie ausbeuten, wenn uns das Land nicht gehört.«
Eric grinste. »Sogar dein Daddy wusste schon, dass es keine Mine gibt, Sadie. Jedediah war Goldwäscher und nicht Goldgräber. Und wer Gold wäscht, darf es behalten. Gold, das nicht geschürft wird, sondern aus Gewässern kommt, die dem Staat gehören, ist Eigentum dessen, der es findet. Und das bedeutet, dass wir das Gold ganz legal behalten und für die Errichtung unseres Naturparks verwenden können.«
Eric stand auf, rollte die Aufnahmen zusammen und stopfte sie in die Pappröhre, mit der er fuchtelnd in Sadies Richtung deutete. »An deiner Stelle, meine Liebe, würde ich jede Stunde Tageslicht für die Suche nutzen. Wenn die Dolan-Brüder das Gold vor uns finden, wird es Jahre dauern, bis wir das nötige Geld zusammenbekommen.«
»Eric, was schaut dabei eigentlich für dich heraus?«, fragte Sadie, eingedenk der Anschuldigungen, die Morgan erhoben hatte. »Machst du als Umweltschützer oder als Geschäftemacher mit?«
Eric verdrehte die Augen. »Sieh doch den Tatsachen ins Auge, Sadie. Das Konsortium setzt sich aus Geschäftsleuten zusammen. Es ist eine Win-Win-Situation. Wir profitieren davon, dass wir einen herrlichen Naturpark sozusagen im Hinterhof haben, und das Land kriegt seinen Naturschutz.«
»Wenn ich das Gold finde.«
»So sieht unser Plan aus.« Er tippte mit der Pappröhre auf ihr Kajak. »Sieh also zu, dass du bei diesem kleinen Wettlauf die Nase vor Harry und Dwayne hast.«
»Die Dolans sind fast so lange auf Goldjagd wie ich«, wandte
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