Mit der Liebe eines Highlanders
sie ein. »Und sie sind dem Ziel nicht näher als vor drei Jahren.«
»Verlass dich nicht darauf. Was glaubst du, wie ich mir das Tagebuch verschafft habe?«
»Wie denn?«, fragte sie leise.
»Harry und Dwayne sind darauf gestoßen und waren so dumm, damit anzugeben. Eines Abends habe ich mich in ihrer Abwesenheit in ihr Haus geschlichen, eine Kopie angefertigt und das Original wieder zurückgebracht.«
Er deutete mit dem Kopf zur Hängematte, wo er die Kopie sah, und wies mit der Pappröhre darauf. »Du musst den Dolans zuvorkommen und herausfinden, was es mit der Verbindung zwischen Jedediah und dem Koch auf sich hatte.«
Ehe Sadie ihm sagen konnte, was von seiner Geschäftsmoral zu halten war, ertönte aus dem Wald zur ihrer Rechten ein leises, drohendes Knurren. Mit dem Wald und dessen Bewohnern nicht vertraut, drehte Eric sich erstaunt um und riss die Augen auf, als er den Wolf am Rand der Lichtung stehen sah. Eric wich einen Schritt seitlich zurück und brachte den Tisch und Sadie zwischen sich und das scharfe Gebiss, das der Wolf so hübsch präsentierte.
Aber nicht Faol war der Grund für das Schaudern, das Sadie überlief. Nein, der Mann neben dem Wolf war schuld, dass ihr Mund plötzlich wie ausgetrocknet war.
Der Verfasser des Erlasses war zurückgekehrt.
Warum wunderte es sie überhaupt nicht, dass diese zwei grünäugigen, wild aussehenden männlichen Exemplare ihrer Gattung einander kannten?
»Wer zum Teufel ist das?«, fragte Eric aus dem Mundwinkel. »Der Bursche sieht noch gemeiner aus als sein Hund.«
»Das ist Morgan MacKeage«, erklärte Sadie in einer Lautstärke, die nicht bis ans andere Ende der Lichtung reichte. »Und wenn du möchtest, dass es mit diesem Naturpark klappt, ist es sein Land am Fraser Mountain, das man als Erstes kaufen müsste. Ohne dieses Gebiet gibt es keine Südzufahrt ins Tal. Und das ist kein Hund, Eric«, setzte sie nur um ihn zu ärgern hinzu. »Das ist ein Wolf.«
Eric erstarrte und rückte einen Schritt näher zu ihr hin. Faol, dem die Richtung nicht gefiel, die Eric genommen hatte, trat vor und knurrte mit wütend gesträubten Nackenhaaren.
»Allmächtiger«, stieß Eric gepresst hervor. »Bring mich zu meinem Wagen, Quill. Aber rasch.«
Weil sie ihn loswerden wollte und nicht so sehr aus Mitleid, ging Sadie um den Picknicktisch herum und zu Erics Kombi. Zwischen ihm und ihren ungebetenen Gästen gehend, musste sie sich ein Lachen verbeißen, weil Eric sich wie ein Schatten an sie heftete. Gemeinsam legten sie die kurze Strecke zurück, und Sadie öffnete die Tür. Eric stieg rasch ein, knallte die Tür zu und drückte den Knopf herunter. Dann startete er den Motor und kurbelte die Fenster hoch.
Nun erst drehte er sich um und sah sie finster an. Sadie lächelte und winkte spöttisch. Sie konnte nur knapp ausweichen, als Eric zurücksetzte, wieder eine große Staubwolke aufwirbelte und im Kies eine deutliche Vertiefung hinterließ.
Sadie streifte den Staub ab, dann drehte sie sich um und ging zurück zu ihrer Hütte, ohne ihren Gästen auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Sie nahm ihren wasserdichten Sack, ihren Rucksack und ihr Zelt und brachte alles zu ihrem Wagen. Sie öffnete die Heckklappe und warf das Zeug hinein. Als sie sich umdrehte, stieß sie fast mit Morgan MacKeage zusammen.
»Dein Boss gefällt mir nicht«, sagte er, ohne ihr aus dem Weg zu gehen.
»Mir im Moment auch nicht«, schoss sie zurück und ging an ihm vorbei. Sie ging zum Picknicktisch, packte ihr Kajak und hob es auf ihre Schulter. Als sie sich damit umdrehte, blieb Morgan kaum Zeit, die Nase des Bootes festzuhalten, ehe es ihn in die Brust traf.
»Verdammt, Mercedes«, sagte er, hob das Kajak von ihrer Schulter und lud es sich auf. »Ich versuche mit dir zu reden.«
»Und ich möchte nur hören, was hinter der Nachricht von heute Morgen steckt.«
Er schob das Kajak zurecht und grinste sie an. »Ich kann es nicht glauben, dass du tatsächlich das Haus gehütet hast.«
Sadie sah ihn ungehalten an. »War das ein Test oder lauert im Wald wirklich Gefahr?«
Er wurde ernst. »Wilderer«, sagte er knapp. »Das dachte ich zumindest, doch sind die zwei Männer deine Rivalen, wie ich den Worten deines Bosses entnehmen konnte. Das macht sie noch gefährlicher.«
Sadie winkte ab und ging wieder zu ihrem Truck. »Das sind die Dolan-Brüder. Keiner von beiden ist auch nur imstande, sich die Schnürsenkel zu binden. Sie stellen eher eine Gefahr für sich selbst dar als für
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