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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der höheren Bäume und riss die herbstlich gefärbten Blätter von den Ästen der Eichen, Buchen und Ahornbäume.
    Eine Stimme, hoch und eindringlich, durchdrang den hallenden Donner, erst schwach, aber immer näher kommend.
    Morgan drückte sein Kinn an die Brust und schloss die Augen. Mercedes, der ärgerliche kleine gràineag, suchte ihn.
    Er war hin- und hergerissen … sollte er um ihrer Sicherheit willen weiterlaufen oder sollte er seiner eigenen selbstsüchtigen Gründe wegen zurückkehren? Verdammt. Sie gehörten zusammen.
    Er konnte sie beschützen, sei es in dieser Zeit oder in einer anderen. Er konnte sich jeder Herausforderung stellen, solange sie zusammen waren.
    Aber hatte er noch das Recht, über Mercedes’ Schicksal zu bestimmen? Sie hatte im Begriff gestanden, sich ihm hinzugeben, doch war ihr auch ganz klar, was dieses Geschenk bedeutete?
    Und war er verzweifelt – und selbstsüchtig – genug zu warten, bis er Mercedes besessen hatte, um ihr die uralten Gesetze der Inbesitznahme zu erklären?
    Die Paarungsriten der modernen Gesellschaft waren nicht seine Sache. Wenn er mit Mercedes Liebe gemacht hatte, gab es kein Zurück mehr. Sie würde bis in alle Ewigkeit ihm gehören.
    Morgan suchte Schutz unter einer riesigen Fichte. Ihre Hilferufe, nun schon aus größerer Nähe, kamen, vom Wind verweht, aus verschiedenen Richtungen. Ihre Stimme klang verzweifelt und bekümmert – und vielleicht auch ein wenig zornig.
    Morgan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sein kleiner gràineag war sehr ausdauernd. Sie würde auf der Suche nach ihm absaufen oder sich eine Lungenentzündung holen, doch wusste er, dass sie nicht aufgeben würde, weil sie sich als ebenso besitzergreifend wie er erwies.
    Und allein aus diesem Grund stellte er sich ihr in den Weg.
     
    So rasch und geheimnisvoll, wie er verschwunden war, stand Morgan plötzlich wieder vor ihr, eine dunkle, bedrohliche Erscheinung, nur im Widerschein der am Firmament zuckenden Blitze sichtbar.
    Sein Hemd war noch immer offen, der Ledergut seines Schwertes spannte sich schräg über seine Brust. Wasser floss in dampfenden Rinnsalen über die harten Flächen seines Gesichtes, über seinen Hals, seinen kraftvollen, wie aus Granit gehauenen Körper.
    Einen kurzen Augenblick, in einem besonders blendenden Blitz, erkannte Sadie klar die Gefahr, in der sie schwebte. Morgan MacKeage würde nicht verhandeln. Würde keine Konzessionen machen. Keine Rechtfertigungen akzeptieren.
    Er würde ihre völlige Hingabe fordern.
    Und dann würde er noch mehr fordern.
    Die Luft zwischen ihnen knisterte elektrisch aufgeladen. Der Gegenstand, den er an einer Schnur um den Hals trug, schien zu funkeln und vor Energie zu summen. Ein eigenartiger, ätherischer Schein ging von ihm aus. Sadies Nerven erwachten überall an ihrem Körper zum Leben. Ob es das Gewitter war, das um sie herum tobte, oder das Blut, das ihr zu Kopf stieg, sie konnte jedenfalls kaum ihr Gleichgewicht halten. Ihr Herz drohte die Brust zu sprengen. Ihre Knie drohten nachzugeben. Und ihr Zittern wollte nicht aufhören.
    Da trat Morgan vor und nahm sie in die Arme. Er hob sie an sich hoch und begrub sein Gesicht an ihrem Hals. »Zu spät, Mercedes«, brummte er in ihr Haar. »Es geschieht jetzt. Und mit den Folgen müssen wir beide leben.«
    Sie hätte es ihm nicht verweigern können, auch wenn sie begriffen hätte, wovon er sprach. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich eng an ihn. Er trug sie tiefer in den Wald hinein, bis er einen Felsvorsprung fand, der sie vor dem Unwetter schützte. Er stellte sie auf die Beine, nahm sein Schwert ab und legte es auf den Boden, dann riss er Gras aus, das am Fuß des Vorsprungs wuchs, und schüttete daraus ein weiches Lager auf.
    Er tat es rasch und schweigend und hatte dabei ein wachsames Auge auf sie, als befürchte er, sie würde die Flucht ergreifen. Sadie stand wie angewurzelt da, nicht imstande, den Blick abzuwenden.
    Er richtete sich auf, drehte sich um und nahm sie wieder in die Arme, um sie mit einer an Verzweiflung grenzenden Leidenschaft zu küssen. Sadie erwiderte seine Küsse, und sie sanken auf den Boden. Sie roch den Regen, der seine Haut wärmte, schmeckte die Wälder, deren Teil er war, spürte die Spannung, die sich in allen seinen Muskeln aufbaute.
    Er bedeckte sie mit seinem Körper und umgab sie völlig.
    Und Sadie hieß den Gefühlsansturm, der ihre Sinne ausfüllte, willkommen. Sie schickte ihre Hände auf Erkundung,

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