Mit der Liebe eines Highlanders
nicht ertragen konnte, zog Morgan sie in seine Arme und drückte sie heftig an sich. »Dieser Elch verhielt sich seinem eigenen Gesetz gemäß, das ihm von seinen Vorfahren her im Blut liegt«, fuhr er sanfter fort. »Dass es heute zu diesem Zusammenstoß kam, nun, das ist eben der Lauf der Welt.«
Er drückte sie fester an sich, als er spürte, wie sie zu zittern anfing. »Sag etwas, Mercedes«, bat er. »Lass mich deinen Zorn oder deinen Schmerz spüren.«
»Wird dein Vorgehen ebenso erbarmungslos sein, wenn du dieses Tal vor mir beschützen willst?«, fragte sie in emotionslosem Ton an seiner Schulter.
Morgan schloss die Augen, als ihm aufging, dass diese Frau ihn besser kannte, als ihm lieb sein konnte, und dass sie nun wusste, dass er sich nie auf einen Kompromiss einlassen würde, wenn es um seine heimatlichen Gefilde ging.
Er fasste ihr Haar und zwang sie, ihn anzuschauen. »Wenn die Zeit kommt, Weib, werde ich tun, was getan werden muss, um dieses Tal zu retten. Und dich zu retten«, setzte er rasch hinzu, als sie sich ihm entziehen wollte. »Weil du und dieses Land alles seid, was mir jetzt wichtig ist. Ohne eines von beiden bin ich nichts.«
»Wer bist du, Morgan MacKeage?«
»Dein Ehemann.«
Wieder versuchte sie sich loszumachen, doch hielt er sie fest. »Ich bin auch dein größter Verbündeter, Mercedes. Schenk mir jetzt dein Vertrauen, und wir werden einen Weg durch all dies finden.«
Dies schien ihr wenigstens einen Augenblick bedenkenswert. Und in diesem kurzen Moment sah Morgan Gefühle in ihren Augen aufblitzen, die von Hoffnung bis zu Argwohn reichten – ehe schließlich Zorn die Oberhand gewann.
»Verdam…«
Er küsste sie, bevor sie den Fluch aussprechen konnte. Er neigte ihren Kopf zurück, bedeckte ihre Lippen mit seinen und schluckte ihre Worte, als seine Zunge in ihren Mund eindrang. Sie gab einen miauenden Ton von sich, von dem er nicht unterscheiden konnte, ob er einladend oder abwehrend war. Es war ihm auch einerlei, als er immer tiefer hineingerissen wurde, tiefer hinein in die Magie ihres Zaubers.
Sie schmeckte süß, frisch und wundervoll lebendig. Sie fühlte sich in seinen Armen lebenssprühend an, stark genug, um sein Herz zu besitzen, fest genug, um seiner rastlosen Seele Halt zu verleihen.
Er war achthundert Jahre lang gewandert, um sie zu finden, und er würde nicht zulassen, dass sich etwas zwischen sie drängte.
Seine Lebensgeister hoben sich in ungeahnte Höhen, als sie plötzlich an ihm dahinschmolz, die Arme hob und an seinem Haar zog, um ihren Kuss zu vertiefen.
Morgan zuckte zusammen, als ihn plötzlich ein Schmerz durchschoss.
Sie zogen sich gleichzeitig zurück, Mercedes mit einem erstaunten Laut, Morgan mit einem Aufstöhnen. Er griff nach seinem Bein und bedeckte das klaffende Loch in seinen Jeans.
»Du bist verletzt«, sagte sie, seine Hand wegziehend. »Du blutest ja«, stieß sie erschrocken hervor.
Nun ging alles wahnsinnig rasch, und Morgan saß plötzlich auf dem Boden, während Mercedes seine Hose öffnete. Nicht imstande, ein Lächeln zu unterdrücken, lehnte er sich auf seine Ellbogen zurück und überließ es seiner bestürzten Frau, seine Wunde zu versorgen. Er hob sich so weit an, dass sie seine nasse Hose bis zu den Stiefeln herunterziehen konnte, als sie plötzlich innehielt und die Stirn furchte. Sie packte seine Hand, dass er flach auf den Rücken fiel, und drückte sie auf seinen blutenden Schenkel.
»Fest pressen«, zischte sie und machte sich an seinen Schnürsenkeln zu schaffen.
Es dauerte eine Weile, bis sie seine Beine ganz entblößt hatte, dann hob sie vorsichtig seine Finger an und untersuchte seine Wunde. Als sie zu ihm aufblickte, waren ihre Augen voller Sorge und hoben sich dunkel von ihrem bleichen Teint ab.
»Das … das muss genäht werden«, flüsterte sie, als würde sie ihm eine vernichtende Neuigkeit eröffnen.
Am liebsten hätte er gelacht, wagte es aber nicht. Nun war es Mercedes, die in Panik geriet. Ihre Hand zitterte, ihre Zähne klapperten, und ihre Augen glänzten wieder vor ungeweinten Tränen.
»Hast du Nadel und Faden dabei?«, fragte er und brachte ihren bebenden Mund zur Ruhe, indem er ihr Kinn umfasste. Sie nickte langsam.
Er erwiderte das Nicken und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. »Ich verspreche, dass ich nicht wie der Wolf heulen werde, wenn du mich vernähst. Könntest du meinen Sack suchen, ehe du dich ans Werk machst? Darin befindet sich nämlich ein hübsches Fläschchen Scotch,
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