Mit der Liebe eines Highlanders
funkelten. »Du rührst dich nicht vom Fleck«, sagte sie und zeigte drohend mit dem Finger auf ihn. »Sonst gibt es Konsequenzen meinerseits.«
Er nickte ernst und schickte sie mit einem Winken auf den Weg, um ihr sodann nachzublicken, wie sie in ihr drolliges kleines Boot stieg, das sie gekonnt in die Strömung steuerte.
Er lehnte sich wieder zurück auf die Ellbogen und ließ sich von der schwachen Herbstsonne wärmen, während er Mercedes beobachtete, die langsam hinter der Flussbiegung verschwand. Sein Grinsen wollte nicht weichen. Ihm gefiel, dass sie sich nicht scheute, ihm mit seinen eigenen Worten kontra zu geben. Ihm gefiel ihre Keckheit und Entschlossenheit, Geist und Willen mit ihm zu messen.
Am besten aber gefiel ihm ihr Hinterteil. Mercedes hatte den schönsten, knackigsten, köstlichsten Hintern – und die längsten Beine, die er je bei einer Frau gesehen hatte. Ja, sie gefiel ihm in jeder Hinsicht, körperlich wie geistig.
Sie würden prächtige Kinder machen. Sie würde ihm starke Söhne schenken, die heranwachsen und wie ihre Eltern dieses Land lieben und schätzen würden. Jetzt war er froh, dass der alte Priester ihn überredet hatte, hier ein Haus zu bauen. Ebenso froh war er, dass Grey so vorausblickend gewesen war, Daars Zauberstab im Wasser zu versenken.
Weil Morgan wie sein Bruder nun entschlossen war, diese plötzlich so interessante neue Welt nie wieder zu verlassen.
Als Mercedes endlich hinter der Biegung des Flusses verschwunden war, ging Morgan daran, mit Nadel und Faden rasch seine Wunde zu nähen – ehe seine Frau zurückkommen und alles vermasseln konnte.
15. KAPITEL
D u musst dein Bein entlasten.«
»Nein, ich muss verhindern, dass es steif wird.«
»Faol tut sich wieder an deinem Elch gütlich.«
Mit ein paar Worten auf Gälisch warf Morgan einen Stein nach Faol, um ihn von dem Elchkadaver zu vertreiben, der noch immer am Flussufer lag. Faol stieß ein protestierendes Knurren aus, ehe er ins Gebüsch trottete.
»Wir müssen einen Wildhüter finden und den Vorfall melden«, sagte Mercedes vom Lagerfeuer her. »Und du musst etwas anziehen. Die Sonne geht unter.«
Morgan, der am Geweih des mittlerweile ausgewaideten Elchs gezerrt hatte, kratzte mit einem Blick zu seinen neben dem Feuer trocknenden Sachen seine nackte Brust. Seine Hose war mit Elchblut befleckt. Er hatte die Eingeweide so weit entfernt deponiert, dass aasfressende Tiere sie nicht behelligen würden, und wollte sich jetzt waschen. Das Problem war, dass seine sauberen Sachen noch nass von seinem unfreiwilligen Bad im Fluss waren.
Sein Blick fiel auf Mercedes’ wasserdichte Packsäcke neben dem winzigen Zelt, das sie bereits aufgestellt hatte, damit es bis zum Einbruch der Dunkelheit trocknete. Er musste sich ein paar dieser Säcke anschaffen, da er in Zukunft oft mit Frau und Kindern zelten würde.
Mercedes war hier in der Wildnis völlig zu Hause – wie selbstverständlich saß sie auf Baumstämmen, kochte über offenem Feuer und schlief auf dem Boden. Sie steuerte ihr Boot, als wäre sie mit einem Paddel in der Hand zur Welt gekommen, und durchstreifte diese Wälder mit dem Selbstvertrauen und der Erregung eines Wanderers, entschlossen, das Leben anzunehmen und zu genießen.
Morgan war klar, wie glücklich er sich schätzen konnte, in diesen modernen Zeiten eine alte Seele gefunden zu haben.
»Warum müssen wir einen Wildhüter finden?«, fragte er und hob eines seiner noch immer feuchten Hemden auf.
»Weil es gegen das Gesetz verstößt, außerhalb der Jagdzeit einen Elch zu töten. Und auch dann braucht man eine Bewilligung.«
Er schlüpfte in sein Hemd und setzte sich ihr gegenüber auf den Boden. »Aber ich werde es vierteln und morgen Nachmittag nach Gu Bràth schaffen. Kein Mensch braucht davon zu erfahren.«
Ihre Augen wurden schmal. »Damit wirst du zum Wilderer.«
Es war eine Bezeichnung, die ihm nicht gefiel, schon gar nicht aus dem Mund seiner Frau. »Das bin ich aber nicht. Das Tier ist nicht durch meine Schuld getötet worden. Ich habe es nicht gejagt. Das heißt aber nicht, dass ich das Fleisch verderben lasse.«
»Der Wildhüter wird dir den Elch vermutlich überlassen, wenn wir erklären, wie alles kam. Er wird auch nicht wollen, dass es verdirbt. Aber was ist Gu Bràth?«
»Das ist das Haus meines Bruders.«
»Ich dachte, es hieße TarStone Mountain Resort?«
»Das ist der Geschäftsname. Unser Heim heißt Gu Bràth.«
»Ist das Schottisch? Was bedeutet es?«
»Für
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