Mit der Liebe spielt man nicht
Jahrmarkt zu arbeiten, und dass du irgendetwas mit Immobilien zu tun hast. Ich nehme an, du bist tatsächlich Grundstücksspekulant?“
„Immobilienmakler und Vermögensverwalter“, verbesserte Lucian unschuldig. „Hast du das schon vergessen?“
„Du bist ein Spekulant“, wiederholte Ariana beharrlich und blickte auf ihren Teller.
„Das sind doch nur Worte“, wandte er ein. „Es ist ein und dasselbe, nur klingt das Wort .Spekulant' etwas unseriös, nicht wahr?“ Er lächelte verschmitzt, wurde aber sofort wieder ernst.
„Wie auch immer du es nennst, es hat mir Erfolg gebracht. Ich brauche dein Geld nicht, Ariana. Hast du dich inzwischen wenigstens so weit beruhigt, dass du einsiehst, dass ich keine finanzielle Bedrohung für dich bin?“
„Das musst du mir schon überlassen, inwieweit ich mich von dir bedroht fühle. Du hast mich schon einmal hintergangen, woher soll ich wissen, dass das nicht wieder geschieht?“ „Ariana, du hast eine Art, mich zu beleidigen, die dich noch mal in große Schwierigkeiten bringen wird“, warnte er sie.
„Soll das eine Drohung sein? Ich weiß inzwischen, wie gefährlich es ist, einen Magier zu beleidigen. Du kannst dir deine guten Ratschläge also sparen“, gab Ariana kühl zurück.
Lucians Mundwinkel zuckten. „Ich habe dich gewarnt“, sagte er gefährlich leise.
„Vielen Dank. Ich werde gelegentlich einmal daran denken!“ Als er sein Glas an die Lippen hob, sah sie, dass seine Hände leicht zitterten. Er bemühte sich offenbar, nicht die Beherrschung zu verlieren. Er stellte das Glas ab und musterte sie nachdenklich. „Bist du wirklich nur so wütend, weil ich dir die Wahrheit über meine finanzielle Situation verschwiegen habe?“
Jäh hob sie den Kopf. „Komisch, das Gleiche hat mich mein Bruder auch schon gefragt. Was ist bloß mit euch Männern los? Versteht ihr denn nicht?“
„Ich kann verstehen, dass du dich ein bisschen darüber geärgert hast“, erwiderte er ruhig. „Aber ich begreife nicht, wieso du derart in Wut gerätst, Liebling. Du hast mit mir geschlafen, als du mich noch für einen armen Magier gehalten hast. Und jetzt, wo du weißt, dass ich deine finanziellen Erwartungen erfülle, willst du mich plötzlich nicht mehr. Das ist doch unlogisch!“
„Du verstehst das eben nicht“, rief sie beinahe verzweifelt
aus.
„Dann erkläre es mir. Sag mir, was ich daran nicht verstehe. Ariana, ich mache mir nichts aus deinem Geld. Ich habe selbst mehr als genug. Und außerdem sind wir uns ähnlicher, als du glaubst“, fügte Lucian bedeutungsvoll hinzu. „Es stimmt, ich habe nicht vor, einen Ehevertrag mit dir zu unterschreiben. Aber da ich sowieso keine Gefahr für dein Bankkonto bin, was
macht es da aus? Du brauchst in dieser Hinsicht keine Angst vor mir zu haben, wozu dann also eine Vereinbarung auf Gütertrennung?“
„Soll das etwa ein Heiratsantrag sein?“, fragte Ariana mit honigsüßer Stimme.
Lucian sah betroffen aus. „Du weißt, dass ich nichts von der Ehe halte“, erwiderte er.
„Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen. Du willst eine Frau, die dich bedingungslos akzeptiert, war es nicht so? Sie soll diejenige sein, die alle Risiken auf sich nimmt.“
„Was denn für Risiken?“, fragte er aufgebracht. „Ich brauche dein Geld nicht, also ist das finanzielle Risiko schon mal ausgeschlossen. Gut, ich gebe zu, dass ein gewisses Risiko darin lag, mit mir ins Bett zu gehen, aber du scheinst es nicht bereut zu haben. Du hast mit mir geschlafen, obwohl ich offensichtlich deine finanziellen Erwartungen nicht erfüllte. Samstagnacht warst du nur zu gerne bereit, diese kleine Unzulänglichkeit zu ignorieren. Und jetzt, wo du weißt, dass du in dieser Richtung nichts zu befürchten hast, regst du dich furchtbar auf. Das begreife ich einfach nicht!“
Mit Arianas Beherrschung war es zu Ende. Lucians provozierender Ton war nicht zu überhören, und sie wurde flammend rot. Jäh stand sie auf und nahm sich mit aller Kraft zusammen, um nicht im nächsten Augenblick laut loszuschreien.
„Ich werde dir sagen, warum ich so wütend bin, Lucian Hawk“, stieß Ariana mit heiserer Stimme hervor. „Du magst vielleicht eine meiner Forderungen an einen Mann erfüllen, dafür hast du aber bei einer anderen, die mir noch viel wichtiger ist, kläglich versagt. Du hast mich belogen, Lucian. Und nicht nur das, du hast offenbar Lug und Betrug zu einem festen Bestandteil deines Lebens gemacht. Wie war das in deiner Kindheit, hattest du
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