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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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für die Getränke zuständig“, verkündete sie fröhlich, während sie an einem kleinen Ecktisch Platz nahmen. „Der Wettkampf heute Nachmittag war zwar nicht fair, aber ich will dennoch ein guter Verlierer sein.“ Als der Kellner an ihren Tisch kam, bestellte sie lächelnd zwei doppelte Gin Tonic.
    „Doppelte?“, vergewisserte sich der Kellner.
    „Richtig“, bestätigte sie. Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich Devin zu, der sie aufmerksam beobachtete.
    Mehr kann ich im Augenblick nicht tun, was Punkt eins angeht, dachte sie und atmete tief durch, bevor sie zum nächsten überging. „Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie interessiert die Mönche an den Paarungsgewohnheiten der verschiedenen Tiere waren?“
    Er senkte die Lider. Sekundenlang wurde sein Blick von den dichten dunklen Wimpern überschattet. Als er wieder aufsah, fragte er in völlig neutralem Ton: „Ach, wirklich?“
    Teresa räusperte sich. Sie hatte damit angefangen, jetzt musste sie es auch zu Ende bringen. Nachdem die Drinks serviert worden waren, stürzte sie sich voller Elan in einen Vortrag über das bereits angeschnittene Thema. „Die Schriftgelehrten des Mittelalters hielten zum Beispiel Elefanten für besonders keusch. Es hieß sogar, dass die Bullen erst eine Alraunenwurzel kauen müssten, um ihre Scheu zu überwinden.“
    „Alraunen?“
    „Ja, sozusagen als Aphrodisiakum.“
    „Ungefähr so, wie die modernen Menschen Alkohol brauchen, um ihre Hemmungen abzubauen?“, fragte Devin sanft und griff nach seinem Glas.
    „Zum Wohl!“
    Teresa folgte seinem Beispiel und musterte ihn rasch. Ob er sie durchschaut hatte? Doch nein, sein Gesicht drückte lediglich Interesse aus. „Stimmt. In gewisser Weise ist das ein guter Vergleich.“ Nun musste das nächste Beispiel kommen. „Auch dachten die Mönche, dass ein Hengst seine Zeugungsfähigkeit verlöre, wenn man seine Mähne abschnitt“, fuhr sie fort.
    „Oh, hoffentlich erinnere ich mich daran, bevor ich das nächste Mal zum Friseur gehe.“
    Sie stutzte einen Moment, wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. „Ich glaube kaum“, versetzte sie endlich, „dass all die Theorien auf Menschen übertragbar sind.“
    „Hm ... Stehen in den Schriften noch andere interessante
    Dinge?“ Er leerte sein Glas und schaute sie erwartungsvoll an.
    „Durchaus. Geiern soll angeblich nichts an Sex liegen“, erwiderte sie lächelnd.
    „Ach, überhaupt nichts?“
    Teresa zuckte die Schultern. „Vipern dagegen sprach man ein gewalttätiges Liebesieben zu. Wenn das Männchen sich nicht zur Paarung bereit zeigte, so hieß es, biss das Weibchen ihm den Kopf ab.“
    „Du hast doch wohl hoffentlich nichts dagegen, dass ich mir noch einen Drink bestelle? Das Gespräch nimmt mir eine zu grausige Wendung.“
    Teresa winkte sofort den Kellner herbei. „Aber ganz und gar nicht. Ich bin gern bereit, meine Wettschulden zu bezahlen. Noch mal dasselbe!“, rief sie dem Kellner zu.
    „Wieder doppelte, Madam?“
    „Ja, bitte.“ Zu Devin gewandt, fragte sie: „Wo war ich stehen geblieben?“
    „Die Viper hatte gerade den Kopf ihres Gefährten verspeist, sozusagen als Rache, weil er sie verschmäht hatte.“
    „Richtig. Übrigens, falls es dich trösten sollte, die Mönche waren ganz und gar nicht mit dem Verhalten einverstanden. Sie zogen ein paar Lehren daraus, die sie zur Erziehung des männlichen Geschlechtes verbreiteten.“
    „Was für Lehren?“
    Teresa spülte ein aufkommendes Gefühl der Unbehaglichkeit schnell mit einem großen Schluck Gin hinunter. Dann beugte sie sich ein Stück vor und senkte ihre Stimme bedeutungsvoll. „Sie rieten Männern dringend, sich niemals ihren Frauen zu verweigern.“
    „Mit anderen Worten, keine Müdigkeit vorzuschützen.“ Seine grauen Augen glitzerten verdächtig.
    Sie nickte ernsthaft. „Hier ist übrigens dein Drink. Wenn ich dich schon einmal einlade, solltest du die Gelegenheit nutzen.“
    „Da muss ich dir recht geben.“ Devin trank sein Glas fast bis zur Hälfte leer.
    Teresa nahm den Faden wieder auf. „Rebhühner wurden von den Mönchen verurteilt, weil sie es zu oft taten. Ja, angeblich trieben sie es so häufig, dass sie sich damit zu Tode erschöpften.“
    „Faszinierend!“
    „Das Verhalten der Löwen fand höchste Billigung seitens der Gelehrten. Man meinte, sie hielten ihre sexuellen Aktivitäten in Grenzen und seien ausgesprochen treu“, sprach sie weiter. „Leider gibt es keine Beschreibungen über

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