Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
Vom Netzwerk:
nicht möglich, dass eine Frau mit dreißig eine magische Grenze erreichte? Sie starrte selbstvergessen auf die verschiedensten Abbildungen des Wundervogels und fühlte sich plötzlich frei und stark.
    Offensichtlich habe ich mich bereits verändert, ohne dass es mir bewusst geworden ist, dachte sie überrascht. Nur ... was nutzte ihr die Verwandlung, wenn ihr der passende Mann fehlte? Wo sollte der geeignete Partner herkommen? Natürlich Hatte sie einige Freunde und Bekannte, aber alle sahen in ihr die ruhige, zurückhaltende Frau, der nicht einmal gelungen war, einen Ehemann länger als ein paar Monate zu halten. Selbstverständlich hatten alle Mitleid mit ihr gehabt, als Greg sie verließ. Doch überrascht war bestimmt keiner.
    Was ich jetzt als Erstes brauche, ist ein Anlass, um mein neues Image den Leuten vorführen zu können, sagte sie sich.
    Ihr bevorstehender Geburtstag kam ihr wieder in den Sinn. Sie würde ihn ganz groß feiern!
    Mit der Sorgfalt und Genauigkeit eines Generals, der eine Schlacht plant, widmete Teresa sich den Vorbereitungen für ihre Geburtstagsparty. Die unterdrückte Wut und Aufregung der letzten Wochen entluden sich jetzt in überschäumender Energie. Noch nie zuvor hatte Teresa eine so große Feier organisiert, und sie wunderte sich, wie viel Arbeit und Zeit das in Anspruch nahm. Es machte ihr jedoch nichts aus. Im Gegenteil!
    „Willst du wirklich zwei Kisten von dem Cabernet?“, fragte ihr Bekannter in dem Weinladen neben der Buchhandlung. „Oder meinst du vielleicht zwei Flaschen? Habe ich mich verhört?“ Er wusste so gut wie jeder andere in der Nachbarschaft, dass Teresa Graham keine großen Feste zu feiern pflegte.
    „Du hast dich nicht verhört, George“, sagte Teresa. „Zwei Kisten Cabernet. Außerdem nehme ich noch eine Kiste von dem 81er Sauvignon Blanc. Könntest du auch französischen Käse und Stangenbrot für mich besorgen?“
    „Ja sicher, aber entschuldige, wenn ich frage... wofür brauchst du eigentlich soviel Wein, Teresa?“ George Royce kratzte sich hinter dem Ohr und musterte sie neugierig.
    „Für meine Geburtstagsparty, George. Übrigens, du und deine Frau, ihr seid beide herzlichst eingeladen. Und bringt ruhig noch jemanden mit.“
    „Wir sollen noch jemand mitbringen? Wie groß soll die Party denn werden?“
    „So groß wie möglich!“
    Einen Tag vor dem Ereignis hängte Teresa ein Plakat, das ein Freund aus der nahe gelegenen Kunstgalerie für sie angefertigt hatte, im Schaufenster auf. Es stellte eine wunderschöne Version des Vogels Phönix dar. Unter der Zeichnung stand zu lesen, dass jedermann zu Teresas Geburtstagsparty in ihrem Heim willkommen sei.
    „Mit so einer öffentlichen Einladung wirst du unweigerlich alle Schmarotzer der Stadt anlocken“, warnte Sandra Adams, eine Freundin Teresas, als sie an jenem Nachmittag das Geschäft betrat.
    „Das macht nichts. Ich habe genügend Vorräte bestellt“, erklärte Teresa. „Kommst du auch, Sandra?“
    „Na klar. Diese Party werde ich mir nicht entgehen lassen. Wir sind alle schon unheimlich neugierig. Sag mal, Teresa, was hast du eigentlich auf der Kreuzfahrt erlebt? Seitdem bist du irgendwie verändert.“
    Teresa lächelte geheimnisvoll. Seit ein paar Tagen trug sie grundsätzlich keinen Büstenhalter mehr, und schon einige hatten Bemerkungen über ihre sogenannte Veränderung gemacht. Es war ihr nicht entgangen, dass die Blicke männlicher Kunden oft auf ihren locker sitzenden Blusen verweilten, die sie zu ihren Jeans zu tragen pflegte. Auch wenn es Teresa oft noch ein wenig unbehaglich dabei zumute war, hielt sie stur an ihrem einmal gefassten Entschluss fest.
    „Es war ein wundervoller Urlaub. Dabei ist mir aufgefallen, was ich all die Jahre über versäumt habe, Sandra. Du hast ja keine Ahnung, was sich auf solchen Vergnügungsschiffen alles abspielt.“
    Sandra schmunzelte. „So einiges habe ich schon gehört. Ehrlich gesagt, Teresa, die Fahrt scheint dir sehr gut bekommen zu sein. Ja, du wirkst jetzt viel lebhafter. Sogar Ron ist das aufgefallen.“
    „Kommt er auch?“ Ron war Sandras Bruder. Er arbeitete zwar in Seattle, hielt sich jedoch häufig in Port Townsend auf.
    „Worauf du dich verlassen kannst. Er hatte sowieso vor, mit einem oder ein paar Freunden zusammen dieses Wochenende in Port Townsend zu verbringen. Er wird garantiert aufkreuzen.
    Du kennst doch Ron; wenn es etwas umsonst gibt, ist er immer dabei.“
    Einige junge Touristen, die das Geschäft durchstöberten,

Weitere Kostenlose Bücher