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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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richtete Teresa sich auf. Erst jetzt hörte sie ein lautes Schnarchen. Erschrocken schaute sie zum Sofa hinüber. Der Anblick von Ron Adams, der dort seinen Rausch ausschlief, versetzte ihr einen Schock.
    Verstört blickte sie sich im Zimmer um; es herrschte absolutes Chaos. Auf den Tischen standen leere Gläser und volle Aschenbecher, auf dem Boden lagen Plastikteller und -becher. Ein Stuhl war umgefallen, eine Vase zerbrochen, Scherben und Blumen bildeten ein makabres Durcheinander. Kurzum, im Wohnzimmer sah es aus, als hätte hier eine Orgie stattgefunden.
    Während Teresa mit zitternden Knien den Raum durchquerte, musste sie auch noch feststellen, dass sie nicht einmal die Platten mit den übrig gebliebenen Appetithäppchen und die angebrochenen Wein- und Bierflaschen weggeräumt hatte. Ein schaler Geruch von Alkohol stieg ihr in die Nase. Sie schüttelte sich unwillkürlich.
    An der Wohnzimmertür angekommen, warf sie einen Blick zurück auf den entsetzlich laut schnarchenden Ron Adams. Dann schaute sie auf den Läufer mit dem Drachen. Sie mochte das Fabelwesen nicht mehr, war ihm aber trotzdem dankbar. Hätte die Abbildung des Drachens es nicht verhindert, wäre sie auf Ron Adams hereingefallen. Sie erinnerte sich jetzt wieder mit schmerzlicher Klarheit an die vergangene Nacht. Ron war noch vor ihr eingeschlafen. Nein, diesmal war sie mit ihrer Erzählung über das Paarungsverhalten von Fabelwesen nicht weit gekommen ...
    Wider klopfte es fordernd an der Haustür.
    „Ja, ja, ich komme ja schon.“ Teresa setzte ihren Weg fort. Während sie durch die Diele ging, plante sie ihre nächsten Aktionen. Zuerst würde sie die unverschämte Person, die es wagte, sie um diese Zeit zu stören, davonjagen. Und danach würde sie Ron Adams wachrütteln und ihn hinauswerfen.
    Und wenn ich diese unangenehmen Dinge erledigt habe, werde ich mir ein heißes Bad gönnen, mir einen starken Kaffee machen und dann mit den Aufräumungsarbeiten beginnen, nahm sie sich vor.
    „Hören Sie sofort auf, so unverschämt an meine Tür zu donnern!“, befahl sie wütend, bevor sie die Klinke herunterdrückte.
    Im nächsten Augenblick weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen. „O mein Gott“, stöhnte sie, „der Drache.“
    Devin Colter stützte sich schwer auf seinen Stock, mit dem er eben noch gegen das Holz geschlagen hatte. Ein paar Sekunden lang starrte er die blasse, ziemlich übernächtigte Frau vor sich schweigend an. Seine Miene spiegelte Missbilligung wider.
    „Was zum Teufel ist denn mit dir los?“, fragte er schließlich bissig.
    Teresa versuchte verzweifelt, ihre Fassung zurückzugewinnen. „Ich ... äh ... ich ...“, stammelte sie. „Devin, was machst du denn hier?“
    „Das ist doch wohl offensichtlich. Ich möchte dich besuchen. Teresa, erklär mir bitte ... Meine Güte, du siehst grauenhaft aus.“ Sein Blick wanderte zwischen ihren geröteten umränderten Augen und ihrem zerdrückten Abendkleid hin und her.
    „Ich glaube, ich bin von einer Herde von Einhörnern überrannt worden“, gab sie mit einem Anflug von Humor zurück. Vielleicht träume ich dies alles nur, wahrscheinlich liege ich noch sicher in meinem Sessel, dachte sie. Vorsichtig streckte sie die Hand aus. Ihre Finger berührten den Baumwollstoff eines
    Männerhemdes. Nein, offensichtlich träumte sie doch nicht. „Du bist echt, nicht wahr?“ Wieder stöhnte sie.
    Devin verdrehte die Augen. „Lässt du mich nun herein oder nicht?“
    Er wartete auf ihre Antwort. Es kam keine.
    „Teresa!“
    „Ähm, ja, ja.“ Sie rührte sich nicht vom Fleck.
    Devin schob sich an ihr vorbei, und sie schloss automatisch die Tür, folgte ihm ins Wohnzimmer.
    „Du meine Güte, was herrscht denn hier für ein Chaos?“
    Leise erwiderte Teresa: „Hier hat eine Party stattgefunden.“
    Er wandte sich ihr zu. „Eine Party?“, wiederholte er ziemlich lautstark.
    „Ja. Ich ... ich habe gestern meinen dreißigsten Geburtstag gefeiert“, sagte sie. „Schrei bitte nicht so. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen ..."
    Devins Antwort wurde von einem lauten Schnarchen übertönt. Er fuhr zum Sofa herum.
    Teresa war zusammengezuckt. Sie beobachtete, wie Ron Adams sich zu regen begann. Offensichtlich hatte er jetzt seinen Rausch ausgeschlafen. Ächzend und stöhnend setzte er sich langsam auf. Dann verharrte er plötzlich regungslos, den Blick auf den Fremden mit dem Ebenholzstock gerichtet.
    Teresa bemerkte, dass Devin völlig fassungslos zu sein schien. Doch bevor sie sich

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