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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Überraschung erholt. „Tante Pauline!“ Sie hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Da stand ihre Tante und kompromittierte sie in aller Öffentlichkeit, und da stand Lucian, der die ganze Szene mit einem amüsierten Lächeln beobachtet hatte. „Tante Pauline, schlag dir den Gedanken aus dem Kopf. Wir werden beide Zimmer benutzen“, fügte sie so locker wie möglich hinzu. Sie wusste, dass ihr Gesicht vor Verlegenheit glühte.
    „Ariana, Kleines!“ In einer Wolke aus Seide und Parfüm eilte Pauline auf ihre Nichte zu. Mit ihren zweiundsechzig Jahren war Pauline Warfield immer noch eine beeindruckende Frau. Die zierliche Gestalt strahlte eine Kraft und Energie aus, die jeden mitriss. „Da seid ihr ja endlich! Ich bin doch schon so gespannt auf deinen neuen Freund! Dennis hat mir heute Morgen am Telefon alles über ihn erzählt, ich konnte es kaum erwarten, ihn endlich kennenzulernen. Bitte, mach uns doch miteinander bekannt.“
    Ariana stieß einen Seufzer aus. „Pauline, das ist Lucian Hawk. Lucian, meine Tante.“
    Lucian stellte seine Tasche auf den Boden und griff nach Paulines graziös ausgestreckter Hand. Er verbeugte sich höflich, und Ariana hatte den Verdacht, dass er diese Geste sonst nur bei Vorführungen benutzte. „Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Miss Warfield.“ Er verzog keine Miene, aber Ariana sah das Blitzen in seinen braunen Augen. „Und ich danke Ihnen für die Mühe, die Sie sich meinetwegen am Empfangstisch gegeben haben.“
    Pauline strahlte. „Ach, wissen Sie, es wäre mir ja völlig gleichgültig gewesen“, vertraute sie ihm an, „wenn es sich um diesen Richard Dearborn gehandelt hätte, den Ariana in der letzten Zeit so oft sieht. Aber ich hatte ein interessantes kleines Gespräch mit Dennis, und nach dem, was ich so über Sie gehört habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Sie genau das sind, was Ariana braucht. Sie ist in den letzten vier Jahren so ungeheuer vorsichtig geworden, was interessante Männer betrifft.“
    „Ich verstehe“, sagte Lucian nickend. Es war ihm anzusehen, dass er sich mühsam ein Grinsen verkniff.
    „Das reicht jetzt, Tante Pauline“, unterbrach Ariana das vertrauliche Gespräch der beiden. „Und du, Lucian, hör auf, meine Tante auch noch zu ermutigen! Ihr bringt einen ständig in Verlegenheit! Seht ihr denn nicht, dass die Leute uns schon beobachten?“ Im Stillen fragte Ariana sich, was Dennis ihrer Tante wohl über Lucian erzählt haben mochte. „Und außerdem ist dein Trick mit dem Hotelzimmer einfach lächerlich, Tante Pauline! Du hättest doch wissen sollen, dass er nie und nimmer funktioniert. Wenn Lucian und ich bei unserer Ankunft nur ein Zimmer vorgefunden hätten, dann hätte ich nämlich bei dir geschlafen!“
    „Ach, du liebe Zeit!“ Pauline wandte sich seufzend an Lucian. „Sie ist so schrecklich fantasielos, finden Sie nicht auch? Na ja, ich habe es nur gut gemeint. Es war den Versuch wert. Kommt, Kinder, es ist gerade Teestunde, ihr seid sicher durstig von der langen Fahrt.“
    Ariana warf Lucian einen hilflosen Blick zu, doch der lächelte nur freundlich und nahm ihren Arm.
    Gehorsam folgten sie Pauline Warfield, die zielstrebig auf einen Tisch zuging und mit lauter Stimme drei Portionen Tee und Kuchen bestellte. Was immer man auch über Tante Pauline sagen mochte, Mangel an Gesprächsstoff kannte sie nicht. Während der Kellner ihnen den Tee brachte, verteilte sie das Zarte Gebäck und plauderte ununterbrochen. Die meiste Zeit sprach sie mit Lucian, und Ariana blieb nichts anderes übrig, als den Redeschwall ihrer Tante über sich ergehen zu lassen. Lucian dagegen schien die Situation zu genießen.
    „War Ariana eigentlich schon immer so an finanziellen Dingen interessiert?“, fragte Lucian ohne Umschweife und ignorierte Arianas bohrenden Blick.
    „Und wie“, erwiderte Pauline lachend. „Schon seit dem College. Du hast schon immer gut mit Geld umgehen können, nicht wahr, Kleines?“ Doch bevor Ariana etwas darauf erwidern konnte, redete ihre Tante schon weiter. „Natürlich sind Dennis und ich sehr froh darüber, wie Sie sich vorstellen können, Lucian.“
    „Ach, tatsächlich?“ Lucian verzog keine Miene.
    „Das können Sie mir glauben! Ohne Arianas Hilfe wären Dennis und ich bettelarm. Mein Neffe und ich mögen ja sonst recht begabt sein, aber von Geld haben wir nicht die geringste Ahnung. Das Einzige, was wir damit anfangen können, ist, es auszugeben. Ariana hat unser Einkommen nach und

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