Mit der Liebe spielt man nicht
fühlte er, wie ein Zittern durch ihren Körper ging. Mit einem leisen Stöhnen presste er sie leidenschaftlich an sich. Auf dem Höhepunkt der Erregung schrie sie auf und hörte wie in einem Nebel, dass auch er ihren Namen ausstieß.
Als Ariana nach einiger Zeit wieder zu sich kam, spürte sie Lucians Gewicht auf ihrem Körper. Sein Kopf lag auf ihrer Brust, und seine Hände umfassten ihre Handgelenke.
Da war etwas in der Art, wie er sie in den Armen hielt, das sie verwirrte. Wieder stieg das leise Gefühl der Panik in ihr auf, das sie schon kurz zuvor erschreckt hatte. Doch es gab dazu absolut keinen Grund. Sie war eine erwachsene Frau mit ganz natürlichen Bedürfnissen, die einfach zu lange unterdrückt worden waren.
Doch selbst vor vier Jahren, als sie glaubte, blind und vorbehaltlos zu lieben, hatte sie nicht ein solches Glück erfahren. Noch nie hatte ein Mann ein so brennendes Verlangen in ihr geweckt wie Lucian Hawk.
Wie konnte sie nach all den Jahren nur in eine derartige Situation geraten? Da lag sie im Bett mit einem Magier, einem Mann, der auch nicht im Geringsten ihre Erwartungen an einen Ehemann erfüllte. Und dieser Mann hatte nicht einmal die Absicht, jemals zu heiraten!
„Was hast du, Ariana?“ Lucian hob den Kopf und sah sie fragend an. Er musste gespürt haben, dass sie über etwas nachgrübelte. Er lächelte sie zärtlich und auch ein wenig siegesgewiss an. Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Fängst du schon an, dir Gedanken zu machen?“
„Ich mache mir immer Gedanken, wenn ich das Schicksal herausfordere“, erwiderte Ariana und blickte ihn offen an.
„Diesmal ist deine Sorge aber völlig umsonst“, versicherte Lucian ihr voller Wärme.
„Wirklich?“
„Ja. Ich kann dir geben, wonach du verlangst. Ich wollte nur erst sicher sein, dass du dich mir hingibst, auch ohne vorher nach meinen Bankauszügen zu fragen. Ich hatte selbst ein bisschen Angst davor, das Schicksal herauszufordern“, fügte Lucian mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. „Aber jetzt wird alles gut. Jetzt brauchen wir uns beide keine Gedanken mehr zu machen.“
„Wie...?“
„Schon gut. Ich werde dir morgen früh alles erklären. Und jetzt möchte ich nichts weiter als den Rest der Nacht mit dir genießen. Magier zaubern nachts am besten, wusstest du das noch nicht?“
Lucian verschloss ihren Mund mit einem Kuss, der Ariana nur zu deutlich zeigte, was er damit gemeint hatte. Und zu ihrem Erstaunen fühlte sie, dass dieser Kuss erneut ein Verlangen in ihr weckte, das stärker war als alle Vernunft.
Magie. Es konnte keine andere Erklärung dafür geben. Ariana umarmte ihn und drängte alle Ängste und Zweifel beiseite. Morgen war auch noch ein Tag ...
Am nächsten Morgen hatte das Gewitter aufgehört. Ariana erwachte und wollte sich instinktiv an Lucian schmiegen. Doch der Platz neben ihr war leer. Schlaftrunken setzte sie sich auf
und rieb sich erst einmal die Augen.
Dann beugte sie sich zu Lucians Kopfkissen hinunter, um noch eine Spur von seinem Duft zu finden. Was war denn nur in sie gefahren? Sie benahm sich wie eine Siebzehnjährige! Kopfschüttelnd warf sie das Kissen in eine Ecke und stieg aus dem Bett.
Wann war Lucian wohl aufgestanden? Auf dem Weg ins Badezimmer überlegte Ariana, wie es nun zwischen ihnen weitergehen würde. Er hatte sie offenbar gegen Morgen verlassen, sodass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatten, miteinander zu reden. Was sagte man nur während des Frühstücks zu einem Mann nach einer solchen Liebesnacht?
Ariana duschte heiß und versuchte ihre Ratlosigkeit zu überwinden. Während der ganzen Nacht hatte Lucian sich geweigert, über das Thema „Zukunft“, auch nur ein Wort zu verlieren. Das heißt, geweigert hatte er sich gerade nicht. Ariana musste lächeln, als sie daran dachte, mit welchen „Tricks“, es ihm gelungen war, sie von dem Thema abzubringen, wann immer sie davon anfing. Er hatte sie einfach jedes Mal von Neuem verführt. Und sie hatte sich jedes Mal wieder von Neuem verführen lassen.
Ariana hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass er nichts von einer gemeinsamen Zukunft wissen wollte. Nur schien für ihn das Thema abgeschlossen zu sein. Er hielt es offenbar nicht für nötig, noch länger darüber zu diskutieren. Was hatte er doch gesagt? Er würde ihr am nächsten Morgen alles erklären.
Was meinte er damit? Was gab es denn da zu erklären? Ariana konnte kaum glauben, dass sie sich vor den Männern jahrelang vorgesehen hatte, nur
Weitere Kostenlose Bücher