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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
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schützen. Trotzdem entwischte er ihr. Damals erkannte ich, dass ich viel besser arbeiten kann, wenn ich nicht der Polizei angehöre,"
    "Und deshalb haben Sie diesen Beruf ergriffen und arbeiten auch oft gratis, wenn Klienten nicht bezahlen können."
    "Wer hat Ihnen das erzählt?" fragte er überrascht.
    "Lois", erwiderte Jillian lächelnd.
    Natürlich! Lois war eine der Frauen gewesen, die sich mühsam durchs Leben schlugen, während sie sich vor einem herrschsüchtigen und gewalttätigen Ehemann versteckten. Er, Zach, hatte sich um den Ehemann gekümmert und sie als Sekretärin eingestellt. Lois arbeitete perfekt, redete jedoch gern und lobte ihn, wo sie nur konnte. Davon ließ sie sich nicht abbringen.
    "Polizisten sind die Hände aus vielen Gründen gebunden", erklärte er Jillian. "Ich habe mir geschworen, dass sich Serenas Schicksal nicht wiederholen wird, wenn ich es verhindern kann.
    Und bisher ist mir das auch gelungen."
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und richtete die großen blauen Augen sanft auf ihn. "Es tut mir so Leid. Ich hatte ja keine Ahnung."
    Lächelnd tippte er ihr auf die Nasenspitze. "Ich wollte Ihnen nur beweisen, dass ich genau weiß, wovon ich spreche. Sie sind nicht groß und dürr, sondern schlank und rank und... einzigartig mit diesem Gesicht. Das ist bestimmt nicht nur mir aufgefallen."
    Als sie ihn strahlend anlächelte, legte er die Hand unter ihr Kinn und hielt sich nur mit Mühe davor zurück, sie zu küssen.
    "Ich ... ich sollte mir dieses Gesicht noch einmal genauer ansehen."
    Sie senkte das Tuch, und er strich behutsam über die Wange.
    "Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist."
    "Bestimmt nicht", versicherte sie, und ihre Stimme klang heiser und sanft.
    Zach lenkte den Blick zum Erste-Hilfe-Kasten, holte eine kleine Spraydose heraus und verteilte mit den Fingern das schmerzlindernde Mittel auf ihrer Wange. "Tut das weh?"
    "Nein." Sie strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen und schloss die Augen.
    Zach konnte sich nicht länger beherrschen. Behutsam küsste er sie, und Jillian seufzte leise und drehte den Kopf. Er hatte nicht vergessen, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte und wie ihre Brüste sich an ihn gedrückt hatten. Er schob die Finger in ihr seidiges Haar.
    Ob sie sich von ihm lieben ließ? Der Gedanke traf ihn wie ein Schock. Hastig zog er die Hand zurück. "Meine ... meine Mom sagt immer, dass ein Kuss alles heilt."
    Jillian nickte verträumt, und er musste seine ganze
    Willenskraft aufbieten, um sie nicht wieder zu berühren, Stattdessen stand er auf und räumte den Erste-Hilfe-Kasten ein.
    "Sie sollten schlafen gehen."
    Sie nickte, rührte sich jedoch nicht von der Stelle.
    "Das wird auch Ihrer Schulter helfen", fuhr er fort.
    Leicht verwirrt glitt sie vom Hocker und griff nach dem Erste-Hilfe-Kasten. "Ich stelle das noch weg."
    "Ich mache das", wehrte Zach ab, "Gehen Sie schlafen."
    "Na gut, aber soll ich Ihnen nicht doch das Gästezimmer zeigen?"
    "Nein, ich bin mit der Couch im Arbeitszimmer völlig zufrieden."
    Sie fasste sich an die Stirn, als würde ihr das Denken schwer fallen. Zach fühlte sich geschmeichelt, weil der Kuss offenbar auch auf sie stark gewirkt hatte. "Falls Sie eine Decke brauchen..."
    "Weder Decke noch Kopfkissen. Ich komme zurecht. Gehen Sie jetzt ins Bett, und falls Sie wieder ein Geräusch hören, schreien Sie. Wandern Sie nicht mehr in der Dunkelheit durchs Haus. Ich bin jetzt da, und wenn ich nicht mehr hier bin, rufen Sie die Polizei, Sie unternehmen gar nichts. Haben Sie mich verstanden?"
    "Ich habe verstanden", bestätigte sie lächelnd.
    "Schön. Gute Nacht.
    "Gute Nacht."
    Jillian wollte schon die Küche verlassen, kehrte jedoch an die Theke zurück, nahm die Schlinge ab und legte die Packung Maiskörner wieder in den Tiefkühlschrank.
    "Vielleicht schlucken Sie eine schmerzstillende Tablette", schlug er vor.
    "Ich habe welche im Bad."
    Sie winkte und ging zu ihrem Zimmer. Und er stellte den Erste-Hilfe-Kasten weg und schaltete die Deckenlampe aus.
    Dann stand er in der Dunkelheit und dachte daran, wie Jillian sich in seinen Armen angefühlt hatte. So verletzlich hatte sie gewirkt, dass er bereit gewesen war, gegen alle Übeltäter dieser Welt zu kämpf en.
    Das erinnerte ihn an Serena - so schön, dass sie nicht von dieser Welt zu sein schien, so sanft, verletzlich und großherzig.
    Das war es! Das und nicht das Aussehen, weil die beiden einander nicht ähnlich sahen, abgesehen von der Figur. Er mochte

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