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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
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Camille konnten keinen anständigen Kaffee machen. Der erste Schluck
    schmeckte jedoch erstaunlich gut.
    "Wer hat den Kaffee gekocht?"
    "Zach", erwiderte Camille. "Ich habe es versucht, aber nur das übliche Ergebnis erzielt."
    "Sie will damit sagen, dass sie versucht hat, mich zu vergiften", scherzte Zach.
    Camille lachte, aber Gerry runzelte die Stirn. "Camille ist kein Hausmädchen, sondern verfolgt ihre Karriere."
    "Stimmt", bestätigte Camille. "Und das heißt, dass ich jetzt etwas tun muss. Danke für den Kaffee, Zach, und entschuldigen Sie noch einmal mein Verhalten letzte Nacht. Es war nur der Schock."
    "Schon in Ordnung", sagte Zach.
    "Es wäre nicht nötig gewesen, dass Zach Kaffee macht", bemerkte Gerry mit einem vorwurfsvollen Blick auf Jillian,
    "hättest du nicht so lang geschlafen."
    Jillian holte Brötchen aus der Speisekammer. "Es gibt Frischkäse, Butter und Marmelade zu den Brötchen!" rief sie.
    "Wer will?"
    "Ich nicht!" erwiderte Camille und verließ die Küche.
    "Ich nehme Frischkäse", erklärte Zach, als Jillian den Kühlschrank öffnete.
    Sie holte nicht nur Frischkäse, sondern auch einen Behälter mit Melonenstückchen und Erdbeeren heraus. "Hoffentlich macht es Ihnen nichts, dass es nur Magerstufe ist."
    "Absolut nicht."
    "Gerry, wir haben auch Hüttenkäse, wenn du den lieber hast."
    "Nein, danke", wehrte Gerry ab.
    "Zach?"
    "Ich auch nicht."
    Jillian schloss den Kühlschrank, halbierte die Brötchen und schob sie in den Toaster. Als sie Teller aus einem Schrank holte, bemerkte Gerry gereizt: "Du trägst heute keinen BH."
    Jillian stockte, lächelte dann und kam an die Theke. Zach sah sie herausfordernd an. Sie reichte ihm schweigend einen Teller.
    Hätte sie sich verteidigt, wäre das Problem nur aufgebauscht worden. Leider war Gerry noch nicht zufrieden.
    "Ich bin dagegen, keinen BH zu benutzen", fuhr sie fort. "Das widerspricht nicht nur dem Anstand, sondern die Brüste hängen auch sehr unvorteilhaft."
    Jillian unterdrückte ein Lächeln. Was für eine absurde Unterhaltung zum Frühstück! Zach war eindeutig ihrer Meinung. Er sah sie amüsiert an, wandte sich jedoch ernst an Gerry. "Anstand ist wie Schönheit. Es kommt auf den Betrachter an. Mir persönlich ist es gleichgültig, was jemand unter der Kleidung trägt. Was das Hängen angeht, könnten Sie natürlich Recht haben. Wie erklären Sie andererseits, dass alle Models stets ohne BH auftreten? Bei denen hängt nichts. Vielleicht bevorzugen deshalb manche Männer - auch ich - Frauen mit kleinen, festen Brüsten."
    Gerry bekam den Mund nicht zu, so schockte es sie, dass Zach offen über ein dermaßen heikles Thema sprach. "Ich wollte keine Diskussion einleiten, junger Mann", meinte sie schließlich hoheitsvoll. "Ich wollte lediglich dem Mädchen helfen."
    Zach lächelte Jillian zu. "Ich glaube nicht, dass sie in diesem Punkt Hilfe braucht. Sie besitzt die Figur eines Models." Er senkte den Blick tiefer. "Und da hängt nichts."
    Gerry gab einen erstickten Laut von sich. Jillian wurde rot, fühlte sich jedoch äußerst geschmeichelt. Sie legte Zach getoastete Brötchen auf den Teller und schob ihm den Käse und ein Messer zu.
    "Danke", sagte er freundlich, während sie Gabeln für das Obst verteilte. "Also, haben Sie so gut geschlafen, wie man nach Ihrem Aussehen vermuten kann?"
    "Ja, danke", erwiderte sie lachend. "Und Sie?"
    "Auch gut. Wissen Sie", fuhr er vergnügt fort, "bisher habe ich Sie nur in Ihrer schrecklichen Uniform gesehen." Er lachte, als sie eine Grimasse zog. "Oder die Sachen haben nicht zu Ihnen gepasst. Die Notfallkleidung heute Nacht war allerdings nicht schlecht."
    Als Jillian darüber lachte, stand Gerry eingeschnappt auf, verließ den Raum und murmelte etwas vor sich hin, dass sie mit Camille sprechen müsste. Zach störte sich so wenig wie Jillian daran.
    "Wie ist die Schulter?" erkundigte er sich und griff nach dem Obst.
    "Gut. Alles ist bestens."
    "Danach sehen Sie auch aus." Er aß schweigend, und sie leistete ihm minutenlang Gesellschaft. Trotz der völlig mit Farbe verschmutzten Küche war es eine wundervolle Art, den Tag zu beginnen.
    Jillian hatte sich noch nie so unbeschwert gefühlt. Zach Keller war für ihren Gemütszustand offenbar großartig. Die Frage war nur, ob das auch für ihr Herz galt.

4. KAPITEL
    Zach war mit dem Essen fast fertig, als Camille in einem dunkelblauen Kostüm, einer honiggelben Bluse und einem gestreiften Halstuch hereinfegte. In der einen Hand hielt sie eine Aktentasche, in

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