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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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schilderte sie ihr das richtige New York: die Clubs in Chelsea, die Musikszene in Brooklyn, die Straßenhändler in Chinatown, bei denen man Raubkopien von allen angesagten CDs oder Imitate von Prada-Taschen kaufen konnte und überhaupt so gut wie alles - für ein paar Dollar.
    Während sie erzählte, merkte sie, dass ihr Heimweh immer größer wurde. Sie wollte in New York sein, nicht hier. Überall war es besser als hier.
    »Ich hätte an deiner Stelle auch keine Lust gehabt, hierherzukommen«, sagte Blaze verständnisvoll. »Glaub mir - hier ist es stinklangweilig.«
    »Wie lange wohnst du schon hier?«
    »Ach, schon immer. Aber wenigstens habe ich normale Klamotten.«
    Ronnie hatte sich tatsächlich das blöde Nemo-Shirt gekauft, obwohl sie wusste, dass sie darin albern aussah. Es hatte nur noch Größe XL gegeben - das Shirt reichte ihr praktisch bis an die Knie. Das einzig Positive war, dass sie es geschafft hatte, sich unbemerkt an ihrem Vater vorbeizumogeln, nachdem sie es übergezogen hatte. Blaze hatte recht gehabt.
    »Irgendjemand hat mir vorhin gesagt, Nemo ist cool.«
    »Die Person hat gelogen.«
    »Warum sitzen wir eigentlich noch hier rum? Mein Dad ist inzwischen bestimmt nach Hause gegangen.«
    Blaze drehte sich um. »Wozu hast du Lust? Möchtest du zurück zum Jahrmarkt? Vielleicht in die Geisterbahn?«
    »Nein. Aber es gibt doch sicher noch was anderes hier.«
    »Jetzt noch nicht. Erst später. Wir müssen noch warten.«
    »Worauf?«
    Blaze antwortete nicht, sondern stand auf und schaute hinaus aufs dunkle Wasser und zum Mond. Ihre Haare wehten in der sanften Brise. »Ich hab dich übrigens schon vorher gesehen.«
    »Wann?«
    »Beim Volleyball.« Sie deutete den Pier hinunter. »Ich habe da drüben gestanden.« »Und?«
    »Du hast irgendwie nicht dazugepasst.« »Du passt auch nicht hierher.«
    »Deshalb war ich ja auch auf dem Pier.« Sie setzte sich aufs Geländer und musterte Ronnie fragend. »Ich weiß, du willst nicht hier sein, aber was hat dein Vater eigentlich verbrochen, dass du so sauer auf ihn bist?«
    Ronnie rieb sich die Hände an der Hose ab. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Wohnt er mit seiner Freundin zusammen?«
    »Ich glaube, er hat gar keine. Wieso fragst du?«
    »Sei froh, dass er keine hat.«
    »Wovon redest du?«
    »Mein Dad lebt mit seiner Freundin zusammen. Es ist schon die dritte seit der Scheidung, und sie ist die schlimmste - bis jetzt. Sie ist nur ein paar Jahre älter als ich und zieht sich an wie eine Stripperin. Mir wird immer ganz schlecht, wenn ich zu ihm muss. Ich glaube, sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, wenn ich da bin. Erst gibt sie mir gute Ratschläge, als wäre sie meine Mom, und eine Minute später will sie meine beste Freundin sein. Atzend.«
    »Und du wohnst bei deiner Mutter?«
    »Ja. Aber jetzt hat sie auch einen Freund, und der ist die ganze Zeit da. Er ist so ein Weichei, sag ich dir! Er trägt so ein affiges Toupet, weil er mit ungefähr zwanzig schon eine Glatze gekriegt hat. Und er sagt dauernd, dass ich mir überlegen soll, ob ich aufs College gehe. Als würde es mich interessieren, was er denkt. Es ist alles total beknackt, verstehst du?«
    Ehe Ronnie etwas erwidern konnte, war Blaze wieder vom Geländer hinuntergehüpft. »Komm mit. Ich glaube, jetzt geht's los. Du musst das unbedingt sehen.«
    Ronnie folgte Blaze den Pier entlang zu einer Menschenansammlung, die bei der Darbietung zuschaute. Verblüfft stellte sie fest, dass die Performer die drei tätowierten jungen Männer von vorhin waren. Zwei von ihnen führten eine Breakdance-Nummer vor, begleitet von lauter Musik, die aus dem Gettoblaster dröhnte, während der Typ mit den langen Haaren in der Mitte stand und jonglierte. Waren das wirklich brennende Golfbälle, die er da in die Luft warf? Zwischendurch hörte er auf zu jonglieren und hielt einen der Bälle einfach nur zwischen den Fingern, drehte ihn hin und her, rollte ihn über den Handrücken, dann den einen Arm hinauf und den anderen hinunter. Zweimal schloss er die Hand um den Feuerball, sodass die Flammen fast erloschen, doch dann drehte er die Hand, und man konnte sehen, wie durch eine kleine Öffnung bei seinem Daumen immer noch Flämmchen züngelten.
    »Kennst du ihn?«, fragte Ronnie. Blaze nickte. »Ja, das ist Marcus.«
    »Hat er seine Hände mit irgendeiner Schutzschicht bedeckt?« »Nein.«
    »Aber - tut das nicht weh?«
    »Wenn du den Feuerball richtig hältst, macht es nichts. Aber es ist schon irre,

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