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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Situation gedacht, aber jetzt fiel sie ihm wieder ein. Er schaute Ronnie an. Sie war erst interessiert, dann verdutzt - und schließlich begriff sie.
    Nein, bitte nickt.
    Jonah war nicht mehr zu bremsen. »Ja, klar, Officer Pete hat sie dann nach Hause gebracht, und am nächsten Morgen hat sie sich furchtbar mit Dad gestritten ...«
    Will sah, wie Ronnies Lippen immer schmaler wurden. Sie murmelte irgendetwas und rannte zum Haus.
    Jonah unterbrach sich mitten im Satz. Er hatte keine Ahnung, was er angerichtet hatte.
    »Besten Dank!«, knurrte Will, sprang auf und lief hinter Ronnie her.
    »Ronnie! Warte doch! Bitte - es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du Ärger bekommst.«
    Er holte sie ein und ergriff ihren Arm. Sie wirbelte herum und funkelte ihn an.
    »Verschwinde!«
    »Hör mir doch wenigstens eine Sekunde lang zu -« »Du und ich - uns verbindet nichts, ich will nichts mit dir zu tun haben!«, fuhr sie ihn an. »Kapiert?« »Und was war gestern Abend?«
    Ihre Wangen waren gerötet. »LASS MICH IN RUHE!«
    »Die Masche zieht bei mir nicht«, entgegnete Will. Aus irgendeinem Grund schaffte er es mit diesem Satz, Ronnie zum Schweigen zu bringen. Deshalb konnte er weiterreden. »Du hast die Schlägerei verhindert, obwohl alle anderen Blut sehen wollten. Du warst die Einzige, die sich um den weinenden kleinen Jungen gekümmert hat, und ich habe gesehen, wie du gelächelt hast, als er mit seiner Mom weggegangen ist. Und du magst Meeresschildkröten.«
    Obwohl sie trotzig das Kinn vorschob, spürte er, dass er einen Nerv getroffen hatte. »Ja - und?«
    »Ich möchte dir heute etwas zeigen.« Er schwieg. Zu seiner großen Erleichterung schmetterte sie ihn nicht sofort ab. Aber sie stimmte natürlich auch nicht zu. Bevor sie etwas sagen konnte, trat er einen kleinen Schritt näher.
    »Es gefällt dir ganz bestimmt. Ich verspreche es dir.«
     
    Will bog auf den leeren Parkplatz des Aquariums ein und fuhr dann die schmale Lieferstraße entlang, die zum Hintereingang führte. Ronnie saß neben ihm, hatte aber während der ganzen Fahrt fast kein Wort gesagt. Sie war mitgekommen, schien sich aber nicht entscheiden zu können, ob sie Will noch böse sein sollte oder nicht.
    Er hielt ihr die Eingangstür auf. Die kühle klimatisierte Luft vermischte sich mit der feuchten Hitze von draußen. Will führte Ronnie einen langen Gang entlang und dann durch eine weitere Tür, durch die man zum Aquarium selbst kam.
    Mehrere Leute arbeiteten schon in ihren Büros, aber das Aquarium selbst öffnete erst in einer Stunde. Will genoss es immer, hier zu sein, bevor die Besucher hereinströmten. Die gedämpfte Beleuchtung der riesigen Aquarien und die allgemeine Geräuschlosigkeit verwandelte den Ort in eine Art magisches Geheimversteck. Besonders fasziniert war er von den Rotfeuerfischen mit ihren giftigen Stacheln, die lässig durch das Salzwasser schwammen und ab und zu an der Glasscheibe vorbeikamen. Spürten sie, dass sich ihr Lebensbereich verkleinert hatte?, fragte sich Will. Und bemerkten sie seine Anwesenheit?
    Ronnie ging neben ihm und beobachtete alles sehr genau. Sie schien ganz damit einverstanden zu sein, dass sie sich nicht unterhielten. Sie passierten ein riesiges Ozean-Aquarium, in dem sich das Miniaturmodell eines versenkten deutschen U-Boots aus dem Zweiten Weltkrieg befand. Als sie zu einem Behälter kamen, in dem unter Schwarzlicht unzählige schimmernde Quallen hin und her waberten, blieb Ronnie stehen und berührte staunend das Glas.
    »Aurelia aurita«, sagte Will. »Auch bekannt als Ohrenqualle.«
    Ronnie nickte. Wie hypnotisiert verfolgten ihre Augen die eigenartigen Tiere mit ihren Zeitlupenbewegungen. »Sie sind hauchzart«, sagte sie. »Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es so wehtut, wenn man von ihnen gestochen wird.«
    Ihre Haare waren inzwischen trocken und wirkten lockiger als am Tag vorher, wodurch sie fast übermütig aussah.
    »Ja, davon kann ich ein Lied singen. Ich bin sicher jedes Jahr von so einer Qualle gestochen worden.«
    »Vielleicht solltest du besser aufpassen.«
    »Ich passe auf. Aber sie finden mich trotzdem. Ich glaube, sie fühlen sich von mir angezogen.«
    Ronnie lächelte, dann schaute sie ihm direkt ins Gesicht. »Was tun wir hier eigentlich?«, fragte sie.
    »Ich will dir etwas zeigen.«
    »Aber ich habe in meinem Leben schon viele Fische gesehen. Und ich war auch schon mal in einem Aquarium.«
    »Ich weiß. Aber das hier ist was Spezielles.« »Weil niemand da

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