Mit dir an meiner Seite
weiß nicht, ob ich sagen würde, dass ich sehr gern spiele.«
»Aber du stößt gern mit Leuten zusammen.«
»Kommt darauf an, mit wem. Aber gegen das, was vor ein paar Tagen passiert ist, habe ich nachträglich nichts einzuwenden.«
»Du findest es gut, dass du mein T-Shirt versaut hast?«
»Ohne diese Katastrophe säße ich jetzt wahrscheinlich nicht hier.«
»Und ich hätte einen ruhigen, friedlichen Abend am Strand.«
»Ich weiß nicht recht - aber meiner Meinung nach werden ruhige, friedliche Abende am Strand überschätzt.« Will grinste.
»Heute Abend werde ich das nicht in Erfahrung bringen, fürchte ich.«
Jetzt musste er richtig lachen. »Wo gehst du eigentlich in die Schule?«
»Ich gehe gar nicht mehr«, antwortete sie. »Vor zwei Wochen habe ich meinen Abschluss gemacht. Und du?«
»Ich habe auch gerade meinen Abschluss gemacht, an der Laney High School. Die Schule von Michael Jordan.«
»Ich wette, alle Schüler an deiner Schule sagen das.«
»Nein«, korrigierte er sie. »Nicht alle. Nur die, die gerade fertig sind.«
Ronnie verdrehte die Augen. »Ist schon gut. Und was hast du jetzt vor? Willst du länger für deinen Vater arbeiten?«
»Nur diesen Sommer.« Er nahm ein bisschen Sand und ließ ihn durch die Finger rieseln. »Und dann?«
»Das kann ich dir leider nicht sagen.« »Warum nicht?«
»Ich kenne dich nicht gut genug, um dir diese Information anzuvertrauen.«
»Möchtest du mir vielleicht einen winzigen Hinweis geben?«, hakte sie nach.
»Wie wär's, wenn du anfangen würdest? Was machst du als Nächstes?«
Sie überlegte. »Ich plane eventuell eine Karriere als Schildkrötennestbewacherin. Ich glaube, dafür habe ich eine ganz spezielle Begabung. Du hättest sehen müssen, wie der Waschbär die Flucht ergriffen hat! Er dachte bestimmt, ich bin der Terminator.«
»Du klingst wie Scott«, sagte er, sah aber an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie ihm nicht folgen konnte. »Scott ist mein Volleyballpartner. Er ist der König der Filmzitate. Ich glaube, bei ihm kommt praktisch in jedem Satz irgendein Film vor. Und meistens baut er noch irgendeine sexuelle Anspielung ein.«
»Offenbar ein sehr talentierter junger Mann.«
»Auf jeden Fall. Ich könnte es arrangieren, dass er dir sein Talent persönlich vorführt.«
»Nein, danke. Ich mag keine sexuellen Anspielungen.«
Will ließ Ronnie während dieses Wortwechsels nicht aus den Augen. Sie war noch viel hübscher als in seiner Erinnerung. Außerdem war sie lustig und klug, was ihm sogar noch wichtiger erschien.
In der Nähe des Nestes wiegte sich das Riedgras im Wind, das gleichmäßige Rauschen der Wellen hüllte sie ein, und Will hatte das Gefühl, als befänden sie sich in einem Kokon. Den Strand hinauf und hinunter leuchteten in den Strandhäusern freundliche Lichter.
»Darf ich dich etwas fragen?«
»Ich glaube nicht, dass ich dich daran hindern kann«, erwiderte sie.
Er scharrte mit den Füßen im Sand. »Was ist mit dir und Blaze?«
Ronnie erstarrte. »Wie meinst du das?«
»Ich hätte nur gern gewusst, warum du neulich mit ihr herumgezogen bist.«
»Ach so.« Will konnte sich zwar nicht erklären, wieso, aber sie wirkte erleichtert, als sie fortfuhr: »Wir haben uns kennengelernt, weil sie ebenfalls meine Limo auf mich gekippt hat. Gleich nach deiner Attacke. Ich hatte mein T-Shirt gerade einigermaßen sauber gerieben.«
»Das erfindest du jetzt aber.«
»Nein! Ich glaube, hier in der Gegend schütten einem die Leute Getränke übers Hemd, wenn sie eigentlich sagen wollen: Hallo, schön, dich kennenzulernen. Ehrlich gesagt ziehe ich die normale Art der Begrüßung vor, aber wer weiß.« Sie holte tief Luft. »Jedenfalls fand ich sie nett, und ich kenne hier ja keinen, also haben wir uns eine Weile lang unterhalten und so.«
»War sie gestern Abend mit dir hier?«
Ronnie schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Wie bitte? Sie hatte keine Lust, die Schildkröten zu retten? Oder dir wenigstes Gesellschaft zu leisten?«
»Ich habe ihr gar nichts davon erzählt.«
Will merkte, dass Ronnie nicht weiter darüber reden wollte, also ließ er das Thema fallen.
»Sollen wir einen Strandspaziergang machen?«, fragte er.
»Meinst du, einen romantischen oder einfach einen normalen?«
»Die Antwort lautet: einfach einen normalen.«
»Sehr gut.« Sie klatschte in die Hände. »Aber nur dass du's weißt - ich will nicht zu weit weggehen, weil ja den Aquariumleuten der Waschbär egal war und die Eier immer noch ungeschützt
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