Mit dir an meiner Seite
zusammen gewesen. Also mochte er diesen Typ Mädchen. Eines wusste Ronnie:
Die Menschen veränderten sich nicht. Und sie, Ronnie, war ganz anders als Ashley. Ende der Debatte.
Aber dieses Thema war trotzdem nicht das Schlimmste. Nein, das große Problem war Mom. Ihre Mutter erfuhr zweifellos von der Verhaftung, denn Dad telefonierte jetzt gerade mit ihr. Bei der Vorstellung krümmte Ronnie sich innerlich zusammen. Bestimmt schimpfte Mom fürchterlich und schrie und zeterte. Und nachdem sie aufgelegt hatte, rief sie ihre Schwester oder ihre eigene Mutter an und erzählte allen, was für furchtbare Sachen Ronnie wieder angestellt hatte. Sie erzählte solche persönlichen Angelegenheiten für ihr Leben gern weiter und übertrieb dann natürlich immer, damit Ronnie noch schlechter dastand. Auf Feinheiten achtete ihre Mutter nicht. Und in diesem Fall gab es ein entscheidendes Detail - dass sie nämlich gar nichts getan hatte!
Aber spielte das überhaupt eine Rolle? Natürlich nicht. Sie konnte die Wut ihrer Mutter körperlich spüren, und ein Brechreiz würgte sie.
Da hörte sie die Schritte ihres Vaters hinter sich. Ronnie schaute sich um und sah, dass er zögerte. Bestimmt fragte er sich, ob sie lieber allein sein wollte. Doch dann setzte er sich fast schüchtern neben sie. Zuerst sagte er gar nichts, sondern beobachtete den Shrimp-Trawler am Horizont.
»Hat sie getobt?«
Ronnie wusste zwar, wie die Antwort lautete, musste aber trotzdem fragen.
»Ein bisschen schon«, gab er zu. »Nur ein bisschen?«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wie Godzilla durch die Küche marschiert ist, während wir geredet haben.«
Ronnie schloss die Augen. Sie konnte sich die Szene gut vorstellen. »Hast du ihr gesagt, was wirklich passiert ist?«
»Ja, natürlich. Und ich habe ihr klar und deutlich zu verstehen gegeben, wie überzeugt ich davon bin, dass du die Wahrheit sagst.« Er legte Ronnie den Arm um die Schulter und drückte sie an sich. »Sie wird sich schon wieder einkriegen. Wie immer.«
Ronnie nickte stumm. Ihr Vater musterte sie prüfend.
»Es tut mir leid für dich, dass du heute noch nicht nach Hause fahren kannst«, sagte er. Leise, voller Mitleid und Verständnis. »Ich weiß ja, dass es dir hier nicht gefällt.«
Automatisch entgegnete sie: »Es stimmt nicht, dass es mir hier nicht gefällt.« Zu ihrer eigenen Überraschung merkte sie, das war die Wahrheit, auch wenn sie die ganze Zeit versucht hatte, sich das Gegenteil einzureden. »Es ist nur einfach so, dass ich nicht hierhergehöre.«
Dad lächelte melancholisch. »Ich weiß nicht, ob dich das tröstet - aber als Jugendlicher hatte ich auch das Gefühl, nicht hierherzugehören. Ich habe immer nur davon geträumt, endlich nach New York zu gehen. Aber es ist komisch - sobald ich von hier weg war, habe ich die Gegend stärker vermisst, als ich erwartet hätte. Das Meer hat etwas, das mich ruft.«
Sie schaute ihn an. »Was passiert jetzt mit mir? Hat Officer Pete noch etwas gesagt?«
»Nein. Nur dass die Ladenbesitzerin Klage erheben will, weil die Sachen sehr wertvoll waren und sie in letzter Zeit viele Probleme mit Ladendiebstählen hatte.«
»Aber ich habe es nicht getan!«, rief Ronnie verzweifelt.
»Ich weiß«, sagte Steve. »Wir werden das schon hinkriegen. Wir nehmen uns einen guten Anwalt und lassen uns beraten.«
»Sind Anwälte teuer?«
»Die guten schon.«
»Kannst du dir das leisten?«
»Mach dir keine Sorgen, ich finde eine Lösung.« Er schwieg für einen Moment, dann fuhr er fort: »Darf ich dich etwas fragen? Was hast du getan, dass Blaze so wütend auf dich wurde? Das hast du mir noch gar nicht erzählt.«
Hätte ihre Mutter diese Frage gestellt, wäre ihr die Antwort schwergefallen. Und noch vor zwei Tagen hätte sie vermutlich auch ihrem Vater nichts gesagt. Aber jetzt sah sie keinen Grund, ihm auszuweichen. »Ihr Freund ist ein ganz komischer Typ. Ich glaube, er ist gefährlich. Aber Blaze denkt, ich habe versucht, ihn ihr wegzunehmen. Oder so was Ähnliches.«
»Was meinst du mit komisch und gefährlich?«
Ronnie überlegte. Am Strand trafen jetzt die ersten Familien ein, bepackt mit Handtüchern und Strandspielzeug. »Ich habe ihn gestern Abend gesehen«, sagte sie leise. Sie deutete zum Ozean. »Er stand da unten am Wasserrand, während ich mit Will geredet habe.«
Ihr Vater versuchte gar nicht, seine Betroffenheit zu verbergen. »Aber er ist nicht näher zum Haus gekommen, oder?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber
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