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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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lieb und nett waren, genügte das. Ronnie gefiel es, dass Will sie zum Angeln mitgenommen hatte, obwohl sie nicht sofort davon begeistert gewesen war. Es war seine Art, ihr zu sagen: So bin ich, das macht mir Spaß, und von all den Menschen, die ich kenne, möchte ich das am liebsten mit dir teilen.
    Schon allein deswegen wollte sie die Situation wieder einrenken. Aber sie war darauf gefasst, dass er noch sauer auf sie war. Zögernd betrat sie die Werkstatt. Will und Scott arbeiteten unter einem aufgebockten Wagen. Scott sagte irgendetwas zu Will, der daraufhin den Kopf zu ihr drehte. Er lächelte nicht, als er sie sah, aber immerhin wischte er sich mit einem Lappen die Hände ab und kam zu ihr.
    Etwa einen Meter von ihr entfernt blieb er stehen. Ronnie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. »Was willst du?«, fragte er.
    Nicht gerade die Art von Begrüßung, die sie sich erhofft hatte. Aber auch nicht völlig unerwartet.
    »Du hattest recht«, begann sie. »Gestern bin ich vom Strand weggegangen, weil Ashley etwas gesagt hat. Sie meinte, dass ich nur dein neuestes >Projekt< bin und dass unser gemeinsamer Tag - also alles, was wir gemeinsam unternommen haben und so - dein Standardprogramm ist, das du bei jedem neuen Mädchen abspulst.«
    Will schaute sie unverwandt an. »Sie hat gelogen.«
    »Ich weiß.«
    »Warum hast du mich dann stundenlang warten lassen? Und wieso hast du gestern kein Wort gesagt?«
    Ronnie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Irgendwie schämte sie sich, aber das wollte sie sich nicht anmerken lassen. »Ich war wütend - und völlig verunsichert. Eigentlich hätte ich es dir gern erzählt, aber du bist gegangen, bevor ich es geschafft habe.«
    »Willst du damit sagen, es ist alles meine Schuld?«
    »Natürlich nicht. In den letzten Tagen sind viele Sachen passiert, die überhaupt nichts mit dir zu tun haben. Es ist alles ziemlich ... anstrengend für mich.« Nervös fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare. In der Werkstatt war es unglaublich heiß!
    Will überlegte für einen Moment, dann fragte er: »Warum hast du ihr überhaupt geglaubt? Du kennst sie doch gar nicht.«
    Ronnie schloss die Augen. Warum habe ich ihr geglaubt? Weil ich eine Idiotin bin. Ich hätte mich bei Ashley auf mein Grundgefühl verlassen müssen. Aber das sagte sie nicht. Sie zuckte nur die Achseln. »Weiß ich selbst nicht.«
    Da sie offensichtlich nichts mehr hinzufügen wollte, steckte Will trotzig die Daumen in die Hosentaschen und fragte: »Hast du mir sonst noch etwas zu sagen? Ich muss nämlich wieder an die Arbeit.«
    »Ich möchte dich vor allem um Entschuldigung bitten.« Ronnie klang bedrückt. »Es tut mir leid. Ich habe überreagiert.«
    »Stimmt«, entgegnete Will steif. »Du hast dich völlig blöd verhalten. Sonst noch was?«
    »Und ich wollte dir noch sagen, dass mir der Tag gestern supergut gefallen hat. Bis auf den Schluss natürlich.«
    »Okay.«
    Diese Antwort verstand sie nicht ganz, aber dann sah sie, dass er grinste, und entspannte sich ein bisschen.
    »Okay? Mehr nicht? Ich bin den ganzen Weg hierhergekommen, um ...«
    Will kam auf sie zu, und dann ging alles ganz schnell. Plötzlich stand er dicht vor ihr, legte den Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich. Ehe Ronnie lange überlegen konnte, küsste er sie. Seine Lippen waren weich und warm, sein Kuss verblüffend zärtlich. Vielleicht lag es daran, dass er sie überrumpelt hatte - jedenfalls erwiderte sie seinen Kuss instinktiv. Ronnie war selig - und ihr wurde auf einmal bewusst, dass sie sich genau das von ihm gewünscht hatte.
    Als Will sie wieder losließ, glühten ihre Wangen. Sein Blick war ernst und liebevoll.
    »Wenn du wieder mal wütend auf mich bist, dann rede mit mir«, sagte er. »Schieb mich nicht weg. Ich mag diese Spielchen nicht, das weißt du. Und außerdem - mir hat der Tag gestern auch sehr gut gefallen.«
     
    Ronnie war immer noch etwas aus dem Gleichgewicht, als sie nach Hause ging. Sie dachte die ganze Zeit nur an den Kuss, konnte aber nicht richtig rekonstruieren, wie es dazu gekommen war.
    Ja, sie hatte den Kuss genossen. Sehr sogar. Nur - warum war sie danach gleich gegangen? Eigentlich hätten sie und Will doch etwas verabreden müssen, sich überlegen, wann sie sich wiedersehen konnten. Aber weil Scott mit offenem Mund im Hintergrund stand, hatte sie Will nur ein kurzes Abschiedsküsschen auf die Wange gedrückt. Das erschien ihr passend, und er musste ja auch wieder an die Arbeit. Trotzdem wusste sie,

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