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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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sagte er, aber er merkte, dass sein Freund ihm gar nicht zuhörte, sondern wie gebannt über seine Schulter starrte. Offenbar hatte er am Strand irgendetwas Interessantes entdeckt.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, murmelte Scott.
    Will drehte sich um und sah Ronnie kommen. Sie trug Jeans und ein dunkles T-Shirt und wirkte so deplatziert wie ein Krokodil in der Antarktis. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    Er ging ihr entgegen. Wie hübsch sie aussah! Und was sie wohl gerade dachte? Es gefiel ihm, dass er sie immer noch nicht durchschauen konnte.
    »Hey!«, rief er und wollte sie in die Arme schließen.
    Sie blieb stehen, gerade außer Reichweite für ihn, und verkündete mit ernster Miene: »Küss mich nicht. Hör mir nur zu, okay?«
     
    Als sie später im Truck neben ihm saß, erschien sie ihm fast noch rätselhafter. Sie schaute lächelnd aus dem Fenster und genoss es wohl, einfach nur die Landschaft zu betrachten.
    Doch dann presste sie die Hände im Schoß aneinander. »Nur zu deiner Information - meinem Vater ist es völlig egal, wenn du Shorts und ein ärmelloses Hemd anhast.«
    »Es dauert nur ein paar Minuten.«
    »Aber es ist ein ganz normales Abendessen.«
    »Ich bin völlig verschwitzt. Und ich will nicht mit deinem Vater am Tisch sitzen und aussehen wie ein Penner.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es ihm egal ist.«
    »Aber mir nicht. Im Gegensatz zu anderen Leuten mache ich gern einen guten Eindruck.«
    Ronnie war irritiert. »Willst du damit andeuten, mir ist das nicht wichtig?«
    »Wie sollte ich denn auf die Idee kommen? Zum Beispiel finden es alle Leute, die ich kenne, sehr schön, wenn jemand eine lila Haarsträhne hat.«
    Sie wusste zwar, dass er sie ärgern wollte, kniff aber trotzdem misstrauisch die Augen zusammen. »Du hast kein Problem damit, oder?«
    »Aber nur, weil ich eine Ausnahme bin.«
    Jetzt verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Hast du vor, dich den ganzen Abend so zu benehmen?«
    »Wie?«
    »Wie jemand, der keine Chance hat, mich je wieder zu küssen.«
    Will musste lachen. »Dann bitte ich in aller Form um Entschuldigung. Ich meine es nicht böse. Und mir gefallen deine lila Haare, ehrlich. Sie ... sie passen zu dir.«
    »Na gut - aber du musst schon etwas besser aufpassen mit dem, was du sagst, finde ich.« Während sie sprach, öffnete sie das Handschuhfach und kramte darin herum.
    »Was suchst du?«
    »Nichts. Warum? Versteckst du etwas?«
    »Nein, du kannst ruhig alles durchwühlen. Und wenn du schon dabei bist, kannst du vielleicht gleich ein bisschen Ordnung machen.«
    Sie fischte eine Patrone heraus und hielt sie ihm unter die Nase. »Ich nehme an, damit tötest du die armen Enten, stimmt's?«
    »Nein, die ist für Rehe. Für eine Ente wäre sie zu groß. Die Ente würde in Stücke zerrissen, wenn ich sie damit treffen würde.«
    »Du hast wirklich Probleme.«
    »Ich glaube, das habe ich schon mal gehört.«
    Ronnie kicherte leise, dann schwieg sie. Sie fuhren auf der dem Festland zugewandten Seite der Insel entlang, und zwischen den Häusern konnte man immer wieder das in der Sonne glitzernde Wasser sehen. Ronnie schloss das Handschuhfach wieder und klappte die Sonnenblende herunter. Da entdeckte sie das Foto einer hübschen Blondine. Nach kurzem Zögern nahm sie es herunter, um es zu studieren.
    »Sie ist hübsch«, sagte sie.
    »Stimmt.«
    »Zehn Dollar, dass du das Bild auf deiner Facebook-Seite hast.«
    »Schon verloren. Das ist meine Schwester.«
    Will merkte, wie Ronnies Blick von dem Foto auf das Makramee-Armband an seinem Handgelenk wanderte.
    »Und was ist mit den zusammenpassenden Armbändern?«, wollte sie wissen.
    »Meine Schwester und ich machen sie.«
    »Bestimmt, um eine gute Sache zu unterstützen.«
    »Nein.« Mehr sagte er nicht. Ronnie spürte, dass er nicht weiter darüber reden wollte. Schweigend steckte sie das Foto wieder an seinen Platz und klappte die Blende hoch.
    »Wie weit ist es noch?«, erkundigte sie sich nach einer Weile.
    »Wir sind gleich da.«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass wir so lange fahren müssen, wäre ich lieber zu Fuß nach Hause gegangen.«
    »Ja, aber dann hättest du dieses hochspannende Gespräch mit mir verpasst.«
    »So nennst du das?«
    »Willst du mich noch weiter beleidigen?« Er schaute sie an. »Ich möchte es nur wissen - dann kann ich nämlich die Musik lauter stellen, um deine Attacken zu übertönen.«
    »Weißt du was? Du hättest mich vorhin nicht küssen sollen. Das war nicht besonders

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