Mit dir, fuer immer
sprang aus dem Bett. „Na schön, wenn du es so haben willst, mach ich dir Frühstück und sattle die Pferde."
Was bestimmt nicht in seinem Sinne war!
„Wenn das für dich so wichtig ist, denke ich über dein Angebot nach", antwortete Paloma und vermied es, Rios nackten Körper anzusehen. „Ich dusche jetzt, und zwar allein. Du brauchst nur ein Pferd zu satteln. Ich reite auch allein hoch. Kümmerst du dich bitte um mein Kätzchen?" Sie sammelte ihre Sachen auf, und kurz darauf rauschte die Dusche.
„Allein", sagte Rio gereizt, ging ins Bad, riss den Duschvorhang zur Seite und trat unter die Dusche. Nach einem zornigen Blick auf ihre Hände, die Paloma sich vor die Brüste hielt, duschte er rasch, schlang sich ein Handtuch um die Hüften und schlug die Badezimmertür hinter sich zu.
„Du bist zornig", stellte Paloma fest, als sie sich wenig später zum Frühstücken an den langen Tisch setzte, an dem Rio eines Tages ihre gemeinsamen Kinder sehen wollte. „Man duscht einfach nicht zusammen. Ich bin das nicht gewohnt, und darum verwirrt mich das", erklärte sie sehr ruhig und logisch. „Du verwirrst mich. Ich bin hergekommen, um Probleme zu lösen, und nicht, um welche zu erzeugen."
„Jetzt bin ich also ein Problem. Verdammt, was soll's!" Rio stand auf und warf seine Pfannkuchen in den Müll, so wie Paloma das mit seinen Träumen getan hatte. Jedenfalls fühlte er sich so.
Sie richtete ihre blauen Augen bittend auf ihn. „Vielen Dank für gestern. Es war der schönste Tag in meinem Leben."
Er hörte zwar ihren sanfteren Ton, war aber immer noch verletzt. „Ich danke dir, mein Schatz", entgegnete er und seufzte. Er wusste, dass er sie zu sehr gedrängt hatte und ihr Zeit lassen musste. Trotzdem wollte er sie bei sich behalten, wo ihr nichts geschehen konnte.
Als sie beim Aufstehen leise stöhnte, erschrak er. „Ich habe dir wehgetan. Tut mir Leid."
„Wehe, du entschuldigst dich! Ich fühle mich als Frau. Ich fühle mich begehrt und ...
geschätzt, wenn du so willst. Und ich habe herausgefunden, dass ich das brauche. Ich bin eine Frau, keine Maschine. Und wie fühlst du dich?"
Er sah ihr in die Augen. „Mir ist danach, dich den ganzen Tag im Bett zu behalten. Ich möchte dich an mich drücken und deine Brüste streicheln. Ich möchte deine Arme küssen, in denen du eines Tages unsere Kinder halten wirst. Ich möchte dein Haar fühlen, deine bebenden Hände, wenn du mich berührst. Ich möchte, dass du dich an meinen Schultern festhältst, als würdest du dir nichts anderes im Leben wünschen. Ich möchte hören, wie du nach Atem ringst, wenn wir uns lieben, und wie du vor Lust stöhnst, während ich mit dir vereint bin. Und ich möchte eine Heiratsurkunde über unserem Bett haben und deine Hand halten, wenn unsere Enkel uns besuchen."
Rio drückte ihre Hand an die Lippen und trat dann einen Schritt zurück. Wenn sie Angst hatte oder sich in eine Beziehung gedrängt fühlte, konnte er ihr das nicht vorwerfen. Er hatte auf jeden Fall Angst, Paloma könnte ihn jeden Mome nt verlassen, und dann wäre er wieder allein. Allein mit seiner Sehnsucht nach ihr.
Um nicht in Versuchung zu geraten, Paloma erneut zu berühren, schob er die Hände in die Gesäßtaschen. Oder blieb sie bei ihm und stellte sich einer gemeinsamen Zukunft mit ihm?
„Das Problem mit einer starken Frau wie dir ist, dass du jederzeit deine Sachen packen und gehen kannst. Wenn du willst, kannst du dir ein eigenes Zuhause schaffen. Trotzdem hoffe ich, dass du bei mir bleibst."
„Du lieber Himmel!" sagte sie nach einigen Sekunden und straffte sich, als würde sie gegen ihre Gefühle ankämpfen. Dann drehte Paloma sich langsam um und ging hinaus.
Rio stand am Küchenfenster, als sie wenig später aus dem Stall kam und das Kätzchen an sich drückte.
Der Morgen war anders als geplant verlaufen, aber Paloma würde sich sein Angebot wenigstens überlegen.
Sie winkte ihm zu, und er stöhnte. Sie brauchte Zeit, aber er brauchte sie. Für einen Mann, der die Frau seines Lebens gefunden hatte, war Warten nicht einfach.
„Danke", sagte Paloma, als Rio ihr den Meißel aus der Hand nahm und ihr stattdessen einen Rosenstrauß überreichte.
Rio sah sich im Laden um. Auf dem Boden lagen Brocken von Zement und altem Adobe aus den Zwischenräumen der Balken.
Nachdem Rio sich eine Woche lang zurückge halten hatte, war Paloma zwar nicht glücklich, aber erleichtert. Sie sehnte sich nach ihm, doch sie wollte erst an ihr selbst gestecktes Ziel
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