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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne James
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so dahin, und ehe man sich versieht, ist schon wieder Weihnachten.“
    „Hallo.“ Sebastian betrat den Raum. „Wie schön, endlich verschwindet der Flitter, und alles geht wieder seinen geregelten Gang.“
    „O Sebastian, wie kann man nur so denken!“ Pat schüttelte verständnislos den Kopf.
    Fleur, die immer noch auf dem Boden hockte, sah kurz auf, und ihre Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde. Sebastian trug Arbeitskleidung, und sein Haar war feucht vom Morgennebel.
    „Ich brauche unbedingt einen Kaffee“, meinte er. „Soll ich euch auch einen machen?“
    „Nein.“ Entschieden stieg Pat von der Leiter. „Das ist meine Aufgabe. Dafür darfst du den Baum nach draußen bringen.“ Sie verschwand Richtung Küche.
    Fleur setzte vorsichtig den Deckel auf den Karton und stand auf.
    „Wie ist es Ihnen denn während der letzten Tage so ergangen?“, erkundigte sich Sebastian. Sein schlechtes Gewissen regte sich, weil er Mias Freundin bewusst aus dem Weg ging, und das nicht nur wegen zu vieler Pflichten: Fleur war für ihn die Versuchung in Person. Aus diesem Grund wollte er gefühlsmäßige Verwicklungen unbedingt vermeiden und kam daher seinen Pflichten als Gastgeber nur sehr unzureichend nach.
    Als sie neulich, nach Fleurs Sturz, im Pub zusammen Mittag gegessen hatten, waren ihm die zwei Stunden wie Minuten erschienen. In Fleur hatte er eine selbstbewusste und geistreiche Gesprächspartnerin gefunden, die zwar feste Anschauungen hatte, jedoch stets tolerant blieb und auch andere Meinungen gelten ließ.
    Auch ihr Äußeres war eine wahre Augenweide. Die Wärme des Kaminfeuers und ein kräftiger Schluck Wein hatten Farbe in ihr Gesicht zurückgebracht und ihre faszinierenden Augen wieder glänzen lassen. Unter dem Vorwand, sich die Verletzung genauer ansehen zu wollen, hatte er ihre Hand genommen und länger als notwendig gehalten. Dabei waren Gefühle in ihm lebendig geworden, die er längst tot geglaubt hatte.
    Doch mit den tiefen und eigentlich willkommenen Empfindungen regte sich auch gleichzeitig wieder die Furcht, in eine Falle zu tappen, und bittere Erinnerungen kamen hoch. Wie hatte ausgerechnet ihm, dem allein schon der Beruf täglich die Abgründe der menschlichen Natur offenbarte, so etwas passieren können? Weshalb hatte er Lavinia blindlings vertraut?
    Zu seinem großen Glück waren ihm noch im letzten Moment die Augen geöffnet worden. Obwohl nicht alle Einzelheiten an die Öffentlichkeit gedrungen waren, hatte es viel Gerede gegeben, nicht nur unter seinen Kollegen, sondern besonders auch in der Nachbarschaft. Statt der erwarteten pompösen Hochzeitsfeier hatte es einen handfesten Skandal gegeben.
    Sebastian, dem sein Privatleben heilig war, hatte darunter gelitten und sich geschworen, es nie wieder zu solch einer für ihn unerträglichen Situation kommen zu lassen.
    Doch von dieser Vorgeschichte ganz abgesehen, eine kluge und aufgeschlossene Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts wäre wohl kaum bereit, sich an ihn zu binden und damit im tiefsten Cornwall lebendig begraben zu lassen.
    Moderne Frauen waren selbstbewusst, sie wollten ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen und sich nicht durch traditionelle Verpflichtungen des Ehemanns einengen lassen. Während der Zeit der ersten Verliebtheit ging eine solche Beziehung vielleicht noch gut, aber spätestens nach einem Jahr, wenn der Reiz des Neuen verschwunden war, würden die Probleme beginnen.
    Nein, sein Lebensplan sah anders aus. Ein Leben als Junggeselle, ohne jede Bindung, war das, was für ihn und Pengarroth Hall das Beste war. Irgendwann einmal würde dann eins von Mias Kindern das Gut übernehmen. Selbst wenn der Name ausstarb, die Blutlinie würde mit größter Wahrscheinlichkeit bestehen bleiben.
    Fleurs Antwort schreckte Sebastian aus seinen Grübeleien. „Danke für die Nachfrage, mir geht es bestens“, meinte sie fröhlich. „Mittlerweile kenne ich mich hier schon richtig gut aus und verlaufe mich nur noch selten. Außerdem sind die Menschen hier so freundlich … immer zu einem Schwätzchen aufgelegt. Manchmal habe ich das Gefühl, schon richtig dazuzugehören.“
    Sebastian nickte. Zweifellos waren schon die wildesten Gerüchte in Umlauf. Joys bedeutungsvolle Blicke, wenn er mit Fleur im „Black Horse“ erschien, waren ihm nicht entgangen. Er räusperte sich. „Ich möchte mich für meine ständige Abwesenheit entschuldigen. Aber mein Terminkalender …“
    „Sie sind mir wirklich keine Rechenschaft

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