Mit dir im Paradies auf Erden
verließ das Haus.
Benson übernahm sofort die Führung und schlug seinen Lieblingsweg ein und blieb ständig stehen, um zu schnuppern. Fleur war das langsame Tempo recht, denn es gab ihr Gelegenheit, ihren Gedanken nachzuhängen.
Es blieben ihr noch fünf Tage auf Pengarroth Hall, wovon die nächsten beiden bereits verplant waren, morgen fuhr sie nach Truro und übermorgen war sie bei Pat und Beryl zum Tee eingeladen. Wann sollte sie jenen Telefonanruf erfinden, der sie zurück ins Labor rief? Sie war sich unsicher und entschied sich schließlich, flexibel zu bleiben. Erst wenn sie wirklich das Gefühl hatte, Sebastian zur Last zu fallen, würde sie handeln.
Nach einer halben Stunde rief sie nach Benson, um sich auf den Rückweg zu machen. Benson jedoch hatte Wichtigeres zu tun. Hingebungsvoll beschnüffelte er einen vertrockneten Busch und hob nur kurz den Kopf, um sie aus seinen treuen Hundeaugen seelenvoll anzuschauen.
Jetzt fing es auch noch an zu nieseln, und Fleurs Kommandos wurden energischer, was den Hund wenig kümmerte. Unbeeindruckt setzte er seinen Weg fort und Fleur sah sich gezwungen, ihn an die Leine zu nehmen, die sie auf Pats Anraten mitgenommen hatte.
Kaum hatte sie den Karabiner am Halsband befestigt, setzte Benson sich hin und weigerte sich, auch nur einen Schritt zu tun. Offensichtlich hatte er nicht die geringste Lust, schon nach Hause zu gehen, denn so sehr Fleur auch an der Leine zog, er rührte sich nicht vom Fleck.
Weder scharfe Kommandos, noch Bitten und Betteln halfen, Benson blieb stur, und Fleur wurde langsam nervös. Den Hund zu tragen war sie nicht in der Lage, denn dazu war er viel zu schwer, aber wie würde Sebastian reagieren, wenn sie allein zurückkehrte? Sie traute sich einfach nicht, Benson zurückzulassen, obwohl sie sich sicher war, dass er die Wege auf dem Grundstück besser kannte als sie.
Auch in ihren Taschen fand sich nichts, was einen Hund hätte reizen können. Über das Pfefferminzbonbon, mit dem sie ihn locken wollte, kräuselte er lediglich abfällig die Lefzen. Darüber war es schon später als halb zwei geworden, was sollte sie nur tun? Sie leinte Benson ab und tat so, als wolle sie ohne ihn zurückgehen. Auch das beeindruckte ihn nicht im Geringsten.
Fleur setzte sich auf einen Baumstumpf und betrachtete verzweifelt den eigensinnigen Hund. Er wedelte mit dem Schwanz, stand dabei jedoch nicht auf. So saßen sie da und sahen sich an, Benson die Ohren gespitzt, Fleur das Kinn auf die Hand gestützt. Die Kapuze war ihr unbemerkt vom Kopf gerutscht, und ihre nassen Locken ringelten sich ungebärdig. Das Nieseln war nämlich mittlerweile in Regen übergegangen.
„Was soll ich nur mit dir tun, Benson?“, philosophierte sie. „Niemand hat mich gewarnt, was für ein schwieriges Wesen du hast.“
„Und was soll ich mit Ihnen tun?“
Beim Klang von Sebastians Stimme drehte Fleur sich erleichtert um.
„Wissen Sie, wie spät es ist? Das Mittagessen war für ein Uhr geplant“, redete er weiter. „Wo bleiben Sie denn nur?“
„Da müssen Sie besser den da fragen.“ Mit dem Kopf deutete sie auf Benson. „Er ist in den Sitzstreik getreten. Sollte ich den armen alten Benson etwa allein lassen?“ Sie seufzte. „Was Hundeerziehung angeht, bin ich eindeutig ein Versager.“
Sebastian lächelte amüsiert und schnippte mit den Fingern. „Benson, hier“, befahl er, wobei er noch nicht einmal die Stimme erhob. Sofort trottete der Hund zu ihm und leckte ihm die Hand.
Fleur traute ihren Augen nicht. „Ich begreife es nicht, ich bemühe mich seit Ewigkeiten, ihn mit allen Mitteln der Kunst zum Aufstehen zu bewegen, Sie kommen, sagen zwei Worte, und schon folgt er Ihnen.“ Sie schüttelte den Kopf.
„Ich wette, er wollte einfach Ihre Gesellschaft noch länger genießen“, munterte Sebastian sie auf, als sie nebeneinander zum Haus zurückgingen. Verstohlen betrachtete er Fleur von der Seite. Sie war durchnässt, und ihr Haar sah aus, als hätte sie gerade geduscht. Die Frauen, mit denen er es bisher zu tun gehabt hatte, waren meist schon beim ersten Regentropfen geflüchtet, Fleur dagegen schien kein gutes Wetter zu brauchen, um sich draußen wohlzufühlen.
Auch zurück brauchten sie wieder fast eine halbe Stunde, obwohl Benson jetzt munter vor ihnen hertrabte. „Dieser Hund ist mir ein Rätsel.“ Fleur haderte immer noch mit sich selbst. „Sehen Sie sich ihn nur an. Was habe ich nur falsch gemacht?“
„Nichts. Wahrscheinlich wollte er sich lediglich
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