Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
Stacey, er hatte einen Schwangerschaftstest in der Hand. Er hat es gewusst. Er hat längst vor mir gewusst, dass ich schwanger bin.«
»Was? Wie konnte er? Ist sie sich da sicher?«
»Hundertprozentig. Morgen möchte sie sich mit mir treffen und über alles reden. Aber jetzt halte dich fest! Kaum hatte ich das Telefon aufgelegt und wollte einen Spaziergang machen, um den Kopf freizubekommen – und habe die Wohnungstür aufgemacht, da …«
Stacey fiel ihr prompt ins Wort: »Du wolltest spazieren gehen? Mitten in der Nacht? Am Ende des neunten Monats? Bist du blöd?«
»Herrgott, lass mich ausreden. Draußen vor der Tür erwartete mich eine Packung Schokolade. Eine Schachtel ›Cadbury Snack‹ mit Ananasfüllung. Genau wie die Schachtel, die Andy speziell für mich zusammengestellt hatte, als er mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will. Wer außer ihm kann wissen, dass ich …?«
»Also gut, Belinda!«, unterbrach Stacey sie erneut. »Bleib mal auf dem Teppich. Schluss mit diesen Hirngespinsten. Bei Cadbury gibt es Marketingteams, die gerade ein paar Ideen haben und was Neues auf den Markt werfen. Die Sache mit den Ananas-Schokoriegeln ist nicht nur Andy eingefallen. Es handelt sich schlicht um eine neue Werbekampagne von Cadbury. Die Schachteln stehen bereits überall in den Regalen der Supermärkte. ›Greifen Sie zu Ihrer Lieblingsschokolade‹, steht in großen Lettern darüber. Und ich weiß auch, woher sie die Idee haben. Dir ist doch klar, wie Andy an die erste Packung für dich gekommen ist, oder?«
»Hmmm …«
»Komm schon, Belinda. Wen kennen wir, der bei Cadbury arbeitet?«
»Na gut. Shanks natürlich.«
»Also, nachdem Aaron diese besondere Packung für dich zusammengestellt hatte, hat er die Idee auf einer Marketingkonferenz vorgestellt. Daraufhin haben sie ihn befördert. Letzte Woche ist die neue Sorte auf den Markt gekommen. Vielleicht hat Aaron die Packung vor deine Tür gelegt. Er muss gewusst haben, wie viel sie dir bedeutet.«
»Deine Theorie ist verdammt fadenscheinig. Erstens, woher weißt du das alles über Shanks? Du hasst den Kerl. Und wie kommst du darauf, dass er befördert wurde? Und warum sollte er ›bedeutungsvolle‹ Geschenke vor meiner Tür ablegen? Ohne Karte? Tut mir leid, aber der sentimentale Typ ist der bestimmt nicht.«
»Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Andy es nicht gewesen sein kann, okay? Und der Grund, warum ich so viel über Aaron weiß, ist, dass ich mit ihm zusammen bin.«
» WAS ?« Belinda wäre beinahe von der Couch gefallen. »Heißt das, du und Shanks … ihr seid zusammen? Seit wann?«
»Du warst in letzter Zeit wie gesagt ziemlich … einseitig interessiert. Ich erzähle dir das alles morgen. Jetzt würde ich gern schlafen. Das war nicht Andy, okay? Finde dich damit ab. Und du hast wirklich noch keine Wehen? Schwöre!«
Belinda zögerte mit der Antwort, als in diesem Moment eine weitere Kontraktion ihren Bauch durchzuckte und Sekunden später verebbte. »Alles ruhig hier. Wir reden morgen weiter«, sagte sie so gelassen wie möglich und fügte hinzu: »Alles wieder okay mit uns?«
»Darüber denke ich noch nach. Du hörst von mir. Gute Nacht, Belinda.«
»Gute Nacht, Stacey.«
Belinda legte auf und starrte auf die Packung Schokolade. Die Sorte gibt es also überall zu kaufen? Sie musste sich eingestehen, dass sie das ein wenig ärgerte. Das war ihre Schokolade. Ihre ganz besondere Verlobungsschokolade. Und jetzt konnte sie jeder kaufen? Der Tag hatte einiges ans Licht gebracht. Zuerst hatte sie von Andys Mutter erfahren, dass Andy von ihrer Schwangerschaft gewusst hatte, und jetzt stellte sich heraus, dass Stacey und Shanks offenbar längst ein Paar waren. Sie wusste nicht recht, was sie von alledem halten sollte.
Belinda griff erneut nach der Schokolade. Was hielt sie eigentlich davon ab, ein Stück zu essen? Seltsamerweise verspürte sie beim Anblick dieser Menge an Ananas-Schokoladenriegeln, wie ihr Herz einen kleinen Sprung tat. Es war fast wie damals in jenem Augenblick in Clontarf am Strand, als sie die Verpackung geöffnet und nur ihre Lieblings-Schokoladenriegel erkannt und den Stolz und die Genugtuung in Andys Zügen gesehen hatte. Das Glitzern in seinen Augen, als er sich vorgebeugt, sich auf ein Knie gestützt und einen Ring aus seiner Tasche gezogen hatte.
Belinda saß auf der Couch, aß den Schokoladenriegel, genoss das köstliche Aroma und versuchte, Andys Bild vor ihrem geistigen Auge festzuhalten. Jenen wunderbaren
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