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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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Augenblick unendlichen Glücks, als sein Gesicht vor kindlicher Freude nur so gestrahlt hatte … Stattdessen tauchte immer wieder ein anderes Bild auf. Die Vorstellung, wie er in jenem Supermarkt einen Schwangerschaftstest ausgesucht hatte. War er in diesem Moment ebenfalls glücklich gewesen? Aufgeregt bei dem Gedanken, Vater zu werden? Belinda wusste nur zu gut, dass er eines Tages viele Kinder haben wollte – was einmal sogar zum Streit geführt hatte. Sie hatte heftig abgewehrt, sie sei zu jung, hatte sogar flapsig einen Kinderwunsch pauschal infrage gestellt. Das war natürlich eine Lüge gewesen. Für sie war das Gespräch über Familienplanung einfach zu früh gekommen. Eigentlich hatte sie mit ihrer Bemerkung nur Öl ins Feuer gießen wollen. Einfach nur um des Kaisers Bart willen, verdammter Mist.
    Jetzt hätte sie sich dafür am liebsten geohrfeigt. Wie viele glückliche Tage hätten sie noch zusammen erleben können! Stattdessen hatten sie sich oft gestritten. Sie wünschte, die Zeit zurückdrehen und sich zur Vernunft bringen zu können. So nach dem Motto: Sei nicht so streitsüchtig! Eines Tages verlierst du ihn, und dann bereust du diese Gemeinheiten! Werde endlich erwachsen!
    Als sich die nächste Kontraktion einstellte, warf sie automatisch einen Blick auf die Uhr. Oh!War die letzte Schmerzwelle nicht gerade mal zehn Minuten her? »Ein Schmerz, der in regelmäßigen Abständen kommt und geht.« Das hatte man sie zu beachten gelehrt. »Es ist nie so, wie es uns die Kinofilme weismachen, wenn der Hauptdarstellerin die Fruchtblase platzt und die übrigen Gäste im Restaurant entsetzt zusehen, wie der Ehemann sie mit Blaulicht in die Klinik bringt«, hatte die Hebamme erklärt. »Es ist am wahrscheinlichsten, dass Sie zu Beginn gar nicht sicher sind, ob Sie wirklich Wehen haben.«
    Belinda schnappte sich Zettel und Stift, notierte die Uhrzeit jeder Kontraktion (falls es sich darum handelte) und beobachtete die Uhr, wartete, ob und wann die nächste kommen würde. Als elf Minuten vergingen, ohne dass etwas geschah, entspannte sie sich. Falscher Alarm! Im nächsten Moment wurde ihr Bauch hart, die Schmerzen kamen in Wellen und verebbten wieder. Und jetzt? Galten Wehen auch noch mit einer oder zwei Minuten Verspätung als regelmäßig?
    Sie überlegte, ob sie Stacey erneut anrufen und ihr sagen sollte, dass die Wehen wahrscheinlich doch eingesetzt hatten, entschied sich dann dagegen. Stacey würde in Windeseile zu ihr kommen, voller hilfreicher Ratschläge und Tipps im Gepäck, und sie vermutlich drängen, umgehend in die Klinik zu fahren. Allerdings hatte auch Dr. Vashna ihr noch an diesem Tag eindringlich geraten, keine Zeit zu verlieren, sobald sich die Wehen meldeten. Warum hatte sie nicht besser aufgepasst? Plötzlich war sie nervös, hatte Angst, etwas falsch zu machen. Was, wenn es nicht die Wehen waren und man sie in der Klinik lachend wieder nach Hause schickte? Und diese dumme Gans soll Mutter werden? Sie weiß ja nicht einmal, was Wehen sind .
    Belinda prüfte noch einmal, ob ihre Reisetasche gepackt war (für alle Fälle), und beschloss, ein Bad zu nehmen. Die Hebamme beim Geburtsvorbereitungskurs hatte geraten, ein beruhigendes Bad könne im ersten Stadium der Wehentätigkeit hilfreich sein. Sie stöpselte ihren tragbaren CD -Player im Badezimmer ein, sodass sie entspannende Musik hören konnte, und zündete einige Duftkerzen an. Dann ließ sie ein warmes, schäumendes Vollbad ein und glitt vorsichtig in die Wanne.
    Donnerwetter, das war wirklich eine gute Idee gewesen .
    Das warme Wasser, das ihren Bauch angenehm umspülte, linderte den Schmerz, und die gemütliche Atmosphäre aus Kerzenlicht und ihrer Lieblings- CD von Angus und Julia Stone lullte sie ein. Mann, wenn das Geburtswehen sind, dann ist das alles ein Kinderspiel.
    Ihr Blick schweifte durchs Badezimmer. Sie bereute fast, keine Hausgeburt angemeldet zu haben. Hier im Badezimmer, dachte sie, wäre eine Geburt leicht zu bewältigen. Ihre Babys würden eine ausgesprochen entspannte Mutter vorfinden, ihre Ruhe und Zuversicht bewundern. Sie schloss die Augen und schlief prompt ein.
    Kurze Zeit später schreckte sie ein lautes Geräusch abrupt auf. Das Geklirr kam aus dem Wohnzimmer. Andy, hast du schon wieder die Stehlampe umgeworfen , war ihr erster Gedanke. Dann richtete sie sich entsetzt auf. Natürlich ist das nicht Andy. Andy ist tot, dumme Gans. Wer zum Teufel war dann in ihrer Wohnung?
    In diesem Moment ertönte eine Stimme, eine

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