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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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darauffolgenden Tag sollte Andys Name in die ›Hunters Hill High All-Stars‹-Liste auf der Gedenktafel eingraviert werden, die in der Sporthalle hängt. Aber Andy war zu diesem Zeitpunkt für vier Tage vom Unterricht suspendiert worden. Weil er die Schule geschwänzt hatte und beim Rauchen erwischt worden war. Der Direktor wollte damals ein Exempel statuieren. Deshalb hat Direktor Blackford entschieden,Andy den ›All-Star-Status‹ abzuerkennen. Sein Name landete also nie auf der Gedenktafel.«
    »Richtig. Daran erinnere ich mich – sehr gut sogar. Ich war wütend auf Andrew. Wegen der Suspendierung hätte er fast die ersten Prüfungen für den Highschool-Abschluss verpasst.«
    »Stimmt. Aber jetzt erzähle ich dir, wie es wirklich gewesen ist. Das war gar nichtAndy, der geschwänzt und geraucht hatte. Ich war der Übeltäter.«
    »Blödsinn! Das ergibt keinen Sinn. Erstens hat Andrew mir gestanden, dass er es gewesen ist … dass er zum ersten Mal eine Zigarette probiert hat. Ich hatte keinen Grund, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln. Nur … wenn er’s wirklich nicht gewesen ist, wo soll er gewesen sein, als du geschwänzt und Zigaretten geraucht hast?«
    »In der Bibliothek. Er hat gebüffelt.Als er gehört hat, dass ich erwischt worden bin, hat er sich die Haare zerzaust, die Schuluniform zerknittert, ist zu Direktor Blackford gegangen und hat so getan, als sei er James McGavin. Blackford blieb nichts anderes übrig, als Andy zu bestrafen. Andy hat seine Rolle sehr überzeugend gespielt. War schon immer schwierig, uns beide auseinanderzuhalten.«
    »Aber warum hat Andrew das für dich getan? So besonders gut habt ihr beiden euch in den letzten Schuljahren doch gar nicht verstanden? Wenn ich mich recht erinnere, habt ihr euch dauernd geprügelt.«
    »Ich weiß.Aber Andy hat sofort messerscharf geschlossen, dass ich mit meinem Strafregister sofort von der Schule geflogen wäre. Hinterher gab’s kein Zurück mehr. Blackford hätte Andy sowieso suspendiert. Schließlich hatte er ihn angelogen. Und dann wären wir beide geflogen.Außerdem war ich damals ein ziemliches Arschloch. Wusste es nicht mal zu schätzen, was er für mich getan hat.« James betrachtete seine Füße und schämte sich plötzlich. »Mum, ich habe mich nie bei ihm dafür bedankt – habe einfach so getan, als sei mir das alles egal.«
    Allmählich ging Evelyn ein Licht auf. »Ihr seid heute Nacht in die Schule eingestiegen, um die Sache mit der Gedenktafel richtigzustellen. Ihr wolltet Andys Namen eingravieren.«
    James sah sie an. »Mum, ich war ein Idiot. Das weiß ich. Kein Wunder, dass du stinksauer auf mich bist. Aber du hast Andys Gesicht nicht gesehen, als rauskam, dass sein Name nie auf dieser dämlichen Tafel stehen würde. Keine Ahnung, warum ihm das so viel bedeutet hat. Es war ihm so wichtig. Und aus irgendeinem Grund sehe ich dauernd sein enttäuschtes Gesicht vor mir. Dieser Ausdruck von verletztem Stolz – es hat ihn einfach umgehauen. Andy hat nicht im Traum damit gerechnet, dass sie ihm das vermiesen würden. Er hat gar nicht realisiert, in welche Lage er sich gebracht hat, als er sich für mich geopfert hat. Und deshalb musste ich was unternehmen. Ich musste dieses Gesicht aus meinem System kriegen. Es hat mich fast umgebracht. Ich wollte diese Sache unbedingt hinbiegen.«
    Evelyn brauchte einige Sekunden, bis sie merkte, dass sie ihren Sohn James seit seinem fünften Lebensjahr nicht mehr hatte weinen sehen. Beim Begräbnis seines Vaters hatte er keine Träne vergossen. Er hatte sich seltsam benommen, aber er hatte nicht geweint. Bei der Beerdigung seines Bruders hatte er bleich und schlecht ausgesehen – sich später betrunken. Aber hier, in einer Arrestzelle in Hunters Hill, schluchzte er herzzerreißend. Sie legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich, damit er seinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte.
    »Ich vermisse ihn, Mum. Ich vermisse ihn so sehr. Und ich versuche alles zu tun – den ganzen Blödsinn –, nur weil ich glauben möchte, ich könnte damit was wiedergutmachen. Es ist das Einzige, was mich aufrecht hält, mir vielleicht hilft, drüber wegzukommen – aber bisher hat es nichts genützt. Jede Nacht vor dem Einschlafen sehe ich sein Gesicht vor mir und fühle mich schuldig.«
    Evelyn wiegte ihn in ihren Armen und fühlte, wie ihr zum zweiten Mal an diesem TagTränen über die Wangen liefen.
    »Du hast Glück«, flüsterte Evelyn. »Das Gesicht, das ich sehe, ist noch viel, viel … schlimmer.« Und

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