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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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erwartungsvoll an.
    »Haha! Diesmal hat James’ Plan durchaus einen Sinn gehabt. Auch wenn seine Methode falsch war, seine Absicht war aller Ehren wert. Er hatte nur nicht erkannt, dass ein ›Bitteschön‹ gelegentlich Wunder bewirkt.«
    »Blödsinn! Das kaufe ich dir nicht ab. Ich kenne Marty … Mit einem ›Bitteschön‹ bringst du den nicht dazu,Andys Namen auf die Gedenktafel zu setzen. Also raus mit der Sprache! Wie habt ihr das angestellt?«
    »Wie du meinst. Du erinnerst dich vielleicht, dass Marty und ich dieses … ›Techtelmechtel‹ hatten … damals, als wir beide noch nicht verheiratet waren?«
    »Und wie ich mich erinnere. Wie könnte ich das je vergessen?« Violet schüttelte sich demonstrativ. »Zum Glück lief das nur ein paar Wochen.«
    »Richtig«, fuhr Evelyn fort und ignorierte Violets kindische Reaktion. »Als Andrew in der Zwölften vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen worden war, hat Marty mich angerufen. Er hat vorgeschlagen, Andrew mit einer geringfügigen Strafe davonkommen zu lassen, wenn ich zu einem Rendezvous mit ihm bereit wäre.«
    »Ich fasse es nicht! DieserWichser!« Violet schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte, dass der Kaffee beinahe aus den Tassen schwappte.
    »Ich weiß, ich weiß. Jedenfalls hatte er mein Verlangen, Andrew aus der Klemme zu helfen, überschätzt. Ich war nämlich der Meinung, wer die Regeln verletzt, muss auch bestraft werden. Auch wenn es sich um meinen Sohn handelt. Ich habe Marty also eine Abfuhr erteilt, ihm gesagt, dass seine Frau von seinem Vorschlag wohl kaum begeistert wäre, und aufgelegt. Heute ergab sich die günstige Gelegenheit, diese Angelegenheit zur Sprache zu bringen. Die freundliche Androhung, seine Frau anzurufen, hat genügt, und er ist eingegangen wie eine Primel«, schloss Evelyn stolz.
    »Wie eine Primel?«
    »Ist nur eine Redensart. War den Versuch wert.«
    »Ev, ich bin beeindruckt.«
    »Du bist schon die zweite Person, von der ich das heute höre.« Evelyn dachte versonnen lächelnd an James’ bewundernden Gesichtsausdruck.
    »Du bist voller Überraschungen … in letzter Zeit.«
    »Soll heißen?«
    »Bin nicht sicher, ob du das wirklich hören willst. Gestern Nacht bist du endlich aus deinem Schneckenhaus gekrochen. Du hast vorher nie über den Tag gesprochen, an dem Andy gestorben ist. Und James und du, ihr habt gemeinsam um ihn geweint. Auf dem Polizeirevier. Das war gut so. Das istTeil derTrauerarbeit.«
    Evelyn schwieg, und Violet befürchtete schon, zu weit gegangen zu sein. Doch dann blickte Evelyn von ihrer Kaffeetasse auf und lächelte die Schwester an. »Ich bin wieder für Überraschungen gut, meinst du? Und dabei weißt du noch gar nichts von meinem neuesten Hobby.«
    Das Abendessen hatte so vielversprechend begonnen. Evelyn und James waren dabei, sich zu versöhnen. Bei der Vorspeise kultiviert mit einem Plausch über James’ Reisen. Während des Hauptgangs folgten Erinnerungen an Andy und beim Nachtisch sogar eine Diskussion über die Möglichkeit, dass sich James in Sydney niederlassen, einen Job und eine Wohnung suchen könnte. James schien des Nomadenlebens überdrüssig zu sein. Dann allerdings brachte James einen Namen ins Gespräch, von dem Evelyn absolut nichts wissen wollte.
    Belinda .
    »Mum, ich finde, es ist Zeit, dass wir uns bei ihr melden, uns erkundigen, wie es ihr geht, sie wissen lassen, dass wir an sie denken.« Er stocherte nervös mit der Gabel in seinem Käsekuchen.
    Evelyn klappte augenblicklich das Visier herunter. »Ich denke gar nicht daran, das zu tun«, erklärte sie knapp und eisig.
    »Sie war immerhin seine Verlobte. Und du hast sie auf der Beerdigung ganz schön vor den Kopf gestoßen.« Als Evelyn den Mund aufmachte, um zu antworten, fuhr er hastig fort: »Ich weiß. Es war auch verständlich. Du bist vor Trauer und Schmerz außer dir gewesen und hast es nicht so gemeint.«
    »Im Gegenteil, James. Ich habe jedes Wort genau so gemeint. Ich hasse dieses Flittchen. Ich gebe ihr und allein ihr die Schuld an Andys Tod«, erklärte Evelyn mit unbewegter Miene.
    James starrte sie entsetzt an. »Wie meinst du das? Das ergibt keinen Sinn. Wie kann sie daran schuld sein? Mum, überleg doch mal! Das ist völliger Unsinn. Sie sollte deine Schwiegertochter werden, und sie hat Andy verdammt viel bedeutet. Wir sind es ihm schuldig, sie fair zu behandeln.«
    »Quatsch. Wir haben gegenüber dieser dämlichen Kuh keinerlei Verpflichtungen.«
    »Sie ist keine ›dämliche Kuh‹. Sie

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