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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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bisschen Überzeugungsarbeit leisten muss, war mir schon klar. Aber es dürfte nicht schwierig sein, Sie zu überzeugen. Einfach ausgedrückt: Entweder Sie setzen Andrews Namen schleunigst auf diese Gedenktafel, oder ich rufe Ihre Frau an und erzähle ihr von einem gewissen Gespräch, das wir beide vor ein paar Jahren geführt haben.«
    Der Schuldirektor zuckte nervös zusammen. »Das wagen Sie nicht. Sie haben keinen Beweis, dass es je stattgefunden hat«, schnarrte er und zupfte erregt an seiner Krawatte.
    »Habe ich nicht? An dem Tag, an dem Sie mich angerufen haben, habe ich in dem Moment den Hörer abgenommen, als sich das Band des Anrufbeantworters eingeschaltet hat. So ist das gesamte Gespräch aufgezeichnet worden. Ich habe es nie gelöscht. Hatte irgendwie das Gefühl, dass es mir eines Tages noch mal von Nutzen sein würde. Nur das ›Wann‹ konnte ich nicht ahnen. Also tun Sie sich keinen Zwang an. Stellen Sie mich auf die Probe.« Evelyn musterte den Direktor, während sie auf seine Reaktion wartete.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, Mrs McGavin. Das kaufe ich Ihnen nicht ab. Die Aufzeichnung haben Sie unmöglich aufbewahrt.«
    »Sind Sie da so sicher? Möchten Sie’s riskieren? Abgesehen davon dürfte ein Anruf bei Ihrer Frau in jedem Fall einige für Sie sehr unangenehme Fragen aufwerfen.«
    »Wollen Sie mich allen Ernstes erpressen?«
    »Wer redet denn von ›erpressen‹? Aber wir könnten uns gegenseitig helfen, würde ich sagen. Also, abgemacht?«
    »Okay, okay. Wie Sie meinen. Ich lasse seinen Namen noch heute Nachmittag auf die Tafel setzen.« Blackford sackte ernüchtert und geschlagen auf seinen Stuhl zurück.
    »Ausgezeichnet. Ich schicke Ihnen einen Scheck über den Schaden, den James angerichtet hat.« Evelyn wandte sich zum Gehen. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Oh, eines noch, Marty! Auf der Tafel sollte der Name Andy McGavin stehen. Damit wir uns richtig verstehen, ja?«
    »Marty?«, zischte James, als sie den Flur zwischen den Klassenzimmern entlangeilten. Evelyn schenkte ihrem Sohn nur ein geheimnisvolles Lächeln. »Mum, ich habe keine Ahnung, worum es da drinnen eigentlich ging. Und ich will es auch nicht wissen. Aber ich möchte dich doch daran erinnern, dass wir überhaupt keinen Anrufbeantworter haben und auch nie einen gehabt haben.«
    »Weiß ich. War alles nur Bluff.«
    »Du bist unglaublich, Mum! War selten so beeindruckt.«
    Auf dem Weg zum Auto fühlte sich Evelyn leicht wie eine Feder.
    Später an diesem Nachmittag, als Evelyn das Haus verließ, um ihre Schwester zu treffen, blieb ein ungewöhnlich nachdenklicher James auf der Wohnzimmercouch zurück. Die Schwestern trafen sich wie gewohnt vor Percy’s Coffeeshop, doch als Violet in das Café hineingehen wollte, hielt Evelyn sie am Arm zurück. »Komm, versuchen wir heute zur Abwechslung mal Muffin Break«, schlug sie so beiläufig wie möglich vor.
    Violet ließ sich nicht täuschen. »Ah, ich verstehe. Meine diebische Schwester hat Hemmungen, an den Ort des Verbrechens zurückzukehren, was?«, neckte sie, als sie durch das Einkaufszentrum und zu Muffin Break gingen.
    »Halt die Klappe, Vi!«
    Sie bestellten sich Kaffee und fanden einen Tisch abseits der umlagerten Verkaufstheken.
    »Bei dir zu Hause war heute vermutlich Kampf angesagt, stimmt’s? Wenn du möchtest, dass ich mal mit James rede – ich bin bereit«, begann Violet mit der Andeutung von Selbstgefälligkeit in der Stimme und tätschelte Evelyns Hand.
    »Wie kommst du darauf, dass James und ich gestritten haben?Wir sind ein Herz und eine Seele. Er hat mich heute Abend als ›Dankeschön‹ sogar zum Essen eingeladen«, erwiderte Evelyn von oben herab.
    Violet starrte sie verwirrt an. »Als Dankeschön? Wofür will er … Moment! Unsere Bestellung wird gerade ausgerufen. Vergiss bitte nicht, was du sagen wolltest.« Sie sprang auf, eilte zur Theke und schob Evelyn Minuten später ihren Becher Latte macchiato über den Tisch. »Also, was war bei euch los? Kein Krach mit James? Du weißt schon, keine ›Was zum Teufel hast du dir bloß dabei gedacht?‹-Tirade, gefolgt von ›Lass mich gefälligst in Ruhe, Mum‹ und so weiter?«
    »Kein wie auch immer gearteter Krach. Im Gegenteil. Wir haben Nägel mit Köpfen gemacht, James’ Plan ausgeführt und Direktor Blackford überredet, Andrews Namen auf die Gedenktafel zu setzen – wo er schließlich hingehört.«
    »Hm, wie habt ihr das denn angestellt? Mit der Brechstange?« Violet sah Evelyn

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