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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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eine Sekunde lang still«, sagte sie.
    James wartete einen Moment und fuhr dann erschrocken zusammen, als eines der beiden Babys der Aufforderung nachkam und kräftig gegen seine Hand trat. »Heiliger Strohsack! Der oder die schlägt einen gepfefferten rechten Haken!«
    »Ich glaube, das war eher ein Fuß. Und zwar der von ›Zwilling A‹, um genauer zu sein.«
    »Wirklich? Woher willst du wissen, welcher oder welche es ist?«
    »Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so genau. Bei der letzten Ultraschalluntersuchung lag Zwilling A auf der linken und Zwilling B auf der rechten Seite. Aber inzwischen können sie durchaus die Plätze getauscht haben.«
    »Du verwechselst sie jetzt schon, was? Na, dann viel Vergnügen! Wenn sie erst auf der Welt sind, kannst du dich auf was gefasst machen. Weißt du eigentlich, dass Mum uns ganz am Anfang verwechselt hat? Wir sind damals drei Wochen alt gewesen. Dad war wieder im Büro, und Mum wusste nicht, wie sie zwei schreienden Babys gleichzeitig die Windeln wechseln sollte. Normalerweise konnte sie uns anhand der unterschiedlichen Farbe unserer Söckchen auseinanderhalten. Sie hat uns also auf den Fußboden gelegt, uns die Strampelanzüge samt Strümpfen ausgezogen und uns die Windeln gewechselt. Und als sie uns wieder anziehen wollte, wusste sie nicht mehr, wer welche Söckchenfarbe getragen hatte. Bis heute ist nicht klar, ob sie uns die jeweils richtigen Strümpfe angezogen hat. Später wurde es angeblich immer einfacher, uns zu unterscheiden. Gab wohl doch kleinere Unterscheidungsmerkmale!«
    Belinda lachte laut auf, und James stimmte ein. Er beugte sich zu ihr und berührte mit zwei Fingern ihre Wange. »Da hat sich ein kleiner Schokobrösel verirrt«, erklärte er – doch seine Hand blieb auf ihrer Haut, und sie sah ihm länger in die Augen, als es angemessen war bei jemandem , der beinahe ihr Schwager geworden wäre.
    »Also rein theoretisch könnte ich auch Andy sein«, erklärte er, um die knisternde Atmosphäre zu neutralisieren.
    Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Belindas Herz schlug schneller, und ihre Haut prickelte. Ich könnte ihn zurückhaben, ich könnte Andy wiederhaben, hier und jetzt . Sie war nahe daran, sich zu James hinüberzubeugen und ihn zu küssen … Was zum Teufel bildete sie sich eigentlich ein?
    Welche Rolle spielte es, wenn der Mann, der vor ihr auf der Couch saß, ursprünglich einmal »Andy« gewesen war – er seinem Bruder so ähnlich sah, dass allein sein Anblick sie ganz schwindelig machte? Damit wurde er keineswegs zu dem Mann, der ihr einen Heiratsantrag gemacht, mit dem sie Urlaube und Kinobesuche erlebt und zahllose, wunderbare Nächte verbracht hatte. Der Mann, mit dem sie verlobt gewesen war, war vielleicht zuerst geboren und ursprünglich James getauft worden – aber das spielte keine Rolle.An dem Tag, als die Mutter die beiden Jungen verwechselt hatte – falls sie sie tatsächlich verwechselt hatte –, war er zu Andy und derjenige geworden, den sie liebte.
    Belinda zuckte abrupt zurück. Und James erkannte seinen Fehler. »Entschuldige. Es war dumm. Blöd von mir, das zu sagen.«
    »Ist schon in Ordnung. Alles okay«, murmelte sie und starrte auf ihre Hände. »Vielleicht Zeit, dass wir uns für heute verabschieden, was?« Aus ihrer Stimme sprach deutlich Verlegenheit.
    »Gute Idee.« Er schien erleichtert über den Ausweg, den sie ihm bot.
    James suchte seine Sachen zusammen. Belinda brachte ihn zurWohnungstür und hielt sie auf, um ihn so schnell wie möglich zu verabschieden. James machte Anstalten, in den Flur hinauszutreten, hielt jedoch im letzten Moment inne.
    »Belinda, was gerade passiert ist, tut mir leid – aber ich bin trotzdem froh, dass ich bei dir war. Ich finde, wir können gute Freunde werden, und möchte die Verbindung zu dir nicht abreißen lassen. Ich bin verdammt erleichtert, dass ich den Mut hatte, dich zu treffen, anstatt nur die dämlichen Blumen vor deine Tür zu legen. Das hätte nichts wiedergutmachen können.«
    Belinda hatte mit beharrlich zu Boden gesenktem Blick zugehört, sich gewünscht, endlich allein zu sein, um Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Kaum fiel jedoch das Wort »Blumen«, schnellte ihr Kopf hoch. Sie war entsetzt. »Die sind von dir gewesen?«, fragte sie atemlos.
    »Ja. Entschuldige, dass ich meinen Namen nicht auf die Karte geschrieben habe. Ich wollte dir den Strauß eigentlich persönlich überreichen, aber dann hat mich in letzter Minute der Mut verlassen. Sollte eine

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