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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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es, Sie wissen es, und diese Bedienung da drüben mit dem Barbie-Look weiß es auch.«
    »Und das wäre?«
    »Weil Sie unbedingt darüber reden möchten, was in Ihrem Leben schiefgeht. War Ihnen doch ein Vergnügen, uns damals in Murphy’s Pub von den Katastrophen der McGavin-Familie zu erzählen. Ich bin Ihr Therapeut vor Ort. Und während ich Ihnen mindestens 150 pro Stunde in Rechnung stellen sollte, kriegen Sie von mir eine Gratisbehandlung. Also raus mit der Sprache.«
    Evelyn wollte schon etwas erwidern, aber dann zog sie es zurück. Welchen Sinn hatte es, die Sache abzustreiten? »Gut, Sie haben gewonnen.« Damit begann sie mit ihrem Bericht über die Ereignisse nach ihrem Abschied von Bazza und den anderen im Irish Pub. Bazza war beeindruckt, als er erfuhr, wie sie James bei der Polizei rausgepaukt und den Schuldirektor zur Schnecke gemacht hatte. Danach kürzte sie die Geschichte ab und sagte mit etwas zu beschwingt klingender Stimme: »Und am Abend danach sind James und ich zur Feier des Tages essen gegangen.« Sie sah im Restaurant in die Runde, so als sei damit alles gesagt.
    »Ach? Wieso habe ich dann das Gefühl, dass das nicht die ganze Story ist? Aus Ihrer ganzen Haltung spricht verletzter Stolz.«
    Evelyn seufzte gereizt. »Sie geben wohl nie auf, was?«
    »Niemals.«
    »Na gut. James und ich hatten eine kleine Auseinandersetzung beim Essen … das ist alles.«
    »Ich möchte Einzelheiten hören, mit denen ich was anfangen kann.«
    »Er hat die Person ins Gespräch gebracht, mit der ich absolut nichts zu tun haben – geschweige denn über sie reden oder an sie denken – möchte. Er wollte mit mir über Belinda, Andrews Verlobte, sprechen. Er scheint der Meinung zu sein, wir sollten Verbindung zu ihr aufnehmen!«
    »Darf ich den Advocatus Diaboli spielen und fragen, warum das eine so abwegige Idee wäre?«
    Evelyn brauste augenblicklich auf. »Machen Sie Witze? Diese Frau, dieses Mädchen ist für den Tod meines Sohnes verantwortlich! Warum sollte ich also etwas mit ihr zu tun haben wollen?«
    »Immer mit der Ruhe, McGavin. Ich bin auf Ihrer Seite. Allerdings müssen Sie mir erklären, weshalb diese Belinda daran schuld sein soll.«
    »Wieso? Mein Gott, wo soll ich da anfangen? Er hat sie kennengelernt, und das hat sein Leben radikal umgekrempelt. Hätte er sie nicht getroffen, wäre er nie gestorben. So einfach ist das.«
    »Das müssen Sie mir schon genauer erklären. Wo ist da der Zusammenhang?«
    Evelyn schnaubte verächtlich. »Na gut. Dann fange ich ganz von vorn an … Bevor er Belinda kennengelernt hat, hat er bei mir gewohnt und sich auf sein Studium konzentriert. Er war fleißig, hatte gute Noten und einen Job in der Buchhandlung um die Ecke. Da er bei mir kostenlos wohnen und leben konnte, hatte er das verdiente Geld zur freien Verfügung. Er konnte sich auf sein Studium konzentrieren, musste sich um Geld keine Sorgen machen.
    Dann ist ihm Belinda über den Weg gelaufen. Die Sache wurde sofort ernst. Er hat viel zu viel Zeit mit ihr verbracht. Und dann wollte er plötzlich bei mir ausziehen. Danach hat er einen Vollzeitjob angenommen, um die Miete bezahlen zu können. Für das Studium blieb kaum Zeit. Bevor Belinda auf der Bildfläche erschienen war, hatte er weder die Absicht, bei mir auszuziehen, noch brauchte er für irgendeinen Job sein Studium zu unterbrechen.
    Das Entscheidende allerdings ist … Andrew ist einen Block weit von seinem Arbeitsplatz entfernt getötet worden. Auf dem Heimweg vom Büro, fünf Minuten nachdem er die Firma verlassen hatte. Begreifen Sie, was das heißt? Er trifft Belinda. Belinda überredet ihn auszuziehen. Also braucht er einen Job, um leben zu können. Und infolgedessen landet er exakt an jenem Tag und genau zu dem fatalen Zeitpunkt, gleich um die Ecke von seiner Firma, in diesem idiotischen EzyMart in der Pitt Street.«
    Bazza zögerte kurz. »Versuchen Sie, das ohne jede Emotion zu betrachten, so zu tun, als wären Sie ein unbeteiligter Zuhörer«, begann er behutsam. »Hören Sie sich das an: ›Er hat sie getroffen, deshalb ist sie schuldig.‹ Na, wie klingt das?«
    Bazzas ruhige, vernünftige Haltung machte Evelyn nur noch wütender. »Sie haben mir nicht zugehört. Ist das so schwer zu begreifen? Sie hat sein Leben so verändert, dass er in diesem idiotischen Job landen musste. Also ist sie natürlich schuld. Es war ausschließlich und letztendlich ihr Fehler!« Sie hielt kurz inne und sagte dann abschließend: »Ebenso gut hätte sie abdrücken

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