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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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ausgeschlossen zu werden, konnte sehr wehtun.
    »Dachte nicht, dass du interessiert bist.« Stacey fehlte offenbar jedes Gespür dafür, wie sehr sie die Freundin verletzt hatte. »Auf alle Fälle hatte ich dadurch die Möglichkeit, sämtliche Freunde in meinen Plan einzubeziehen, ohne dass du dazwischenfunken konntest. Mein Plan jedenfalls sieht vor, dass du von der fünfunddreißigsten Schwangerschaftswoche an – und das ist nächste Woche – nie mehr allein sein sollst. Bei Zwillingen setzen dieWehen erfahrungsgemäß um die siebenunddreißigste Woche oder sogar früher ein. Daher ist es wichtig, dass immer jemand da ist, der dir zur Seite steht, die Klinik anruft, dich zur Entbindungsstation fährt und so weiter. Ich muss zugeben, die anderen haben sich bisher nur zögernd darauf eingelassen. Trotzdem bin ich sicher, dass sie letztendlich mitmachen. Coombes habe ich für die Nachtdienste eingeteilt. Er kennt Schichtarbeit. Jules werde ich für die Mittagszeiten unter der Woche einteilen. Was die Wochenenden betrifft …«
    »Raus!«, unterbrach Belinda Staceys Redeschwall.
    »Mach dich nicht lächerlich. Wir haben noch eine Menge zu besprechen.«
    »Stacey, ich meine es verdammt ernst. Was bildest du dir ein? Mein Leben einfach zu verplanen? Ich will nichts mehr davon hören. Also bitte, geh! Und zwar JETZT !«
    »Belinda, dein Ton gefällt mir nicht.«
    Belinda dachte daran, wie oft sie die Absicht gehabt hatte, Andys Freunde anzurufen. Immer wieder hatte sie im letzten Augenblick gekniffen und sich gefragt, weshalb sich niemand bei ihr meldete, keiner die Verbindung zu ihr suchte. Währenddessen hatte sich ihre beste Freundin regelmäßig mit dem gesamten Freundeskreis getroffen – ohne sie. Das tat weh. Sie verlor die Beherrschung.
    » RAUS MIT DIR ! RAUS ! RAUS AUS MEINER WOHNUNG , VERDAMMT NOCH MAL !«, schrie sie, schleuderte Kissen nach Stacey, die vor Schreck ihren Teebecher auf den Teppichboden fallen ließ. Die heiße Flüssigkeit breitete sich aus und versickerte im Teppichflor. »Du hast sie ja nicht alle! Ich gehe! Aber nur, damit du dich beruhigst – das bist du deinen ungeborenen Kindern schuldig. Ich hoffe, du weißt das«, erklärte Stacey. Ihr belehrender, herablassender Ton machte Belinda nur noch wütender. »Ich schätze, wir sollten den Termin beim Psychiater lieber nicht absagen«, fügte sie hinzu, als sie zur Tür hinausging. Belinda knallte sie hinter ihr ins Schloss.
    Sie benötigte eine gute halbe Stunde, bis sie endlich wieder zur Ruhe fand.
    Am darauffolgenden Tag gelang es Belinda kaum, sich bei ihren Schwimmkursen auf den Unterricht zu konzentrieren. Der Streit mit Stacey ging ihr nicht aus dem Kopf. Davon abgesehen waren es die letzten Schwimmstunden, die sie vor ihrem Mutterschaftsurlaub gab. Und das machte alles nur noch schwieriger. Sie tat ihr Bestes, sich die Beurteilungen ihrer Schüler einzuprägen, um ihrem Nachfolger ein korrektes Bild des Leistungsstandes ihrer Gruppe vermitteln zu können. Trotzdem verwechselte sie die Lachlans mit den Joshuas und die Ellas mit den Avas. Doch sie war erfahren genug, um das Programm dennoch reibungslos abzuspulen. Zum Glück leitete sie an diesem Tag den Kurs für Fortgeschrittene, sodass keine Nichtschwimmer darunter waren, auf die man besonders aufpassen musste. Immer wieder wurde sie von den Gedanken an Stacey abgelenkt.
    Ungefähr nach der Hälfte der Zeit gewannen die Schüler mit ihrem Können und ihrer Lernbereitschaft allerdings ihre volle Aufmerksamkeit zurück, und sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Ihre Gruppe der Fünfjährigen machte die ersten Versuche im Schmetterlingsstil.
    »Belinda! Schau doch mal! Da drüben! Das ist mein Dad! Siehst du ihn? Neben meiner Mum. Der mit der Krawatte! Mein Dad!« Oliver hatte seine Runde »Schmetterling« hinter sich und gesehen, dass sein Vater den Rest der Stunde anwesend war.
    Belinda tat ihr Bestes, seine Begeisterung zu teilen. »Wow, das ist ja großartig, Oliver!«
    »Ja, isses. Das ist mein Dad!«
    Sie versuchte, beim Anblick seines ernsten Kindergesichts nicht zu lachen, das so viel Stolz auf den Vater ausdrückte. Vielleicht muss ich das Unterrichten doch noch nicht aufgeben, dachte sie wehmütig. Ich könnte noch ein paar Wochen weitermachen.
    Eine Stunde später, im anschließenden Kurs, musste sie ihre Meinung revidieren. Es war definitiv Zeit, das Unterrichten aufzugeben. Die Teilnehmer waren drei Brüder im Alter von zehn, acht und sieben Jahren, die ihre

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