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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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Laufenden, oder?«, bemerkte er und stellte sich vor Belinda. »Du siehst wirklich gut aus«, erklärte er mit herzlichem Lächeln.
    »James, schön, dich zu sehen!« Zu dick aufgetragen , ärgerte sie sich. Benimm dich einfach normal . »Was hast du von Stacey gehört?«, fügte sie hinzu und merkte sofort, wie unnormal sie sich verhielt.
    »Sie hat mich angerufen, als ich gerade aus dem Wagen steigen wollte. Hat gefragt, ob du da seist. Weil ich dein Auto gesehen habe, habe ich Ja gesagt. Dann hat sie mich gebeten, euch auszurichten, dass sie heute verhindert ist. Habt ihr beiden euch gestritten, oder was?«
    Belinda fühlte, wie sie vor Verlegenheit rot wurde. So wütend sie auf Stacey auch war, sie wollte nicht der Grund sein, weshalb sie nicht erschien. Normalerweise war es nicht ihr Stil, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Dann fiel ihr wieder ein, dass Stacey der Grund war, weshalb Belinda in den vergangenen Monaten nicht hatte dabei sein können, und die Schuldgefühle waren verflogen.
    »Was ist, Leute? Soll’s heute noch was werden mit dem Kicken?«, fragte sie und ließ James’ Frage unbeantwortet.
    Sie setzte sich auf den Rasen und sah zu, wie ihre Freunde ausschwärmten, sich in zwei Gruppen teilten und dann mit einem Spiel begannen, das man nur im weitesten Sinne als »Fußball« bezeichnen konnte. Nach wenigen Minuten hatte Jules bereits das erste Tor für ihre Mannschaft geschossen. Während ihre Mitspieler jubelten, wurde Belinda klar, dass ihr gar nicht mehr so fröhlich zumute war. Sie war eher eifersüchtig. Sie hatte das Fußballspielen mit Andy geliebt. Rückblickend war die Zeit, in der das »Gekicke« stattgefunden hatte, viel zu kurz gewesen.
    Sie schloss die Augen, ließ sich von den vertrauten Geräuschen mitreißen. Das Quietschen des Balls auf feuchtem Gras. Das Getrappel schneller Schritte und das Rauschen des Windes in den Bäumen am Spielfeldrand. Die lauten, atemlosen Stimmen, das hysterische Gelächter, während die Freunde um den Ball kämpften.
    Die Geräuschkulisse führte sie zurück zu einem Tag wenige Wochen vor Andys Tod. Sie hatte beinahe das Gefühl, die Zeit sei damals stehen geblieben. Natürlich war dieser Sommer wärmer, doch auch damals hatte ein heftiger Wind geweht … Ja, ihre Zeitreise funktionierte. Sie erlebte jenen Augenblick, als sie beim Spiel eine Auszeit von wenigen Minuten genommen hatte, während Andy weiter auf dem Rasen geblieben war und mit einer Energie und Leidenschaft den Ball getreten hatte, als ginge es um sein Leben.
    Dann ergriff die Erinnerung von ihr Besitz, und sie durchlebte jede Minute mit verblüffender Präzision noch einmal. Bei diesem besonderen Match hatten sie sich zur Abwechslung einmal strenger an die Regeln gehalten, die Tore genau gezählt, sodass die Partie tatsächlich in einen ernsten Wettkampf ausartete. Beim Stand von 3:3 war ihre Mannschaft im Ballbesitz. Sie hatten beschlossen, dass das nächste Tor die Partie beenden sollte, denn alle sehnten sich nach einem kühlen Getränk in ihrer Stammkneipe. Coombes wurde mit dem Ball abgedrängt und schoss einen Pass zu Andy, der sofort auf das Tor zudribbelte. Das restliche Team feuerte ihn mit lauten Rufen an, denn alle gingen davon aus, dass in den nächsten Sekunden das Spiel zu Ende sein würde – Andy war kaum vom Ball zu trennen.
    Andy setzte gerade zum Schuss an, als Jules, die Torhüterin der Gegenseite, aus dem Tor und auf ihn zulief. Andy, der damit in eine ungünstige Schussposition geriet, die Hoffnung auf einen für sicher gehaltenen Torschuss aufgeben musste, drehte sich zur Seite und sah Belinda an, die rechts neben ihm aufgelaufen war. Sie war bereit gewesen, ihm den Rücken frei zu halten, hatte jedoch kurz zuvor erkannt, dass das nicht nötig sein würde.
    »Belle, das ist deiner!«, hatte er gebrüllt, sich mit einem schnellen Trick den Ball auf den anderen Fuß außer Reichweite von Jules gelegt, einen Pass zu Belinda getreten und sie damit in die perfekte Schussposition gebracht. Sie war davon so überrascht, dass die Ballannahme etwas ungeschickt ausfiel. Das Gras war nach einem kurzen Regenguss am Vormittag noch feucht, und ihre Schuhsohle glitt an dem nassen Ball ab, als sie zum Schuss ansetzte. Ihr Bein flog über dem glitschigen Ball in die Luft, sie verlor die Balance und landete mit einem Plumps auf dem Rasen.
    Belinda hob gerade noch rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, wie der Ball nach ihrem missglückten Schuss quälend langsam über die Torlinie

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