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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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Sie morgen in nüchternem Zustand wieder einen Rückzieher machen. Ist damit alles gesagt? Ich würde jetzt nämlich gern ins Bett gehen.«
    Evelyn war verunsichert. »Ja, natürlich, geh nur schlafen.« Evelyn wollte schon auflegen, als ihr einfiel, dass sie die wichtigste Frage gar nicht gestellt hatte. Die entscheidende Frage, die sie schon den ganzen Nachmittag und Abend über quälte.
    »Nur eines noch! Da ist etwas, Belinda … Du bist doch nicht etwa schwanger , oder?«
    »Wie bitte? Weshalb fragen Sie? Wer sagt das?« Ihre Stimme wurde scharf.
    Aha. Natürlich ist sie nicht schwanger. Ich habe das arme Mädchen beleidigt. Sie glaubt, jemand ist der Meinung, sie sähe schwanger aus, dabei ist sie’s gar nicht. Wie entsetzlich peinlich! »Nein, es hat niemand etwas darüber gesagt. Da war nur etwas, das ich gesehen habe … an dem Tag …« Sie holte tief Luft. »An dem Tag, als Andrew gestorben ist. War vermutlich ein Irrtum«, fuhr sie fort.
    »Wie bitte? Was … was haben Sie gesehen?«
    »Als ich in diesen Laden gekommen bin und ihn dort liegen sah, hielt er einen Schwangerschaftstest in der Hand. Er muss aus irgendeinem Grund gedacht haben, dass du schwanger bist. Offenbar hat er sich geirrt.«
    Am anderen Ende blieb es lange still. Schließlich sagte Belinda kleinlaut: »Nein, nicht unbedingt.«

FÜNFTER TEIL
    Der erste Tag
    Da capo

16
    Bazza
    Einen Tag nachdem der junge Mann aus seinem Apartmenthaus umgebracht worden war, bekam Bazza die unterschiedlichsten Geschichten zu hören. Jedes Mal, wenn er im Lift fuhr, den Briefkasten leerte oder den Müll hinaustrug, gab ein Nachbar oder eine Nachbarin eine Theorie zum Besten.
    »Wie ich höre, soll es einer dieser Krawallburschen aus Wohnung 8 A gewesen sein. Sie wissen schon – die, die immer diese laute Technomusik hören. War wohl Mitglied einer Gang. Tja, wenn man sich auf so was einlässt – dann muss man mit allem rechnen.«
    »Haben Sie das mit Mrs Pritchards Sohn von 17 B gehört? Scheint so, als habe er gedealt und sei bei einer Drogenrazzia in der City erschossen worden. Also mir ist der Typ schon immer suspekt gewesen.«
    »Ist es zu glauben? Haben Sie schon Nachrichten gehört? Einer der jungen Männer aus dem dritten Stock ist bei einem Überfall auf eine Tankstelle erschossen worden. Armer Junge. Ich glaube, ich weiß, wer es gewesen ist. Ein so freundlicher junger Mann. Ich meine den mit der kleinen dreijährigen Tochter. Ein Trauerspiel! Die Kleine hat jetzt keinen Vater mehr.«
    »Ja, Mrs Pritchard, eine traurige Geschichte. Aber ich bin froh, dass es nicht Ihr Sohn war, der gestorben ist.«
    »Wie kommen Sie denn darauf, mein Lieber?«
    »Ach, nichts!Wir sehen uns später.« Bazza floh durch die schwere Eingangstür ins Freie und die Stufen zum Gehweg hinauf. Er konnte kaum fassen, wie viele Versionen dieser einen Geschichte im Haus kursierten. Und er fragte sich, wer nun tatsächlich erschossen worden war und ob er ihn gekannt hatte. Mittlerweile kannte er die meisten Bewohner des Hauses – besonders die, die an dem Weihnachtsfest am Pool im vergangenen Jahr teilgenommen hatten. Zu Beginn war die Veranstaltung etwas steif gewesen – hatten sich doch völlig fremde Menschen getroffen, die zufällig im selben Apartmentkomplex wohnten.Aber es war Weihnachten – warum also sollte man nicht einmal miteinander feiern? Nachdem der Grill angezündet war, laute Musik spielte und ein paar Biere die Runde machten, entspannten sich alle und waren bereit, sich kennenzulernen.
    Bazza klapperte im Gehen mit dem Kleingeld in seinen Taschen und wünschte, er hätte seinen iPod mitgenommen. Bis zum Videoverleih waren es zu Fuß kaum fünf Minuten, doch er hatte das Gefühl, den Kopf freibekommen zu müssen. Der wollte nicht länger über den jungen Mann nachdenken, der am Vortag getötet worden war – wer immer es auch gewesen sein mochte.
    Im Videoladen ging er direkt zur Ladenrückseite, wo die Regale mit den alten Schwarz-Weiß-Klassikern standen. Es war der perfekte Abend, um einen dieser Filme anzusehen. Alle seine Freunde waren übers Wochenende verreist. Er dagegen hatte beschlossen, zu Hause zu bleiben und für sein Abendstudium zu büffeln. Danach tat Entspannung not. Warum also nicht bei einem guten Film? Seine Freunde würden sich nur über ihn lustig machen, wenn sie wüssten, dass er eine geheime Vorliebe für Filme mit Schauspielern wie James Dean, Humphrey Bogart oder Rita Hayworth hegte. Bazza stand auf alte Klassiker. Für seinen

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