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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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wollte. Und welche Hilfe hatte sie von ihm erwarten können? Er war am Boden zerstört. Okay, vielleicht hatte sie den ersten Schritt getan, aber das machte die Sache für ihn auch nicht besser.
    Die nächste halbe Stunde ging er in seinem Apartment auf und ab und dachte darüber nach, wie er sein Verhalten wiedergutmachen konnte. Sollte er zu ihr gehen und sich entschuldigen? Ihr erklären, dass ihm erst jetzt klar geworden war, was sie durchmachte? Nein. Vermutlich war es besser, sie heute Abend in Ruhe zu lassen. Er musste eine andere Möglichkeit finden, ihr zu helfen.
    Am nächsten Morgen wurden seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Beim Durchblättern der Morgenausgabe der Hills Shire Times im Bus auf dem Weg zur Arbeit. Darin stand ein kurzer Artikel über einen jungen Mann, der erschossen worden war. Darunter war ein Schwarz-Weiß-Foto abgedruckt. Ja, das war definitiv ihr Verlobter. Der Artikel beschrieb, dass der junge Mann in einem EzyMart in der Pitt Street gewesen war, als ein minderjähriger Junkie den Laden mit gezückter Pistole überfallen hatte. Er war der Einzige gewesen, der dabei ums Leben gekommen war. Die Ermittlungen waren noch in vollem Gange. Bazza betrachtete erneut das Foto. Er hatte ihn sofort erkannt. Schließlich war er ihm oft im Lift oder in der Parkgarage begegnet.
    In den folgenden Wochen zerbrach Bazza sich den Kopf, in welcher Form er der jungen Frau helfen konnte. Das war kompliziert, denn er kannte nicht einmal ihren Namen. Im Zeitungsartikel wurde sie nicht erwähnt, und er hatte sich ihr bei den Begegnungen im Haus nie vorgestellt. Es war absurd, dass er ihr so nahe gekommen war, ohne das Geringste über sie zu wissen – von der Tatsache abgesehen, dass sie auf der schwarzen Liste von Mrs Pritchard stand, weil sie einmal mit sandigen Füßen vom Strand in den Lift gestiegen war.
    »Was hatte die am Strand zu suchen? Wir haben schließlich Winter!«, hatte Mrs Pritchard wütend geschimpft, als sie Bazza zufällig in der Eingangshalle begegnet war. Mrs Pritchard war eine Dame, die derartige Fehler nicht verzieh. Jetzt, da er daran dachte, erinnerte er sich, dass sie noch gesagt hatte: »Ich glaube, sie heißt Belle! Ziemlich gewöhnlicher Name, finden Sie nicht?«
    Belle … war vermutlich die Kurzform für Isabel. »Also besonders häufig ist der Name nicht«, hatte er nur gemurmelt und war weiter zu seinerWohnung gegangen.
    Zwischen Abendstudium und Job hatte er kaum freie Zeit, sodass er nicht allzu oft Gelegenheit hatte, über diese Mitbewohnerin nachzudenken. Damals hatte er bei SkyChallenge eine neue Schülerin angenommen, die er recht interessant fand – jedenfalls gehörte sie nicht zur üblichen Klientel. Er hatte das Gefühl, dass sie nicht allein aus Begeisterung für den Sport das Fallschirmspringen begonnen hatte. Ab und zu tauchte ein Kunde auf, der behauptete, den absoluten Adrenalinkick zu suchen, aber dann stellte sich heraus, dass die Motivation für ihrTun eine Art Fluchtverhalten war. Bazza musste zugeben, dass der freie Fall aus einem Flugzeug dafür sehr gut geeignet war. Trotzdem war der Sport kaum geeignet, wie auch immer geartete private Probleme zu lösen. Allerdings hatte er persönlich ein professionelles Interesse an diesen Fällen. Menschen an sich und das, was sie antrieb, faszinierten ihn und waren der Grund, weshalb er Psychologie studierte.
    Auch wenn diese besondere Kundin ihre persönliche Geschichte weitgehend für sich behielt, war sie eine angenehme Gesprächspartnerin. Ohne es zu wollen, erzählte er ihr aus seinem Leben, von seinen Berufsplänen und seinen Gefühlen für Isabel. Auch wenn er sich nicht überwinden konnte, ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Etwas sagte ihm, dass sie es nicht gutheißen würde, dass er mit einem Mädchen am Abend nach dem Tod ihres Verlobten herumgeknutscht hatte.
    Seit jenem verwirrenden Erlebnis mit »Belle« waren mittlerweile zwei Monate vergangen. Dann stand Bazza eines Abends auf seinem Parkplatz im Parkdeck und sortierte Dinge aus, die er dort aufbewahrte. Dabei beobachtete er, wie Belle ihre Sporttasche in den Kofferraum warf – vermutlich um ins Fitnessstudio zu fahren. Jedenfalls trug sie entsprechende Kleidung. Bazza versteckte sich hastig hinter einer Säule, um nicht gesehen zu werden, denn er war nicht sicher, wie sie auf seinen Anblick reagieren würde – ein Verhalten, das ihn wahrscheinlich verdächtig nach einem Stalker aussehen ließ.
    Als Belle in den Wagen stieg, traute

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