Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)
ihren Katzen spricht!“
Josh zuckte mit den Schultern. „Tante Loretta ist alt und einsam, da kann man diese übertriebene Tierliebe verstehen. Und sie hat Geld wie Heu. Darüber hinaus versteht sie aber auch eine Menge von Katzen und hat mit ihrer Zucht schon etliche Auszeichnungen bekommen.“
„Und vorher hatte sie Hunde?“
„Ja. Die Hundezwinger gehörten damals zur Santa Rosa Ranch, als ich sie kaufte. Tante Loretta ließ sich nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie ein Tierheim in der Nähe von Albuquerque besessen hatte, ziemlich hängen. Deshalb schlug ich ihr vor, doch diese Hundezucht hier zu übernehmen. Nach ein paar Jahren machten ihr die Hunde aber doch zu viel Arbeit, und so sattelte sie auf Katzen um, an denen sie ohne hin einen Narren gefressen hatte.“
„Aber mit so vielen Katzen muss sie doch auch viel zu tun haben, oder?“, wandte Tiffany ein.
„Nein, bei weitem nicht. Für Tante Loretta allein wäre es natürlich etwas viel in ihrem Alter, deshalb kommen zwei meiner Leute regeImäßig zu ihr, und Mathilda kommt dreimal in der Woche zum Putzen und Kochen.“
„Und sonst hat Mathilda nur für dich allein zu sorgen?“
„Nur für mich allein“, bestätigte Josh mit einem lächelnden Seitenblick. „Und ich mache ihr bestimmt nicht viel Arbeit, außer, ich bringe verunglückte Mädchen nach Hause, deren Sachen sie waschen und trocknen muss.“
„Wirst du mir das jetzt öfter vorhalten?“, erkundigte Tiffany sich mit schief gelegtem Kopf.
„Unsinn“, beschwichtigte er sie. „Ich mache doch nur Spaß.“
Tiffany lehnte sich im Sitz zurück und schaute aus dem Fenster. Joshs Tante hatte sie abgelehnt, das hatte sie deutlich gespürt. Nicht nur, weil Kokanee sich daneben benommen hatte. Miss PurpIe hatten weder Tiffanys nackte Füße gefallen noch die Tatsache, dass sie wie eine Zigeunerin in ihrem Cam per herumzog.
Und dann hatte sie noch eine gewisse Jeanette erwähnt, die wieder zurückgekommen sei. Josh hatte nichts weiter darauf gesagt, doch Tiffany hätte zu gern gewusst, wer diese Jeanette war. Dieselbe Frau wie Miss Blaine, von der Mrs. Trautman schon so betont gesprochen hatte? Tiffany kam es fast so vor, als hätten beide, die Haushälterin und Tante Loretta, Josh indirekt daran erinnern wollen, dass er bereits gebunden war und sich nicht so intensiv mit ihr, Tiffany, beschäftigen sollte.
Die Sache ließ Tiffany keine Ruhe, doch sie mochte Josh nicht so geradeheraus nach Miss Blaine und Jeanette fragen. Sie hatte kein Recht dazu. Außerdem hatte sie ihn sowieso schon ziemlich unverblümt nach den Frauen in seinem Leben gefragt. Wenn sie mit Josh zusammenblieb, würde sie schon erfahren, was es mit dieser Jeanette und mit Miss Blaine auf sich hatte. Und wenn sich ihre Wege wieder trennten, so bald sie ihren Camper aus dem Bach gezogen hatten, dann brauchte es sie ohnehin nicht mehr zu interessieren.
7.
Zärtlich blickte Tiffany auf den schlafenden Josh neben ihr. Sie hatten die Nacht auf der Ranch verbracht, denn es hatte am Nachmittag noch ein gewaltiges Gewitter gegeben, bei dem ein längerer Abschnitt der Weidezäune unterspült und weggeris sen worden war. Josh war mit seinen Cowboys die halbe Nacht unterwegs gewesen, um die ausgebrochenen Rinder wieder einzufangen und die Zäune notdürftig zu reparieren.
Während Tiffany sein noch immer von Erschöpfung gezeich netes Gesicht betrachtete, schlug er die Augen auf und lächelte sie an.
„Ausgeschlafen?“, fragte sie und küsste ihn auf die Wange.
„Keine Spur“, brummte er. „So eine verdammte Nacht! Aber solche Zwischenfälle gehören nun mal zum Rancherleben.“
„Du hättest eben gleich ins Bett gehen sollen, als du von den Feldern zurückkamst, und nicht erst zu mir hereinkommen dürfen“, neckte sie ihn liebevoll.
Josh zog sie zu sich herüber und tastete nach ihren nackten Brüsten, während er sie küsste. „Das, mein Darling“, murmelte er heiser, „hätte ich ganz gewiss nicht fertiggebracht. Aber jetzt sollte ich wohl wieder in mein eigenes Zimmer verschwin den, bevor Mathilda mich bei dir im Gästebett erwischt.“
„Wäre das denn so schlimm?“, fragte Tiffany enttäuscht, weil er sich nicht offen zu ihr bekennen wollte.
„Nein, das nicht. Aber sie ist in ihren Moralvorstellungen eben etwas altmodisch, unsere gute Mathilda.“
Josh fuhr in seine Kleider und verließ nach einem flüchtigen Kuss das Zimmer. Tiffany schaute ihm etwas verloren nach. Sie wusste manchmal nicht,
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