Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)
was sie von Josh halten sollte. Es kränkte sie, dass er sie seiner Tante und seiner Haushälterin gegenüber lediglich als flüchtige Bekannte ausgab. Natürlich war sie das im Grunde genommen auch, doch irgendwie hatte Tiffany das Gefühl, dass Josh sich aus einem ganz bestimmten Grund so verhielt.
Tiffany stand auf und begann sich zu duschen und anzuzie hen. Kokanee hatte Josh bereits mit hinausgenommen. Mit Grauen dachte sie daran, was in der Zwischenzeit mit ihrem Camper passiert sein mochte. Eine weitere Nacht in diesem Bach hatte ihm sicher nicht gut getan. Aber Tiffany sah natür lich ein, dass sie bei diesem Unwetter nicht zur Hütte fahren konnten, und dass auf der Ranch jede Hand gebraucht worden war.
Es war wieder eine leidenschaftliche Liebesnacht gewesen, auch wenn sie nur kurz und Josh ziemlich erschöpft gewesen war. Tiffany lief noch ein prickelnder Schauer über den Rüc ken, wenn sie daran dachte. Doch Sex war nicht alles, was sie von Josh Delgado wollte. Sie wollte mehr.
Tiffany trat auf den Balkon und stützte ihre Arme auf das Geländer. Es war ein zauberhafter Morgen, der einen heißen Tag versprach. Nur die nassen, zerzausten Sträucher zeugten noch von dem nächtlichen Unwetter.
Plötzlich zerriss Motorengeräusch die ländliche Stille und kam näher. Tiffany sah ein weißes Cabrio heranfahren, dem eine attraktive junge Frau im tief ausgeschnittenen Sommer kleid entstieg. Sofort erfasste Tiffany eine heftige Abneigung gegen die braungebrannte Schöne. Instinktiv wusste sie, dass sie etwas mit Josh zu tun haben musste.
Da geriet er auch schon in ihr Blickfeld. Mit eiligen Schritten lief er auf das Cabrio zu und erklärte der jungen Frau mit eifrigen Gesten etwas, das Tiffany leider nicht verstehen konnte. Sie konnte auch nicht verstehen, was die Blonde antwortete. Doch sie schien nicht gerade sehr entzückt zu sein von dem, was Josh ihr gesagt hatte. Ärgerlich warf sie ihr langes Haar zurück, setzte sich wieder in ihr Cabrio und brauste davon.
Tiffany zog sich erleichtert vom Balkon zurück. Josh hatte offenbar keinen Bedarf an der hübschen Blondine. Sie fragte sich, ob es Jeanette oder Miss Blaine gewesen war, oder ob beide ein und dieselbe Person waren.
Diesmal konnte Tiffany ihre Neugierde nicht länger zurückhalten. „Wer war denn diese attraktive Blondine mit dem Cabrio?“, fragte sie beim Frühstück so gleichmütig wie möglich, während sie sich ein Butterhörnchen mit Marmelade bestrich.
Josh stellt umständlich seine Tasse ab, dann wischte er sich noch umständlicher über den Mund. Es war ihm deutlich anzu sehen, dass ihm Tiffanys Frage nicht behagte. „Ach, sie hat nach einem Job gefragt“, erklärte er mit einem Anflug von Nervo sität.
Tiffany starrte ihn verblüfft an. Eine bildhübsche junge Frau mit einem teuren Cabrio fragte auf einer Ranch mitten in der Wüste nach Arbeit?
„Nach einen Job?“, wiederholte sie ungläubig.
„Ja. In der Küche.“ Josh hatte es plötzlich furchtbar eilig. „Bist du fertig? Dann hole ich jetzt den Traktor, damit wir die Sache hinter uns bekommen.“
Tiffany öffnete den Mund, doch dann klappte sie ihn wieder zu. Sie hatte kein Recht, Josh zur Rede zu stellen. Doch nie im Leben glaubte sie ihm die Story mit der attraktiven Frau auf Jobsu che. Das konnte er seiner Großmutter erzählen!
„Ja, ich bin fertig“, antwortete sie verstimmt und stellte das benutzte Geschirr zusammen. „Du kannst den Traktor schon holen.“
Die Fahrt zur Hütte war diesmal noch schlimmer als mit dem Jeep. Vor allem für Kokanee, denn der Hund wusste nicht, wo er sich hinsetzen sollte, und fand nirgends einen Halt. Tiffany nahm ihn schließlich auf den Schoß und hielt ihn fest, damit er von diesem Ungetüm von Traktor nicht herunterfiel.
Sie fuhren an der Blockhütte vorbei und gleich zu der Stelle, wo Tiffany mit dem Camper verunglückt war. Als sie ihn sah, stieß sie erleichtert die Luft aus. Er war nicht weiter in den Bach gerutscht, und das Wasser schien sogar etwas zurückgegangen zu sein.
„Na, er ist ja noch da“, bemerkte Josh und manövrierte den Traktor rückwärts ans Ufer. „Das werden wir gleich haben.“
Tiffany kletterte herunter. „Es sieht tatsächlich gar nicht mehr so gefährlich aus. Müsste wirklich zu schaffen sein.“
Und so war es auch. Fast ohne Mühe zogen sie den Pickup Camper an Land. Tiffany begutachtete ihn von allen Seiten und stellte fest, dass er außer ein paar Schrammen keinen größeren
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