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Mit Druck richtig umgehen

Mit Druck richtig umgehen

Titel: Mit Druck richtig umgehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedel John , Gabriele Peters-Kuehlinger
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Sie damit anfangen – nicht der Feedbackgeber. Wenn Sie diese positive Einstellung zu Feedback entwickeln, dann werden Sie ebenfalls Kritik nicht mehr als belastend empfinden, sondern daraus lernen.
    Wichtig
    Feedback ist eine Rückmeldung, die Ihnen hilft, Ihre blinden Flecken zu erkennen – also die Schwächen, die man selbst nicht sieht, andere sehr wohl. Wer Feedback konstruktiv aufnimmt, wird sein Selbstbewusstsein stärken und mehr Sicherheit erlangen.
    Wenn Sie die folgenden Regeln beachten, werden Sie Kritik selbst richtig geben und souverän annehmen können.
    Wenn Sie Feedback geben
    Achten Sie darauf, dass das Ziel Ihrer Kritik klar ist. Sprechen Sie den Feedback-Empfänger direkt an und stellen Sie Blickkontakt her. Benutzen Sie möglichst die Ich-Form und nicht die Man-Form, sonst wirkt Ihr Feedback unpersönlich. Nennen Sie konkrete Situationen und beschreiben Sie Beispiele, die Ihnen negativ aufgefallen sind. Beziehen Sie sich dabei nicht auf die Person, sondern auf das kritikwürdige Verhalten (oder Ergebnisse etc.). Sagen Sie, welche Folgen dieses Verhalten für Sie hat und wie es auf Sie wirkt. Unterscheiden Sie also gut zwischen persönlicher Wahrnehmung und Behauptung!
    Beispiel
    Sagen Sie nicht „Sie sind so und so …“, sondern: „Sie haben so und so auf mich gewirkt, weil …“
    Auch bei negativem Feedback ist es wichtig, positive Aspekte herauszustellen. Dann wird Ihr Gegenüber die Kritik leichter akzeptieren. Sprechen Sie Wünsche, Möglichkeiten, Alternativen und Verbesserungsvorschläge an.
    Wenn Sie Feedback erhalten
    Hören Sie Ihrem Kritiker zu und fallen Sie ihm nicht gleich ins Wort. Stellen Sie mittels Nachfragen klar, dass Sie alles richtig verstanden haben. Rechtfertigen Sie sich nicht sofort für Ihr Tun. Überdenken Sie lieber, was Sie von der Kritik annehmen können und wollen (wobei Sie auf alle Ebenen der Botschaft achten sollten). Vergessen Sie nicht, sich für faires Feedback zu bedanken.
    Konflikte aktiv angehen
    Ein Zusammenleben ganz ohne Konflikte ist nicht denkbar. Darin liegt ja auch der Reiz. Denn die Vielfalt der Menschen und ihr Facettenreichtum an Verhaltensweisen machen diese Welt so bunt, wie sie ist. Wenn Sie diese Vielfalt als Chance erleben wollen, sollten Sie mit Mut in Meinungsverschiedenheiten „hineingehen“. Interessieren Sie sich für die Unterschiede der Sichtweisen und Einschätzungen der Beteiligten.
    Den Begriff „Standpunkt“ wollen wir hier übrigens vermeiden. Er suggeriert, dass es einen richtigen Punkt gibt, an dem jemand steht. Starrheit, Sturheit, Unflexibilität und der Mangel an Empfindung für eine situationsadäquate Reaktion werden darin sichtbar. Genau diese Haltung macht den Umgang mit Konflikten (und Kritik) so schwierig: Wenn es nur darum geht, den eigenen Standpunkt zu behaupten, geht es um Macht. Dann geht es nicht mehr darum, die beste Lösung zu finden und etwas gemeinsam zu entwickeln, sondern nur noch darum, den anderen zu besiegen.
    Konfliktanalyse – um was geht es eigentlich?
    Um eine Konfliktsituation lösen zu können, müssen Sie
klären, wer beteiligt ist,
wissen, um was es geht (Konfliktgegenstand),
dazu den Anlass des Konflikts von dessen eigentlicher Ursache trennen,
die Persönlichkeitsstrukturen der Beteiligten berücksichtigen,
und ein gemeinsames Ziel (Lösung) festlegen.
    Beispiel
    Auf dem Gang kommen Sie an zwei Kollegen vorbei, die sich in einem heftigen Wortgefecht befinden. Beide Kollegen arbeiten an einem zweigeteilten Projekt, über dessen Zwischenstand in den nächsten Tagen beim Firmenvorstand zu berichten ist. Kollege Ahrens, so haben Sie herausgehört, hat zum vereinbarten Stichtag seinen Teil der Präsentation dem Kollegen Bruhns vorgelegt. Der sollte die beiden Teilprojekte wie immer zusammenfassen, damit sie dem Vorstand präsentiert werden können. Herr Ahrens musste nun feststellen, dass Herr Bruhns die Präsentation bereits abschließend bearbeitet hat. Er hat sich dazu die nötigen Infos einfach aus dem Intranet der Firma geholt. Kollege Ahrens ärgert sich natürlich darüber und besteht darauf, dass Herr Bruhns seine Ausarbeitung in die Präsentation aufnimmt. Darauf erwidert Herr Bruhns: „Ich habe meine Arbeit schon erledigt. Sehen Sie doch mal durch, ob ich das so richtig gemacht habe.“ Herr Ahrens ist mit diesem Verfahren nicht einverstanden. Er habe schließlich seinen Teil termingerecht vorgelegt, und Herr Bruhns solle sich an die Abmachung halten. So geht die Argumentation

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