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Mit einem Bein im Modelbusiness

Mit einem Bein im Modelbusiness

Titel: Mit einem Bein im Modelbusiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Mario und Amend Galla
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reihenweise angeschwärmt, um ihn zu begrüßen. Er war der Star hier, ganz klar. Steward stellte mir die Schönheiten alle nacheinander vor: Seda, Naira, Heidi, Vida, Jaime, Maira …
    Ich fragte mich, ob das wirklich ihre echten Namen waren, aber nur kurz, denn dann kam mir Stevens Hausordnung wieder in den Sinn, und ich richtete meinen Blick nach oben an die Decke. Irgendwer hatte eine brasilianische Flagge über die Kamera gehängt. Alles klar!
    Das Wohnzimmer war die reinste Crackhöhle. Die Leute hingen auf der Couch oder räkelten sich am Boden. Ein Junge und ein Mädchen tanzten mit geschlossenen Augen zu den brasilianischen Hip-Hop-Beats. Auf dem Esstisch lagen eine Plastiktüte mit Dope, ein kleines Häufchen mit weißem Pulver und eine Kreditkarte. Vida, eben noch an meiner Wange, hielt sich mit einer Hand ihre langen Haare fest und genehmigte sich eine Portion.
    » Livin’ la vida loca, hmm?«, sagte ich zu Steward, der offensichtlich nicht zum ersten Mal auf so einer Art Party war. Ich dagegen schon. Jetzt kapierte ich auch, was Peter damals meinte, als er sagte, ich würde in Milano eine gute Zeit haben. Dieses Schlitzohr!
    » Mario, pass auf«, sagte Steward und kam näher an mein Ohr. » Wenn du Sex haben willst, geh einfach in eines der Zimmer rein. Den Mädchen hier ist so langweilig, dass sie alles machen, um sich die Zeit zu vertreiben. Das gilt übrigens nicht nur für heute Abend.«
    » Echt jetzt?«
    » Ja, und wenn sie dir sagen, dass sie einen Freund haben, dann bedeutet das lediglich, dass sie vorher noch ein paar Komplimente von dir hören wollen. Sex wollen sie alle. Das ist wie Sport. Glaube mir!«
    Wo war ich hier nur gelandet?
    » Ich zeig’s dir. Komm mit!«
    Steward ging schnurstracks auf das Zimmer zu, in dem Yara vorhin verschwunden war. Ich folgte ihm aufgeregt. Leise öffnete er die Tür. Ich hörte das Knarzen des Bettgestells und wusste Bescheid, auch ohne etwas gesehen zu haben. Eine Abkühlung musste her, und zwar schnell.
    » Willst du ein Bier?«, fragte ich und deutete in Richtung des Kühlschranks.
    » In Alkohol sind auch Kohlenhydrate. Nicht für mich. Aber danke. Ich gehe kurz das Geburtstagskind suchen. Wir sehen uns gleich in der Küche, okay?«
    Ich holte mir ein kaltes Corona und setzte mich. War das hier mein Traum? Ich war mir nicht sicher, ob ich im Paradies oder in der Hölle gelandet war. Es war einfach alles viel zu krass, als drehten sie hier eine neue Version von Kids – nur mit Models. Hatte mir Steward nicht vorhin erst erzählt, ich solle mich nicht blenden lassen? Oder war das alles überhaupt nicht echt? Ich kippte das Bier in einem Zug ab und öffnete eine zweite Flasche. Mein Testosteronspiegel pendelte sich allmählich wieder auf ein normales Level ein, was den schmerzlichen Nachteil hatte, dass ich plötzlich die Reisestrapazen in meinem rechten Bein zu spüren begann. Ich zündete mir zur Entspannung eine Kippe an, zog meine Jeans ein Stück nach oben und begutachtete routinemäßig meine Orthese.
    » Trinkst du dein Bier immer alleine?«, hörte ich plötzlich ein Mädchen neben mir sagen. Meine Gehirnzellen schienen nach all der Reizüberflutung nicht mehr ganz so schnell zu arbeiten. Ich nahm ihre südamerikanisch akzentuierte Stimme zwar wahr, mehr aber auch nicht. Mir fielen fast die Augen zu, und ich sehnte mich nach meinem Bett.
    » Hallo?«, sagte sie und beugte sich seitlich zu mir vor, wobei ich aus den Augenwinkeln in einen Vorhang aus langen schwarzen Haaren blickte. Ich hob meinen Kopf. Sie strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr und lächelte. Ich holte gerade Luft, um etwas zu sagen, als ich merkte, dass meine Jeans noch bis unter das Knie hochgekrempelt war, und brachte sie schnell in ihre Ausgangsposition zurück.
    » Was hast du da?«, fragte das Mädchen neugierig und schaute auf meine jetzt nicht mehr zu sehende Orthese.
    Ich griff nach meiner Bierflasche, nahm einen Schluck und stellte sie auf den Tisch zurück.
    » Ich brauche das, um gehen zu können«, antwortete ich knapp.
    Sie lächelte nur.
    » Mein Name ist Maia.«
    » Wie die Biene?«
    » Nein!«, sagte sie ein bisschen beleidigt. » Ich bin doch kein Insekt. Wenn, dann bin ich eine Nymphe.«
    » Eine Nymphe?«
    » Aus der griechischen Mythologie. Kennst du nicht die sieben wunderschönen Plejaden?«
    » Ach die!«, grinste ich amüsiert. » Natürlich! Wer kennt die nicht?«
    Ich nippte erneut an meinem Bier und musterte sie unauffällig. Ihre Augen waren

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