Mit einem Kuss find alles an ...
verschollene Lucia Ferrazzi.“ Massimo verzog den Mund zu einem sarkastischen Lächeln. „So viel zu dem Versuch, sie für tot erklären zu lassen. Welch tückische List des Schicksals! Sie hätten sie haben können – mitsamt ihrem enormen Erbe.“
Aufgeregt sprang Alexander zwei Schritte vor. „Luce, das ist alles nur ein Irrtum. Ich liebe dich … und unser Baby natürlich auch.“
„Was soll das heißen? Du liebst sie?“, kreischte Violetta. „Und was soll der Unsinn mit dem Baby? Du hast gesagt, dass du während unserer Trennung keine andere hattest. Du hast geschworen, dass du nur mich liebst!“
„Ach, sei still!“, verlangte Alexander grob. „Mit dir rede ich jetzt nicht.“ Mit flehendem Blick wandte er sich an Lucy. „Bitte, Luce, es war alles nur ein großes Missverständnis. Verzeih mir. Nimm mich zurück. Ich liebe dich! Du willst mir Callie doch nicht wirklich wegnehmen, oder?“
„Chloe“, korrigierte Lucy automatisch. Sie seufzte und flüsterte Massimo zu: „Bitte, bring mich hier raus.“
Er legte ihr einen Arm um die Taille, und sie lehnte sich an ihn, akzeptierte seinen Trost, war unendlich dankbar für seinen Beistand.
„Sie sind ein armseliger Wurm und würden einen jämmerlichen Vater abgeben“, sagte er zu Alexander. Er nahm die Dokumente von der Bar und steckte sie sich in die Jackentasche. „Wir haben jetzt einen Termin bei den Anwälten. Gehen wir, cara .“
„Nein!“, rief Alexander wütend. „Verdammt, Callie ist meine Tochter. Mir steht die Hälfte zu. Das Dokument hält vor Gericht nicht stand. Es ist nicht beglaubigt wor…“
Seine Stimme verklang zu einem Gurgeln, als Violetta ihm unverhofft seinen Drink ins Gesicht schüttete.
„Irrtum. Der Barkeeper war so freundlich, Ihre Unterschrift zu bezeugen.“ Massimo nickte Violetta zu. „ Signora , einen schönen Tag noch.“ Und damit führte er Lucy aus der Bar in den unablässigen Regen der Ewigen Stadt.
Zwei Stunden später verließ Massimo mit Lucy die Kanzlei in Rom und stellte zufrieden fest: „Es ist vollbracht . “
Alexanders Anwälte, sich ihres Sieges bereits sicher, hatten anfänglich misstrauisch und später aufgebracht auf das klägliche Scheitern ihres Versuchs reagiert, Lucy für tot erklären zu lassen und ihre Anteile von Giuseppe Ferrazzi aufzukaufen. Zähneknirschend mussten sie sich geschlagen geben und einsehen, dass ihnen ein sehr lukratives Geschäft durch die Lappen gegangen war.
Ja, wir haben gewonnen, dachte Lucy sarkastisch. Ihr Großvater wartete einsam und verlassen in einer dunklen baufälligen Villa auf den Tod. Ihr Baby hatte soeben seinen Vater verloren. Welch ein Sieg!
Doch Massimo sah das ganz anders. Seine Miene wirkte triumphierend, sein Lächeln strahlend. Er genoss seine Rache.
Es verschlug ihr den Atem. Wie konnte er so gut zu ihr sein und so böse zu dem armen alten Mann?
Wer war Principe Massimo D‘Aquila wirklich? Vorhin noch, in der Hotelbar, hatte sie sich an ihn gelehnt und fest daran geglaubt, dass sie ihm trauen konnte – dass er ein Hort der Ehre und Stärke in einer kalten grausamen Welt war.
Aber das war nur eine Illusion .
Tränen verschleierten ihre Sicht; sie stolperte auf dem unebenen Gehsteig.
Massimo stützte sie, führte sie am Ellbogen zu dem wartenden Rolls-Royce. „Ist alles in Ordnung?“
Sie antwortete nicht.
„Lucia?“ Er glitt neben sie auf den Rücksitz. „Es ist besser, dass Wentworth keinen Anspruch mehr auf deine Tochter hat. Sicherlich bist du froh, dass du nun weißt, woran du mit ihm bist. Oder etwa nicht?“
„Ich bin mir nicht sicher“, murmelte sie und starrte aus dem Fenster in den Regen.
„Sobald der DNA-Test vorliegt, bleibt ihnen keine andere Wahl, als deine Identität offiziell anzuerkennen, und schon gehört Ferrazzi SpA uns.“
„Du meinst dir.“
„Sì.“ Seine Stimme klang sachlich. „Bist du deswegen aufgebracht?
Wünschst du nicht, dass ich das Unternehmen leite?“
„Ich wünsche, dass du meinem Großvater verzeihst“, sagte sie mit brüchiger Stimme. „Er ist meine Familie.“
„Chloe ist deine einzige wahre Angehörige.“
„Und sie hat keinen Vater mehr.“
„Lieber keinen als einen Vater wie Wentworth.“
„Aber jetzt …“ Sie holte tief Luft. „Jetzt stehe ich ganz allein mit ihr da.“
„Nein.“ Er hielt ihren Blick gefangen. „Du wirst nicht allein sein. Du bist für die Liebe geschaffen. Du sollst eine große Familie bekommen, Lucia. Einen treuen liebevollen Ehemann
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