Mit einer Prise Glück und Liebe
aus, Mrs. Gallagher. Heißen Sie mit Vornamen Lily?«
»Ja, ich kenne mich gut mit Blumen aus. Was willst du denn wissen?«
»Was für eine alte Frau?«, frage ich.
»Keine Ahnung. Sie hat mir ihren Namen nicht gesagt.« Katie verputzt ihren Muffin vollends und wischt sich die Krümel ab. »Jedenfalls finde ich Blumen so schön. Ich würde selber gern welche pflanzen. Wenn ich darf?«
»Das ist eine wunderbare Idee.« Lilys Züge erhellen sich. »Ramona, hast du etwas dagegen, wenn ich heute Nachmittag mit Katie ein paar Beetpflanzen aussuchen gehe?«
»Nein, überhaupt nicht.« Vielleicht komme ich auf diese Weise zu einem kleinen Mittagsschlaf.
Oder zu einem Kaffee mit Jonah.
Ramonas Brotgeheimnisse
Herzhafte Beeren-Streusel-Muffins
Ergibt 30–32 Stück
Manchmal geht es morgens drunter und drüber. Dann braucht man ein schnelles Frühstück, um gut in den Tag zu starten. Dieser Vollkornmuffin hat viele Ballaststoffe, Joghurt und Nüsse liefern die notwendigen Proteine, und die leckeren Beeren machen ihn nicht nur zu einem guten Vitamin- und Vitalstofflieferanten, sondern sind auch perfekt, um kleine Schleckermäuler zu einer anständigen Mahlzeit zu verführen. Wer Kalorien sparen will, kann die Streusel auch weglassen, aber glauben Sie mir – mit Streuseln schmecken sie einfach superlecker. Mit gekochten Eiern wird ein erstklassiges Frühstück daraus.
1 Tasse Weißmehl
1⁄2 Tasse Dinkelmehl (wahlweise auch dieselbe Menge Weißmehl)
1 Tasse Vollkornweizenmehl
1 Tasse Haferflocken
1 EL Backpulver
1 TL Backnatron
1⁄2 TL Meersalz
1 Tasse Honig (oder Rohzucker)
1 1⁄2 Tassen Naturjoghurt
175 Gramm Himbeer- oder Heidelbeerjoghurt
1⁄2 Tasse Milch
3 EL Rapsöl
2 TL Vanille-Extrakt
1 großes Ei
Je 1 Tasse frische Himbeeren und Heidelbeeren
Für die Streusel:
1⁄4 Tasse Mehl
3 EL braunen Zucker
1⁄4 Tasse leicht geröstete Walnüsse, Pecannüsse oder Mandeln, gehackt
1 1⁄2 EL zerlassene Butter
Die Muffinförmchen mit Öl auspinseln oder mit Backpapier auslegen. Zuerst die Streusel zubereiten und beiseitestellen.
Für die Muffins: Die trockenen Zutaten gut vermischen. In einer zweiten Schüssel alle weiteren Zutaten außer den Beeren vermengen und gut schlagen, dann zu der Mehlmischung geben und zügig unterheben. Beeren vorsichtig unterheben. Den Teig in die Muffinförmchen verteilen und 15 Minuten bei 200 Grad backen. 15 Minuten in den Förmchen auskühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Küchengitter vollends erkalten lassen.
EINUNDZWANZIG
Sofias Tagebuch
22. Mai, 19:00 Uhr, immer noch in Deutschland
Heute Abend habe ich einen Spaziergang gemacht. Hier blühen überall Blumen, die mich an Oma Lily und ihre zehn Millionen Tulpen und vierzig verschiedenen Dahlien-Arten erinnern. Sie und mein Großvater haben letztes Jahr Urlaub in Holland gemacht und endlos viele Fotos geschossen. Ich musste sie bremsen, sonst hätte sie mir jedes Einzelne davon gezeigt und den jeweiligen Namen und die Spezies dazu heruntergebetet. Keine Ahnung, wieso, aber ich habe jedenfalls keinen grünen Daumen. Und ein Händchen fürs Kochen auch nicht. Manchmal frage ich mich, wieso bei mir die Gene eine Generation übersprungen haben. Dabei mag ich Blumen und esse für mein Leben gern, nur dass keine Zweifel aufkommen …
Quilts nähen macht mir hingegen großen Spaß. Meine Mutter würde sich eher die Hände abhacken lassen, als zu nähen oder zu stricken, aber ich mache es gern. Vielleicht sollte ich mir ja ein paar Knäuel Garn besorgen und ein bisschen stricken, während ich mit Oscar rede. Das wäre bestimmt schön beruhigend.
Gerade habe ich in der Krankenhaus-Cafeteria zu Abend gegessen – ein Teller Schweinebraten mit Weißkohl und eine Scheibe leckeres Roggenbrot dazu, von dem ich unbedingt Mom erzählen muss. Ich habe Butter daraufgeschmiert, obwohl ich versuche, mich zusammenzureißen und während der Schwangerschaft keine zehn Millionen Pfund zuzunehmen. Aber ich brauchte einfach etwas Leckeres. Als Trost.
Alles in allem war es ein ziemlich entmutigender Tag. Alles, was mir die Ärzte nicht sagen wollen, steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie versuchen, Hoffnung und Optimismus zu verbreiten, aber ich sehe ihre Masken fallen, sobald sie sich abwenden. Sie haben Mitleid mit mir.
Ich sitze den ganzen Tag an Oscars Bett und rede mit ihm, bis ich heiser bin, und wenn mir nichts mehr einfällt, lese ich ihm vor. Die Zeitung oder irgendwelche Zeitschriften. Morgen gehe ich in die
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