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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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klarmachen, dass du nicht aus falschem Stolz oder Dickköpfigkeit pleitegehen darfst. So weit darfst du es nicht kommen lassen.«
    »Ich finde nicht, dass ich dickköpfig bin.«
    Er lacht. »Eine Gallagher und nicht dickköpfig zu sein schließt sich gegenseitig aus. Wie kann ich dir helfen, Schwesterherz?«
    »Mit einem Brainstorming. Wie kann ich meinen Umsatz steigern, ohne zusätzlich investieren zu müssen?«
    »Kein Problem. Dabei kann ich dir helfen.«
    Als er in den Pub aufbricht, haben wir eine Liste an Möglichkeiten erarbeitet. Über eine Website lässt sich ein neuer Kundenkreis erreichen, vielleicht besteht auch die Möglichkeit, mit tiefgekühlten Teigen zu arbeiten, außerdem werde ich mit Jimmy und meinem Web-Designer einige weitere Ideen noch weiterentwickeln.
    Darüber hinaus gibt es massenhaft Top-Athleten in der Stadt – Läufer, die sich jeden Sommer auf den Gipfellauf zum Pikes Peak und andere Extrem-Höhenläufe vorbereiten. Dann gibt es die Radrennfahrer, die die Pässe zu Trainingszwecken nutzen. Diese Typen verbrennen Millionen von Kalorien und brauchen hochwertige Kohlehydrate. Sie wären bestimmt begeisterte Abnehmer meiner Brote. Ryan und ich haben zwei Ideen entwickelt, wie wir an sie herankommen können: Als Erstes werde ich herausfinden, wie ich meine Waren bei Rennen und Wettbewerben anbieten kann, außerdem werde ich mit Katie auf den Berg fahren und Kostproben verteilen.
    Außerdem werden wir künftig auch sonntags öffnen, wenn auch nur mit kleiner Besetzung. Ich weiß, dass es hart werden wird, aber besondere Zeiten erfordern nun einmal besondere Maßnahmen. Und in unserer Branche sucht man sich seinen Job nicht aus, weil er so angenehme Arbeitszeiten bietet.
    Mit diesem Plan im Hinterkopf lege ich mich ins Bett.
    Es wird funktionieren. Es muss .
    Katie weigert sich standhaft, mich zu Jonah zu begleiten. Sie will zu Hause bleiben und lesen. Vielleicht will sie ja in Wahrheit auch nur ins Internet. Na ja, sie ist dreizehn. Und ich bin nur ein paar Häuserblocks entfernt. Sie hat ein bisschen Privatsphäre verdient.
    Zwar hatte Jonah uns beide eingeladen, trotzdem mache ich mich um kurz vor halb sechs auf den Weg. Ich habe eine schöne Flasche Wein besorgt und mit einem Geschenkband um den Hals verziert, außerdem habe ich einen meiner besten Brotlaibe eingepackt – das Rustika, eine unserer aus europäischem levain gebackenen Spezialitäten. Es dauert drei Tage, um dieses Brot anständig zu backen, aber der Geschmack ist diesen Aufwand definitiv wert. Die Krume besitzt die klassischen Sauerteigporen, und die Kruste ist knusprig und goldbraun. Ich backe es im Holzofen, einer kostspieligen, aber zweifellos lohnenswerten Investition, da wir täglich Dutzende Laibe davon verkaufen.
    Sattes, goldenes Licht senkt sich über die Berge und zaubert hübsche Tupfenmuster auf den alten Bürgersteig, aus dessen Rissen die Grasbüschel dringen. Es ist unmöglich, nicht auf die Risse zu treten, trotzdem versuche ich es, so wie wir es früher als Kinder immer getan haben. Ich trage einen Rock mit Ethnomuster in zarten Lila- und Grüntönen, dessen Saum leise um meine Knöchel streicht, und habe mir die Zehennägel pfirsichfarben lackiert.
    Stephanie und ich haben früher oft bei unserer Großmutter übernachtet. Sie liebte lange Spaziergänge und weckte auch unsere Leidenschaft dafür. Jeden Abend nach dem Essen stand ein Marsch durch die Nachbarschaft an, ob sommers oder winters, um die Gärten oder die frisch gestrichenen Zäune der anderen Anwohner zu bewundern. Natürlich hatten wir unsere Lieblingshäuser, um die wir die wildesten Geschichten ersannen.
    Jonahs Haus war unser erklärter Favorit. In den vergangenen Jahren ist es zwar etwas zerfallen, aber es hat noch immer zwei Pluspunkte, die meine Schwester und ich schon damals besonders faszinierend fanden. Erstens besitzt es einen quadratischen Turm, der Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen bietet, und zum Zweiten einen Balkon auf der Rückseite, von dem aus man über die Baumwipfel blicken und die Berge erkennen kann. Wir fanden das immer wahnsinnig romantisch.
    Das Haus steht an einer Kreuzung von zwei ruhigen Wohnstraßen, inmitten eines weitläufigen Grundstücks, das von einem schmiedeeisernen Zaun aus der Jahrhundertwende umgeben ist. Als ich um die Ecke biege, sehe ich Jonah bereits in Jeans und einem schlichten Hemd mit langen Ärmeln auf der Veranda sitzen. Seine Füße stecken in derben Sandalen. Er sieht aus, wie man sich

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