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Mit falschem Stolz

Mit falschem Stolz

Titel: Mit falschem Stolz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Universität behilflich sein könntet.«
    »Ah, sicher. Die Rektoren. Ich schreibe Euch eine Empfehlung.«
    Schon griff er zu Feder und Pergament, doch rüde wurden sie beide unterbrochen. Die Tür flog auf, und der Haushofmeister stolperte herein, gefolgt von zwei Wachmännern mit gezogenen Schwertern.
    »Herr …!«, stammelte der arme Mann und wurde auf den Boden gestoßen.
    »Ivo vom Spiegel, Ihr seid angeklagt des Mordes an Eurem Schwiegersohn Arndt van Doorne!«, verkündete einer der Wachmänner.
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, da war John bereits aufgesprungen und hatte ihm mit einer schnellen, unerwarteten Bewegung das Schwert aus der Hand gerissen und hielt es dem anderen Wachmann an die Kehle.
    »Lass die Waffe fallen, Kerl!«
    Das Schwert fiel klirrend zu Boden. Der entwaffnete Büttel erwachte aus seiner Überraschung und griff danach. Ein schneller, gemeiner Tritt hielt ihn davon ab. Keuchend knickte er ein.
    »Lord Ivo, verlasst das Kontor.«
    »Nicht, bevor ich eine Antwort habe. Extrahiert sie aus diesem Idioten.«
    John drückte die Klinge etwas fester auf den Hals des Mannes, den er mit stählernem Griff festhielt.
    »Du da unten, wenn du nicht willst, dass ich deinem comrade die Kehle durchschneide, antworte. Wer klagt an?«
    »Geht Euch nichts an«, stöhnte der am Boden.
    Der andere stöhnte auch und versuchte sich zu befreien. John nahm das Schwert von seinem Hals, ließ ihn einem Moment aufatmen und schlug ihn dann mit dem Heft kraftvoll gegen die Schläfe. Als der Wachmann zu seinen Füßen lag, stelle er den Stiefel in seinen Nacken.
    »Etwas fester aufgetreten, lad , und das Genick ist gebrochen.«
    Ivo vom Spiegel hatte sich erhoben und trat hinter seinem Pult vor. Mit beiden Fäusten ergriff er das Wams des anderen, zerrte ihn mit erstaunlicher Kraft auf die Füße und donnerte: »Wer wagt es, mich anzuklagen, Tropf?«
    »D… der Schöffe …« Er wurde geschüttelt, dass ihm die Zähne klapperten.
    »Overstoltz? Ja?«
    »Ja …«
    Es krachte, als der Mann durch die Tür flog.
    »Entfernt diesen Müll, Falkner.«
    »Mit Vergnügen, my Lord.«
    John ließ den Benommenen liegen, zerrte den anderen durch den Gang und warf ihn auf die Straße. Dann erwies er dem zweiten Wachmann denselben Dienst und kehrte zurück.
    »My Lord, ich empfehle Euch, schnellstmöglich nach Villip zu reiten. Ich werde hier dafür sorgen, dass dem Overstoltz der Hals umgedreht wird.«
    Der Herr saß, ein wenig schwer atmend, hinter seinem Pult.
    »Ruft mir meinen Sohn, Falkner«, keuchte er.
    Die bläulich verfärbten Lippen alarmierten John, und er stürmte ins Haus. Frau Almut kam ihm bereits aus den Wirtschaftsräumen entgegen.
    »Marian?«
    »Im Lager, hinten.«
    Mit langen Schritten rannte er hinaus und fand Marian in der Remise, wo er einen Frachtkarren inspizierte.
    »Der Lord, Marian. Ich glaube, sein Herz …«
    »Maria!«, sagte Marian und stieß ihn zur Seite.
    Langsamer folgte ihm John, und auch sein Herz wurde von den kalten Fingern der Furcht umklammert.
    Lady Almut, der Haushofmeister und Marian kümmerten sich um den Herrn des Hauses. Das Wams und das Hemd waren an seinem Hals geöffnet, ein Flakon mit einer Arznei lag auf dem Folianten.
    »Kein Ritt nach Villip«, sagte er leise. »Helft mir auf, Falkner.«
    Er war ein großer, starker Mann, der Lord, doch die Aufregung hatte ihn sein Alter spüren lassen. Behutsam stützte John ihn und folgte Lady Almuts Weisung. Als sie das Gemach mit dem hohen Pfostenbett erreicht hatten, half er ihm, sich niederzulegen, dann wandte John sich an Marian.
    »Zeit zu handeln. Lass das Haus von einigen Bewaffneten bewachen, Marian. Und wir werden dem Overstoltz einen Besuch abstatten.«
    »Erst meiner Schwester. Sie weiß etwas mehr über ihn.«
    »Auch recht. Aber zuvor muss ich in mein Quartier. Ohne Waffe trete ich dem scoundrel nicht entgegen.«

34. Kapitel
    M erten hatte sich wieder einmal unangekündigt eingefunden und legte Alyss die Bestellung von sechs Fässern Wein vor.
    »Lass sie dir von Peer aus dem Keller bringen, Merten. Und – du hast bei der Gerichtsversammlung letzte Woche für mich gesprochen, Merten. Dafür danke ich dir von Herzen.«
    »Es war ein Unrecht, was man Euch angetan hat. Und böse Verleumdungen wurden ausgesprochen.«
    »Ja, das war es. Und der arme Mats wird noch immer im Turm gefangen gehalten. Sag, das wollte ich dich schon gefragt haben: Hast du je irgendein Gerücht gehört, dass Arndt ein edles Ross verkauft

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