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Mit Familienanschluß

Mit Familienanschluß

Titel: Mit Familienanschluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ist, und ist bei Eva reingeklettert. Nicht auszudenken, wenn sie in euer Fenster gestiegen wäre. Aber jetzt weiß sie den Weg …«
    »Sie will also wiederkommen, Junge?«
    »Na ja, den normalen Weg würde Paps ja nie erlauben. Konkubinat Tür an Tür – da müßte man erst die Welt verändern.«
    »Gib ihr einen Schlüssel.«
    »Mami, du bist wunderbar! Aber Paps hat alle beide …«
    »Ich werde mir den einen geben lassen und dir zustecken – als Wiedergutmachung, weil ich so schlecht von dir gedacht habe.« Dorothea schämte sich noch immer.
    Wie konnte ich nur solche Vermutungen äußern, dachte sie. Wie stehe ich jetzt selber da, weil ich so was angenommen habe …
    »Mami, du bist ein Goldstück, das man einfassen und um den Hals tragen sollte!« sagte Walter begeistert.
    »Das würde ein bißchen schwer werden, Junge.« Dorothea befreite sich aus seiner Umarmung und vermied es, ihm in die Augen zu sehen. »Und du willst Paps nichts sagen?«
    »Vorläufig nicht. Erst müssen wir ihn ein bißchen umerziehen. Deine Aktion kann da sehr helfen.«
    »Welche Aktion?«
    »Die Meisterflirterin von Diano Marina …«
    »Ich weiß nicht recht, Walter …«
    »Mami, jetzt darfst du nicht kneifen! Zeig einmal, was in dir steckt. Zwanzig Jahre warst du ein Hausmütterchen und hast das Zeug zum Vamp …«
    »Du bist verrückt, Junge!«
    »Beweise Paps, daß eure Ehe durch Gewohnheit und Sicherheit erstickt. Bring frische Luft in die Lungen! Paps weiß zwar genau, wann Perikles ein weiches Ei aß, aber die erogenen Zonen seiner Frau kennt er vermutlich nicht …«
    »Walter! Schämst du dich nicht? Ich bin deine Mutter!« Dorothea war sehr verlegen. Auch wenn Walter ein erwachsener Mann war – mit seiner Mutter spricht man nicht über solch delikate Wahrheiten. Das ist, als wenn man ihn am Eheleben teilhaben ließe – wie einen Ringrichter in der Kampfbahn.
    »Wir sind doch jetzt Verschworene, Mami«, sagte Walter leise und gab seiner Mutter einen Kuß. »Fang beim Friseur an. Eine neue, kesse Frisur, eine Gesichtsmaske, ein umwerfendes Make-up, so ein Fähnchen von Kleid aus der Boutique ›Jolanda‹, hochhackige Sommerschuhe … Mami, du hast doch phantastische Beine! Und dann einmal über die Strandpromenade zur Piazza und zurück – das reicht. Unser alter Herr wird Sterne sehen!«
    »Aber du bleibst in der Nähe, Walter?«
    »Wie dein Schatten.«
    »Eigentlich tut Paps mir leid, Junge.«
    »Das ist kein Grund zur Umkehr. Er hat dich zwanzig Jahre lang zum Inventar seines Lebens gerechnet. In seinen Augen bist du so was wie ein Möbelstück, das eben fest zur Einrichtung gehört. Verdammt, Mami, zeig ihm, daß du ein Mensch mit Blut in den Adern bist …«
    Zufrieden kehrte Walter zur Küche zurück und lieferte den Abfalleimer ab. Hermann Wolters saß schon im Auto und hupte. Herbei, wir wollen an den Strand! Immer diese trägen Bewegungen! Einer von der Familie ist nie fertig …
    Wortlos setzte sich Dorothea neben ihren Mann. Auf dem Rücksitz hockte Manfred mit Eva. Gabi fuhr mit Walter.
    »Ich möchte auf der Piazza aussteigen«, sagte Dorothea, als sie die Stadt erreicht hatten. »Gib mir einen Hausschlüssel. Ich will einkaufen. Walter fährt mich dann heim.«
    Wolters knurrte etwas Unverständliches, reichte ihr aber die Ersatzschlüssel. Dann hielt er an der Piazza, Dorothea stieg aus und Gabi in den Wagen ihres Vaters um, der zum Strand weiterfuhr.
    Dorothea gab Walter den Hausschlüssel.
    »Da hast du ihn«, sagte sie lächelnd.
    »Ich könnte dich jetzt vor allen Leuten abknutschen, Mami … danke!«
    »Wo triffst du heute deine Ingeborg?«
    »Etwas abseits vom Rummel – bei einem umgekippten, alten Boot. Warum?«
    »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Muß das sein?«
    »Dann gib den Schlüssel wieder her.«
    »Ach, bitte, Mami, verteil doch keine mütterlichen Ermahnungen.«
    »Ich möchte mich mit diesem Mädchen einmal länger unterhalten, mein Junge. Du liebst sie doch – oder ist sie nur ein Abenteuer?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Bei deinem Vater wußte ich sofort: Den nehme ich!«
    »Das war eine grobe Fehlentscheidung.«
    »Sei nicht so frech. Und Vater wußte es auch sofort.«
    »Bei so einem Mädchen, wie du es warst – wen wundert das?« Walter hob die Schultern. »Mami, ich habe doch mindestens fünf Jahre Studium vor mir.«
    »Eine richtige Liebe muß ein Leben lang halten, Walter. Wenn fünf Jahre schon ein Problem sind, dann gib die Sache auf. Siehst du, und darum will ich mit

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