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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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der Tür.
    »Sie sollten sich das mal ansehen.«

23
    Wir folgten Hawkins den Gang entlang und um eine Ecke herum zur Aufnahme, wo eine Rollbahre auf der Waage stand. Der Sack darauf war kräftig ausgebeult.
    Wortlos zog Hawkins den Reißverschluss auf und klappte die Lasche zurück. Wie eine Schulklasse auf Exkursion beugten wir uns darüber.
    Großmutter behauptete immer, unsere Familie habe die Gabe, Dinge vorherzusehen. Ich behaupte, diese Gabe ist logisches Denken.
    Vielleicht war es Hawkins’ Verhalten. Vielleicht war es das Bild, das ich im Geiste heraufbeschworen hatte. Obwohl wir uns nie begegnet waren, wusste ich, dass ich Ricky Don Dorton anstarrte.
    Die Haut des Mannes hatte die Farbe von altem Leder und war von Falten neben seinen Augen und Ohren und an seinen Mundwinkeln durchzogen. Die Wangen waren hoch und weit ausladend, die Nase breit, die Haare pechschwarz und straff zurückgekämmt. Unregelmäßige, gelbe Zähne ragten zwischen violetten, todesschlaffen Lippen hervor.
    Ricky Don Dorton war mit nacktem Oberkörper gestorben. In den Falten seines Halses konnte ich zwei Goldketten erkennen und auf dem Oberarm das Emblem des Marine Corps, die Worte »Semper Fi« in einem Halbkreis darunter.
    Larabee überflog den Polizeibericht.
    »So, so. Mr. Richard Donald Dorton.«
    »Hurensohn.« Slidell sprach für uns alle.
    Larabee gab mir das Blatt. Ich stellte mich neben Jansen, damit wir es gemeinsam lesen konnten.
    Larabee fragte Hawkins: »Sie haben ihn eben erst reingebracht?«
    Hawkins nickte.
    Laut dem Bericht war Ricky Don tot in einem Vorstadt-Motel aufgefunden worden.
    »Dorton hat gegen halb eins in der Nacht mit einer Frau eingecheckt«, sagte Hawkins. »Der Portier sagte, sie hätten beide ziemlich zugedröhnt ausgesehen. Das Zimmermädchen fand die Leiche so gegen acht heute Morgen. Klopfte, bekam keine Antwort, dachte, das Zimmer sei schon geräumt worden. Das arme Ding sieht sich wahrscheinlich jetzt gerade die Stellenanzeigen durch.«
    »Wer hat den Fall bekommen?«, fragte Slidell.
    »Sherill und Bucks.«
    »Drogendezernat.«
    »In dem Zimmer waren genug Pharmazeutika und Spritzen, um eine Klinik in der Dritten Welt damit auszurüsten«, sagte Hawkins.
    »Ich nehme mal an, Dortons mitternächtliche Begleiterin war Schwester Maria Innozenzia, die seine Seele retten wollte?«, fragte Slidell.
    »Der Portier hielt die Frau für eine Nutte«, sagte Hawkins. »Und meinte auch, er hätte Dorton schon einmal gesehen. Dieselbe Geschichte. Spät abends eingecheckt. Flittchen im Schlepptau.«
    »Such dir Stoff. Such dein Glück. Such dir ’n Zimmer.« Larabee.
    »Schätze mal, Dorton hat das Glück verlassen.« Slidell warf den Bericht auf den Leichensack.
    Ich sah zu, wie das Blatt auf die Bahre flatterte und an Ricky Dons teurem goldenem Halsschmuck zu liegen kam.
    Vor seiner Abreise hatte Ryan mir das Versprechen abgenommen, dass ich mit Slidell oder Rinaldi über die E-Mails des vergangenen Tages sprechen würde. Obwohl meine Angst sich über Nacht gelegt hatte, war ich immer noch ziemlich nervös. Ich war geneigt, die Botschaften als das Werk irgendeines durchgeknallten Cyber-Spinners zu betrachten, hatte mir aber selbst geschworen, mein Leben niemals von Angst beeinflussen zu lassen. Alles läuft wie gehabt. Doch in einem Punkt stimmte ich mit Ryan überein.
    Wenn die Bedrohung real war, dann war auch Katy in Gefahr.
    Auf der Party hatte ich versucht, meine Tochter zu warnen, aber Katy hatte für die E-Mails nur Spott übrig gehabt. Als ich beharrlich blieb, war sie wütend geworden und hatte behauptet, mein Job mache mich paranoid.
    Anfang zwanzig, kugelsicher und unsterblich. Wie die Mutter, so die Tochter.
    In der Ungestörtheit meines Büros beschrieb ich die Fotos von Ryan, Katy und mir selbst. Ich gab zu, dass ich gestern entsetzt gewesen war und heute immer noch nervös.
    Rinaldi machte den Anfang.
    »Sie haben keine Ahnung, wer der Sensenmann sein könnte?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Mit Hilfe des AOL-Service haben Ryan und ich nur herausgefunden, dass die Nachrichten über eine Reihe von Re-Mailers an meine Mailbox an der UNCC geschickt und von der Universität an meine AOL-Adresse weitergeleitet wurden.«
    »Für den letzten Teil sind Sie selbst verantwortlich?«
    »Ja. Ich lasse mir alle E-Mails nachschicken.« Ich schüttelte wieder den Kopf. »Den ursprünglichen Absender kann man nicht mehr ermitteln.«
    »Man kann schon«, sagte Rinaldi. »Aber es ist nicht einfach.«
    »Die

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