Mit Haut und Haar (German Edition)
überleben.«
»Ach Daniel«, sagte Andrea selbstgefällig lächelnd. Sie sah auf die Uhr. »Es ist kurz nach Mitternacht. Was denkst du wohl, was deine Frau gerade treibt?«
Wieder lachte sie laut und hysterisch auf. »Ich schätze, sie lässt sich gerade die Muschi lecken von ihrer Freundin. Oder sie leckt deren Muschi. Was glaubst du wohl?«
Daniel verzog gequält das Gesicht. Sie traf ihn genau an seinem wunden Punkt. »Wie treiben es lesbische Frauen eigentlich miteinander?« fragte sie, scheinbar interessiert, aber eigentlich war klar dass sie ein Selbstgespräch führte und Daniel nur reizen und quälen wollte.
»Benutzen sie Dildos? Vibratoren?«
Daniel zwang sich zu antworten.
»Wäre das so schlimm?« fragte er, und tat gleichgültig. Er wollte dass sie aufhörte, zu diesem Thema zu philosophieren, und vielleicht konnte er es auf diese Art eher erreichen als wenn er schwieg.
»Hast du noch nie einen Vibrator benutzt? Oder einen Dildo?« fragte er sie.
»Doch«, sagte sie. »Wenn ich alleine war. Aber das ist ja nicht das, was Frauen sich erträumen. Eigentlich hätten wir ja lieber einen Mann dran an dem Ding.«
Daniel drehte seinen Kopf erneut zur Seite und dachte an Clarissa, wie oft sie ihn damit gereizt hatte, dass sie mit ihrem Dildo spielte. Sie hatte ihn zuschauen lassen und er hatte ihr immer so gerne dabei zugeschaut. Und immer wenn sie mit sich selbst schon einmal auf diese Weise fertig geworden war, war er noch einmal zu ihr gekommen und hatte sie genommen, wild und unbeherrscht und meistens von hinten. So hatte sie es am liebsten. So konnte er tief in sie eindringen. Er sehnte sich so sehr nach ihr.
»Ganz bestimmt wichsen die sich jetzt gegenseitig die Muschi wund«, plapperte Andrea. »Die hat doch nur auf eine Gelegenheit gewartet, wieder zu ihrer Schnecke zurück kriechen zu können.«
»Das stimmt nicht«, sagte Daniel. »Oh doch, glaub mir. Ich war auf der Homepage dieser Galeristin. Patrizia. Eine schöne Frau, das muss ich zugeben. Sie ist sehr auffällig. Diese Haare sind genial. Und als ich bei dem Beerdigungsinstitut vorgesprochen habe um das Begräbnis deiner Frau zu organisieren...«
Sie kicherte…
»Da trug ich eine solche Perücke und konnte selbst sehen, wie man damit auf die Menschen wirkt. Die sind total auf mich abgefahren. Wegen der Haare. Kaum zu glauben, wie oberflächlich die Menschen sind. Naja, zu deiner Frau passt das. Die fühlt sich bestimmt wohl in diesen Armen. Und sie passen zusammen, finde ich. Diese Patrizia ist doch auch so ein Nichtsnutz.«
»Und wie kommst du darauf?« fragte er. »Immerhin ist sie die Inhaberin einer Galerie.«
»Ach«, sagte Andrea und lachte wieder ihr hämisches, unnatürliches Lachen. »Das hat ihr doch alles ihr Vater finanziert. Diese Patrizia ist von Beruf eher Tochter als Galeristin. Eine Schmarotzerin. Ich habe recherchiert«, erklärte sie stolz.
»Soso«, sagte Daniel zynisch.
»Ja, eine richtige Schmarotzerin. Aber schon deswegen passt deine Frau perfekt zu ihr. Jeder kriegt das was er verdient hat und bei dir...«
Wieder lachte sie. »Naja, bei dir muss ich halt ein wenig nachhelfen um dir zu zeigen was du verdient hast.«
»Du weißt schon dass das Nötigung ist was du hier tust, ja?« fragte Daniel.
»Nötigung ist ein böses Wort«, sagte Andrea. »Ich nenne es Überredungskunst.«
»Es ist Nötigung. Es ist Freiheitsberaubung. Und das vorhin war eine Vergewaltigung.«
Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Du wirst mich bald verstehen. Und du wirst mich bald genauso lieben wie ich dich, davon bin ich überzeugt. Und wer weiß, vielleicht wirst du mir sogar dankbar sein, weil ich so energisch war mit dir.« Sie lachte. »Es soll Männer geben, die drauf stehen, wenn sie gefesselt werden. Wenn sie wehrlos sind.«
Daniel versuchte nicht mehr darüber nachzudenken, zwang sich zum Einschlafen, aber es wollte ihm nicht gelingen.
»Du störst mich«, sagte er schließlich.
»Wobei?«
»Ich kann nicht schlafen wenn du so eng bei mir liegst. Es ist schon schwer genug wenn man gefesselt ist und tagelang auf einem fast schon wunden Rücken liegen muss, aber jetzt quetscht du dich auch noch so an mich, da kann ich überhaupt nicht mehr schlafen.«
»Gut«, sagte sie. »Dann rutsche ich ein wenig beiseite.«
»Sehr gnädig«, sagte er ironisch.
Sie seufzte. »Ach Daniel, sicher hasst du mich im Moment, ich kann mir das gut vorstellen. Aber glaub mir, schon sehr bald wird sich das ändern. Du bist ein
Weitere Kostenlose Bücher