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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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das waren sogenannte KO-Tropfen. Ich glaube, ich habe etwas zu viel reingetan, du solltest eigentlich nicht so lange bewusstlos bleiben.«
    »Du hättest mich damit umbringen können.«
    »Nein«, sagte sie. »Mein Vater hat eine Apotheke, eigentlich hätte ich die mal übernehmen sollen. Ich bin mit Arzneimitteln aufgewachsen, ich weiß schon was ich tue. Ich habe mich wohl nur bei deinem Körpergewicht leicht verschätzt.«
    »Daher auch das Rattengift, das du unserem Hund gegeben hast.«
    »Ja«, sagte sie. Sie wirkte fast ein wenig betrübt. »Es tat mir wirklich leid, das tun zu müssen«, sagte sie. »Aber ich hatte sie gewarnt. Ich hatte sie wirklich gewarnt.«
    »Was wäre als nächstes gekommen? Hättest du dich als Nächstes an unseren Kindern vergriffen?«
    Sie kicherte. »Nein, Daniel. So eine Idiotin bin ich nicht. Es ist mir schon klar, dass du mich dann bis an mein Lebensende gehasst hättest. Obwohl ich sehr froh bin, dass sie die Kinder mitgenommen hat. Wir werden unser eigenes bekommen.«
    »Wir werden...« Daniel unterbrach sich und biss sich auf die Lippen.
    Sie seufzte.
    »Ich glaube, ich werde jetzt erst mal ein Bad nehmen«, sagte sie. Du darfst mir von hier aus zuschauen. Das ist eine schöne Idee mit dem Badezimmer gegenüber vom Bett. Fast schon amerikanisch.«
    Sie lief ins Bad, ließ sich Wasser ein und wütete mit Clarissas teurem Badeschaum, den er bis zu seinem Bett roch.
    »Geschmack hat sie ja, das muss ich ihr lassen«, rief sie. »Alles von deinem Geld finanziert, nicht?«
    »Das darf sie ruhig, sie arbeitet eben auf anderer Basis.«
    »Ach«, sagte Andrea. »Das sind Ausreden. Glaub mir, mit mir wirst du ein ganz anderes Leben kennen lernen. Was willst du nur mit einer so hausbackenen Frau? Wir beide Daniel, wir liegen auf einer Ebene. Mit mir kannst du nicht nur dein Privates teilen, sondern ich verstehe auch deine beruflichen Sorgen. Ich bin vom Fach.«
    Daniel stiegen Tränen in die Augen, aber er biss sich erneut auf die Lippen und unterdrückte sie. Clarissa und hausbacken. Clarissa war eine wunderbare Frau und er hatte keinen Grund sich über irgendetwas zu beschweren. Sie war auch mit über vierzig noch sexy und attraktiv, und das konnte man von dieser unscheinbaren fünfundzwanzigjährigen Ziege, die ihn hier gefangen hielt, nicht behaupten. Sie würde mit vierzig wahrscheinlich aussehen wie ihre eigene Oma und ihre Glubschaugen, die ihm eben erst wirklich bewusst geworden waren, würden wahrscheinlich von tiefen Falten gezeichnet sein. Warum nur hielt sich diese Frau für etwas Besonderes? Normalerweise war sie der Typ Frau, der keinem besonders auffiel. Mit einem netten Charakter hätte sie sicher manches retten können, aber den hatte sie offensichtlich nicht, oder die Persönlichkeitsstörung, die von ihr Besitz ergriffen hatte, hatte diesen verdrängt. Er hing seinen Gedanken nach, dachte an Clarissa. Wo sie jetzt wohl steckte? Sie hatte versucht ihn anzurufen, immer und immer wieder, das hatte Andrea ihm selbst gesagt. Wahrscheinlich war sie tatsächlich nur aus freundschaftlichen Motiven zu Patrizia gezogen, aber jetzt, nach so vielen vergeblichen Anrufen, lag sie vielleicht längst in Patrizias Armen und ließ sich trösten. Andrea kam irgendwann, sehr viel später, denn er hatte jedes Zeitgefühl verloren, aus dem Badezimmer. Mit einem Lächeln im Gesicht, das wahrscheinlich verführerisch gemeint war, streifte sie das Neglige ab und stellte sich in aufreizender Pose vor ihm auf.
    »Na?« sagte sie herausfordernd. »Gefällt dir nicht was du hier siehst? Wie sieht wohl der Körper deiner Frau aus im Vergleich?« Daniel sah weg. Er wollte das nicht sehen. Ihr Körper war in Ordnung, unter normalen Umständen hätte er ihn vielleicht sogar als schön empfunden, aber das hier, das waren keine normalen Umstände. Sie kroch vom Fußende aus zu ihm, hockte sich auf allen vieren über ihn und sah ihm direkt in die Augen.
    »Ich werde dich reiten«, sagte sie. »Glaub mir, du wirst einen Orgasmus haben wie du schon lange keinen mehr hattest.« Daniel biss sich auf die Lippen. Jetzt fühlte er sich noch hilfloser als vorher. Sie schob die Bettdecke von ihm und jetzt erst bemerkte er, dass er praktisch nackt war. Er trug lediglich eine Unterhose und ein Unterhemd. Plötzlich hatte sie eine Schere in der Hand. Daniel schloss die Augen in schlimmer Vorahnung, aber sie zerschnitt nur seine Unterhose.
    »Du hast ein wenig lange gelegen«, sagte sie. »Ich schätze, ich sollte

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