Mit Haut und Haar (German Edition)
Möchtest du lieber ...«
»Ja«, antwortete Clarissa und unterbrach sie damit. »Irgendwie schon.«
Okay. Wir fahren hin. Kein Problem.«
»Versteh mich nicht falsch«, sagte Clarissa. »Ich mag die Atmosphäre deiner Galerie, aber für das, was du sicher vorhast, ist es mir hier ein wenig zu ungemütlich.«
»Verstehe. Kein Problem. Wie ich schon sagte, wir fahren zu mir.«
Sie lief mit energischen Schritten auf die Eingangstür zu und Clarissa folgte ihr. »Kannst du öffnen und schließen wie du Lust hast?«
Patrizia zuckte gleichgültig mit den Schultern.
»Normalerweise sollte ich bis sechs Uhr geöffnet haben. Aber es verirren sich sowieso wenige Leute hierher. Meine Käufer kommen zu den Ausstellungen und bestellen dann meist online. Ich habe eher Versandgeschäfte als Ladengeschäfte.«
»Aha.« Patrizia hielt ihr die Tür des knallroten Sportwagens auf. »Oder wolltest du mit deinem Wagen fahren?«
Clarissa schüttelte den Kopf. »Ich bin mit der Straßenbahn gekommen, hier einen Parkplatz zu finden ist doch eine Lebensaufgabe.«
»Dann fahre ich dich nachher nach Hause!«
Patrizia fuhr ziemlich rasant und hielt bereits zwanzig Minuten später vor einem hübschen Mehrfamilienhaus. Sie fuhren mit dem Aufzug in den dritten Stock und schließlich öffnete Patrizia die Tür zu ihrer Penthousewohnung. Clarissa war begeistert. Eine so schöne Wohnung hatte sie noch nie gesehen und wie Patrizia ihr erklärte, handelte es sich hier um eine Eigentumswohnung. Clarissa ließ es sich nicht nehmen, sich die Wohnung in allen Details anzuschauen. Weiße Wände, die selbstverständlich mit wunderbaren Bildern geschmückt waren, sehr spärlich, aber gerade das war sehr geschmackvoll. Eine offene Küche mit einer Durchreiche zum angrenzenden Speisezimmer. Im Speisezimmer stand eine große Essgruppe, an der wahrscheinlich mindestens 10 Menschen bequem hätten tafeln können, komplett in schwarz. Schwere Vorhänge in schwarz mit silberfarbenem Muster über weißen Gardinen. Ein schwarzer Designerschrank zum Aufbewahren von Geschirr. Kerzenhalter aus Metall an den Wänden. Daniel hätte diese Einrichtung mit Sicherheit als kitschig beschrieben, im gewissen Sinne war sie das auch. Aber irgendwie hatte sie Ausstrahlung. Auch das Wohnzimmer war ganz von schwarzen Möbeln beherrscht und auch hier fanden sich die schwarzen, schweren Vorhänge mit dem Silbermuster wieder. Die Fliesen im schwarz-weißen Schachbrettmuster verliefen ohne Unterbrechung des Musters durch die ganze Wohnung. Neben dem Wohnzimmer befand sich ein Badezimmer mit einer großen, runden Badewanne in der Ecke, einer Toilette und einem großen Waschbecken. Auch hier war alles in schwarz, weiß und Metall gehalten. Sehr verspielt. Ungesehen, nur nach einer Beschreibung dieser Wohnung, hätte Clarissa wahrscheinlich eine sehr düstere Umgebung erwartet. Doch diese Wohnung wirkte trotz der schwarzen Designermöbel und den weißen Wänden durch die Elemente aus Metall und die spärlich untergebrachten Accessoires gleichzeitig warm als auch geheimnisvoll, vor allem aber unglaublich luxuriös. Sogar über einen eigenen Fitnessraum konnte Patrizia verfügen. Eine Hantelbank und diverse, kleinere Sportgeräte fanden sich darin. Ein Fernsehgerät.
»Ich sehe gerne fern, während ich trainiere«, sagte Patrizia glucksend.
Clarissa nickte. Sie hatte sich auch lange genug im Fitnessstudio gequält und das Schlimmste für sie war immer gewesen, dass sie keine Trainingspartnerin gehabt hatte, mit der die Zeit mit Sicherheit schneller vergangen wäre. Am meisten hatte sie das sinnlose Herumstarren im Studio genervt, während sie ihre Übungen gemacht hatte. Mit ein wenig Ablenkung hätte sie das ganze Fitnessprogramm wahrscheinlich als weniger aufreibend und anstrengend empfunden. Allerdings hatte sie solchen Aktivitäten ohnehin den Rücken gekehrt.
Vom Wohnzimmer aus führte eine große Doppeltür, die hinter den schweren Vorhängen versteckt war, auf einen großzügigen Balkon. Ein offener Kamin gegenüber dem Sofa sorgte für Gemütlichkeit. Fast mitten im Raum führte eine Wendeltreppe nach oben in das nächste Stockwerk. Patrizia lief ihr voraus. Hier fand sich noch einmal ein Badezimmer, das im gleichen Stil eingerichtet war wie das untere, nur statt mit einer Badewanne hier mit einer Dusche. Patrizias Schlafzimmer war gemütlich, nicht zu klein, nicht zu groß, aber auch hier fanden sich die schwarz-weißen Fliesen wieder und die typische Einrichtung in
Weitere Kostenlose Bücher