Mit Haut und Haar (German Edition)
werden plötzlich kalt wie ein Fisch und du weißt gar nicht ob du nun mit dem Typ zusammen bist oder nicht, weil da überhaupt keine Verbindlichkeit rüberkommt. Alles was du als Frau zu so einem sagen kannst, rückt dem ja schon wieder viel zu sehr auf die Pelle. Aber wenn man ihnen nicht auf die Pelle rückt, wartet, bis die von alleine kommen, wenn man sein eigenes Ding macht, dann jammern sie und fühlen sich vernachlässigt. Die wissen doch gar nicht was sie wollen und sie wollen doch immer nur das was sie nicht kriegen. Was sie schon hatten, interessiert die doch dann gar nicht mehr.«
Sie seufzte. »Und ich persönlich kann mit einer Sache überhaupt nicht leben und das ist schlechter Sex. Wenn ich aber überlege was ich erlebt habe mit den Männern, auf die ich mich eingelassen habe und wenn ich höre, was andere Frauen mir erzählen, kriege ich das Kotzen.«
Clarissa nippte an ihrem Orangensaft. »Es sind nicht alle Männer miese Nummern im Bett.«
»Aber viele. Und leider steht’s nicht auf ihrer Stirn geschrieben, sodass man schon vorab gewarnt wäre. Im Quatschen sind sie alle gut. Wenn man denen zuhört, sind sie alle Superman, können immer, wollen immer und rennen den ganzen Tag mit einem Ständer rum. Wenn du in den ersten Wochen noch dachtest, du hast einen phantasievollen Liebhaber aufgetan und die Erektionsprobleme werden verschwinden, wenn der Typ erst mal nicht mehr so nervös ist nach einiger Zeit, wirst du schnell enttäuscht. Die Erektionsprobleme bleiben weil die Typen einfach keinen Bock haben, sich wirklich mit einer Frau zu beschäftigen. Den Dauerständer haben sie nur, wenn sie sich Pornos anschauen. Geht’s ans Eingemachte, sind sie alle Schlaffis. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.«
»Blödsinn, es gibt eine Menge Männer, die wirklich immer Lust haben und sehr phantasievolle Liebhaber sind. Daniel ist zum Beispiel überhaupt nicht so wie du es beschreibst.«
»Dann hattest du Glück. Die meisten Typen kennen an einer Frau nur zwei erogene Zonen, nämlich die Titten und die Muschi. Aber leider können sie nicht mal damit richtig umgehen.«
Sie verzog verächtlich das Gesicht.
»Kennst du diese Pornowerbung im Fernsehen? Da sitzt eine Frau auf dem Schoß eines Mannes und reitet ihn. Sie ist eigentlich bekleidet, nur die Titten gucken raus und sie trägt einen Rock, den sie hochgeschoben hat.«
»Ja, die Werbung kenne ich. Irgendeine Sex-Hotline.«
Patrizia schüttelte sich. »Bäh«, sagte sie. »Das ist es was die meisten Typen wollen. Titten und Muschi. Mehr nicht. Und wirklich befassen möchten sie sich auch nicht damit.«
Clarissa lachte lauthals. »Ich finde, du siehst das ganz schön verbissen.«
»Süße, glaube mir, wenn dein Daniel anders ist, hattest du einfach Glück, dann verstehe ich auch, warum du so an ihm hängst. Aber die meisten Männer grabschen nur. Wie wunderbar man mit Brüsten spielen kann, wie sehr man eine Frau alleine damit erregen kann, dass man das eben richtig macht, das wissen die Meisten doch gar nicht und sie wollen es auch gar nicht herausfinden. Viel zu anstrengend. Pornos gucken und sich dabei einen schütteln ist viel besser. Geht schneller und ist weniger anstrengend. Und dazwischen träumen sie dann alle von der immer geilen Frau, die sie vögeln können wann immer sie wollen und beklagen sich über Frauchen, weil die keinen Bock mehr hat und dem Scheiß aus dem Weg geht. Weil einfach keine Frau Lust hat, sich derart dilettantisch begrabschen zu lassen. Frauen verstehen unter Erotik nun mal was anderes.«
Clarissa kicherte. Sie amüsierte sich köstlich über Patrizias Beschreibungen von schlechtem Sex. Und eigentlich konnte sie nicht mal behaupten, dass sie Unrecht hatte, denn Ähnliches hatte auch Anja schon von sich gegeben – möglicherweise der Grund, warum Anja einen Freund nach dem anderen hatte und es mit keinem länger hielt als ein oder zwei Jahre. Maximal.
»Das findest du lustig«, sagte Patrizia und musste lachen.
»Ja, ist es ja auch. Das, worüber wir hier gerade reden erinnert mich an die Seite in der Bravo, von der meine Mutter damals erwartet hat, dass ich die nötige Aufklärung da bekomme.«
Patrizia drückte ihre Zigarette aus.
»Gleichgültiges Grabschen und talentfreies Kneten macht mich nun mal nicht an«, sagte sie. »Ich habe einfach keinen Nerv dafür, einem ungeschickten Typen zu erklären, was er alles mit meinen Titten und mit meiner Muschi anstellen könnte, damit ich auf Hochtouren komme und was
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